Brandbekämpfung und erste Hilfe

Feuerwehr und First-Responder-Gruppe zeigten an der Hauptübung ihr Können. Zudem wurden langjährige Mitglieder verabschiedet.
Eingeschlossene Kinder werden aus den oberen Geschossen befreit. (Bild: af)

Im Untergeschoss des alten Schulhauses Dorf ist ein Brand ausgebrochen. Rauch dringt aus dem Keller und aus einigen Fenstern, er versperrt den Weg aus dem Gebäude. Einsatzleiter Mikel Pavelka verschafft sich einen Überblick über die Situation. Im ersten und zweiten Stock sind Kinder gefangen, und im Untergeschoss gibt es ebenfalls zu rettende Personen.

Kurz darauf sind die Mannschaften vor Ort. Der Atemschutz macht sich vor der Eingangstür bereit und legt Schläuche aus. Dicke rote für das Löschen, dünnere schwarze für den Schnellangriff. Beim Öffnen der Tür ist Vorsicht geboten, da zusätzlicher Sauerstoff das Feuer beziehungsweise den Rauch verschlimmern könnte. Die Personen im Untergeschoss werden gerettet und direkt mit Sauerstoffmasken versorgt, die wie orange Hauben aussehen.

Jubel für die Figuranten
Auf der Südseite des Gebäudes wird die Höhenrettung eingeleitet, und Leitern werden aufgestellt – eine für den ersten, eine für den zweiten Stock. Die Figuranten, die angeseilt herabsteigen, werden von ihren Mitschülern bejubelt. Zahlreiche Interessierte aus beiden Gemeinden verfolgen die Hauptübung der Feuerwehr Ehrendingen-Freienwil am vergangenen Freitagabend.

Als beinahe alle Personen gerettet und ins Verwundetennest beim Velo-ständer überführt worden sind, ereignet sich noch ein Autounfall. Ein «Gaffer», ebenfalls Figurant, ist mit seinem Auto in die Betonblöcke beim Kastanienplatz gefahren, auf dem die Feuerwehrautos stehen. Auch er wird rasch versorgt. Denn kurz darauf bricht ein Gewitter los. Kurzerhand findet der nächste Teil im Feuerwehrmagazin statt: Die First Responder, die der Feuerwehr angegliedert sind, stellen sich und ihre Arbeit vor. Die Gruppe hat ihren Betrieb dieses Jahr am 8. März aufgenommen. Man rechnete mit ungefähr 25 bis 30 Einsätzen pro Jahr – so viele waren es allein in den ersten sechs Monaten.

Die Gruppe stellt eine Szene am Familientisch beim Abendessen nach. Der Vater bricht zusammen, die Angehörigen wählen den Notruf 144, und aufgrund des Stichworts «starke Brustschmerzen» alarmiert die Notrufdisponentin die First Responder in Ehrendingen. Deren Mitglieder sind schneller vor Ort, da sie im Dorf wohnen. Nachdem sie sich einen ersten Überblick verschafft haben, wird der Patient, der mittlerweile das Bewusstsein verloren hat, auf den Boden gelegt und reanimiert. Anhand einer Puppe führen die First Responder  vor, wie sie einen Defibrillator anbringen und eine Herzdruckmassage durchführen.

40 Jahre Feuerwehrdienst
Anschliessend werden mehrere langjährige Feuerwehrmitglieder verabschiedet. Darunter Urgesteine wie Gregor Siegenthaler, der nach 40 Jahren Feuerwehrdienst (Atemschutz) nun kürzertritt. Nach über 20 Jahren Feuerwehrdienst verabschieden sich Mikel Pavelka und Dani Aeschbach aus der Feuerwehr Ehrendingen-Freienwil. Das Duo hat an diesem Abend die Übung organisiert und geleitet. Mit 25 Dienstjahren zählt ausserdem Dani Frei zu den Dienstältesten im Korps. Timon Reichert (8) und Fabian Deiss (7) werden ebenso verabschiedet.

In seinem Schlusswort betont Vizeammann Markus Frauchiger die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Feuerwehr und bedankt sich nochmals herzlich für den Einsatz.