Teuerung macht sich bemerkbar

2024 sind in Brugg Netto­investitionen von 8 Millionen Franken geplant. Steigen werden die Kosten bei Bildung, Verwaltung und Sicherheit.
Präsentieren das Budget: Vizeammann Leo Geissmann, Stefan Huber, Leiter Abteilung Finanzen, und Frau Stadtammann Barbara Horlacher. (Bild: cd)

Frau Stadtammann Barbara Horlacher und Leo Geissmann präsentierten am letzten Freitagnachmittag das Budget 2024 der Stadt Brugg. Für den Vizeammann war es das letzte Mal in seiner Amtszeit, dass er die Medien zum Budget informierte. Zu Beginn legte Horlacher die Leitsätze zur Entwicklung der Stadt Brugg im Legislaturprogramm 2022 bis 2025 vor. Zusammen mit den damit verbundenen Resultaten in der Finanzplanung 2024 bis 2029 dienen sie dem Stadtrat als Orientierung.

Auf dem Plan stehen somit die Weiterentwicklung der Verwaltung mit der digitalen Geschäftsverwaltung Gever sowie Anpassungen an die Anforderungen für künftiges Arbeiten in räumlicher und personeller Hinsicht. Man wolle die Bedingungen verbessern und plane eine neue Struktur bei Planung und Bau, sagte Barbara Horlacher. Auch vertiefte Abklärungen zur Fusion mit Villnachern, die Gebietsentwicklung Aufeld-Aegerten und des Stadtraums Bahnhof Brugg-Windisch stellen Punkte unter den Leitsätzen dar, ebenso die Ausarbeitung einer Klimastrategie und der Massnahmen zur Förderung des Umweltschutzes. Zu den Legislaturzielen gehören des Weiteren die Sanierung des Tartanbelags auf der 400-Meter-Bahn im Stadion Au, eine weitere an der Sommerhaldenstrasse und eine Renovierung des Spielplatzes bei der Schulanlage Au-Erle, der durch Bauarbeiten für die neue Heizzentrale in Mitleidenschaft gezogen worden war.

NVA eingehalten
Konkret verfolgte der Stadtrat das Ziel, den Nettoverwaltungsaufwand (NVA) im Rahmen der im Juni 2023 publizierten Finanzplanung und gemäss dem dort vorgegebenen NVA-Referenzwert von 3009 Franken pro Einwohnerin und Einwohner mit dem vorliegenden Budget einzuhalten. «Wir spüren die Teuerung, und deren Entwicklung bedeutet Ungewissheit», sagte der Ressortleiter Finanzen und Kultur.

Ein Minus von 1,18 Millionen
Das operative Ergebnis setzt sich aus dem betrieblichen Ergebnis und jenem aus der Finanzierung (Vermögenserträge) zusammen. Für das Budgetjahr 2024 wird beim operativen Verlust mit einem Minus von 1,18 Millionen Franken gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresbudget, bei dem der Verlust bei 1,47 Millionen Franken gelegen habe, schneide man damit zwar dieses Jahr leicht besser ab, aber immer noch negativ, erläuterte der Vizeammann die Zahlen.

Die allgemeine Entwicklung der Teuerung mache sich vor allem beim Sach- und übrigen Betriebsaufwand bemerkbar, wo in vielen Bereichen die Preissteigerungen sowohl gegenüber der Finanzplanprognose als auch gegenüber dem Vorjahresbudget deutlich zugenommen hätten, ist den schriftlichen Ausführungen zu entnehmen. Dieser Mehraufwand konnte unter anderem dank Minderbelastungen beim Transferaufwand kompensiert werden. Beim Personalaufwand sind die Lohnkosten mit einem mutmasslichen Indexstand von 102,4 Punkten berechnet (bisher 101,4 Punkte). Zudem seien die Auswirkungen der neu bewilligten Stellenpensen, hauptsächlich im Bereich Schulleitung und Schulverwaltung, berücksichtigt worden, so die Information.

Steigender Nettoaufwand
Der steigende Nettoaufwand von 202 600 Franken im Bereich «Allgemeine Verwaltung» von 6 669 200 Franken im Budget 2023 auf 6 871 800 Franken im Budget 2024 habe verschiedene Ursachen. «Die grössten Abweichungen sind beim Personalaufwand bei der Abteilung Steuern, beim höheren Honoraraufwand bei der Abteilung Planung und Bau sowie beim grösseren Beschaffungsbudget bei der Abteilung Projekte und ICT auszumachen», lautet die begleitende Erklärung. Weitere Steigerungen beim Nettoaufwand werden die Budgetposten «Öffentliche Ordnung und Sicherheit, Verteidigung» und «Bildung» generieren. Bei der öffentlichen Ordnung steigt der Betriebskostenteil der Stadt Brugg an der Regionalpolizei um rund 120 000 Franken. Im Bildungsbereich steigt der Nettoaufwand um etwa 765 000 Franken. «Das ist ein richtiger Sprung, die Schülerzahlen nehmen zu», sagte Leo Geissmann. Hingegen sei bei der sozialen Sicherheit erfreulicherweise von einem deutlich tieferen Bedarf an wirtschaftlicher Hilfe auszugehen.

Nettoinvestitionen
Im Jahr 2024 wird Brugg erstmals eine kleine Auszahlung aus dem Finanzausgleich erhalten. Dabei beträgt die Gutschrift gemäss Mitteilung des Kantons 6000 Franken. Bei den Steuererträgen der natürlichen Personen ist bei einem unveränderten Steuerfuss von 97 Prozent davon auszugehen, dass das Steuerergebnis 2023 im Vergleich zum Budget 2023 um ungefähr 300 000 Franken tiefer liegt. Im Budget 2024 sind für verschiedene Projekte Nettoinvestitionen von knapp 8 Millionen Franken vorgesehen. Die beiden grössten schlagen mit 1,2 Millionen Franken für die Erneuerung und die Gestaltung der Sommerhaldenstrasse und mit 1 Million Franken für die Umgestaltung des Schöneggparkts zum Begegnungsort zu Buche.