Drei realistische Szenarien durchgespielt

Auf dem Oederlin-Areal in Rieden konnte die Feuerwehr in realistischer Umgebung den Einsatz bei Verkehrs- und Arbeitsunfällen üben.
Ein Opfer wird im Rettungsschleifsack versorgt und weggebracht. (Bild: PG)

Damit die Feuerwehrangehörigen in der Lage sind, im Ernstfall richtig vorzugehen, müssen sie ausgebildet werden und die Möglichkeit haben, das Erlernte korrekt anzuwenden. Für die diesjährige Hauptübung hatten sich Oberleutnant Diego Berninger und Wachtmeister Kevin Nolle etwas Besonderes ausgedacht. Mit Mannschaftsfahrzeugen der Feuerwehren Obersiggenthal und Würenlingen wurde ein Grossteil der über 100 Personen nach Rieden gebracht, die sich von der Arbeit der Feuerwehr rund um das Haus Nord, aber auch im Gebäude der Firma Oederlin AG überzeugen wollten. Nach der Begrüssung des Publikums, unter das sich Behördenvertretungen und Angehörige benachbarter Feuerwehren gemischt hatten, erläuterte Kommandant Ni­colas Schmassmann kurz die an drei Posten angelegten Übungsszenarien, an denen das Publikum abwechselnd die gut moderierte Arbeit der Einsatzkräfte verfolgen konnte.

Eigene Sicherheit hat Vorrang
Unmittelbar vor dem Oederlin-Areal hatte sich ein Verkehrsunfall zwischen einem Fahrrad und einem Auto ereignet, in den die Spezialisten sehr eingebunden waren. Nadine Wettstein erklärte den Aufbau eines dreifachen Brandschutzes durch die Strassenrettung und die Regelung des Verkehrs von der Verkehrsabteilung auf der viel befahrenen Strasse. Damit war die Eigensicherheit gewährleistet. Die entsprechenden Absperrungen und die Beleuchtung der Unfallstände erlaubten es dem Sanitätsdienst, die verletzten Patienten aus dem voll besetzten Unfallwagen zu bergen und in den betreuten Unterstand zu bringen. Gleichzeitig wurde der verletzte, aber nicht bewusstlose Radfahrer bis zum Eintreffen der Ambulanz von einem Sanitäter betreut.

Eine nicht minder schwierige Aufgabe hatte der Atemschutz in der Fa­brikationshalle der Mega AG zu bewältigen. Leutnant Marco Blättler erwähnte in seinen Ausführungen, dass mit der Suche nach Verletzten immer nach links begonnen und gerade im dichten Rauch der Boden mit den Füssen abgetastet werde. Die beiden Trupps, die stets auf ihre eigene Sicherheit bedacht waren, fanden so zwei auf dem Boden liegende Mitarbeiter. Während einer mit dem Rettungsschleifsack in Sicherheit gebracht werden konnte, musste dem anderen eine Brandfluchthaube aufgesetzt werden, um ihm das Atmen zu ermöglichen.

Arbeiten bergen Gefahren
Im Untergeschoss des Gebäudes sahen sich die Zuschauenden mit einem weiteren Arbeitsunfall konfrontiert. «Beim Versuch, mit dem Gabelstapler eine Kiste vom Lagergestell auf den Boden zu bringen, rutschte diese von der Gabel und begrub einen Mitarbeiter unter sich», so Oberleutnant Lorenz Füglister in seinen Ausführungen. Nachdem sich der Einsatzleiter einen Überblick verschafft hatte, befahl er die auszuführenden Massnahmen. Der Stapler und das Lagergestell wurden gesichert und die heruntergestürzte Kiste mittels Hebekissen und Stockwinden angehoben, sodass der verletzte Mitarbeiter aus seiner misslichen Lage befreit und in Sicherheit gebracht werden konnte.

In der Übungsbesprechung dankte Nicolas Schmassmann Diego Berninger und Kevin Nolle für die Vorbereitung und der Mannschaft für den Einsatz zugunsten der Sicherheit der Bevölkerung während des ganzen Jahres. Nachdem er nochmals zur Neurekrutierung am 25. September aufgerufen hatte, lud er zum Apéro ein.