Problemlösung neu gedacht

Design-Thinking soll bei der Lösung von Problemen und beim Erarbeiten von Ideen helfen. Das Konzept wird gerade in Wettingen gelebt.
Simona Hofmann und Urs Dätwiler vom Verein Zukunftslabor vermitteln interdisziplinäres Denken. (Bild: sim)

Die jährliche Variowoche an der Kantonsschule Wettingen, die gerade stattfindet, dient dazu, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in eines von vielen fächerübergreifenden Programmen und Angeboten zu ermöglichen. Dadurch sollen vor allem die Experimentierfreudigkeit und die Kreativität der Schülerinnen und Schüler gefördert werden.

Im Rahmen des Förderungsprogramms «Kultur macht Schule» der Kulturvermittlung des Kantons Aargau veranstalten dieses Jahr auch der Designer Urs Dätwiler, die Künstlerin Simona Hofmann und die Sozialwissenschafterin Friederike Vinzenz vom Verein Zukunftslabor Aargau sowie die Lehrpersonen Marion Beck und Anina Pizzoletto einen Kurs zum Thema Nachhaltigkeit, der unter der Bezeichnung «Art Design Sprint» abgehalten wird. «Dabei handelt es sich um eine Wortschöpfung von uns», erklärt Urs Dätwiler. «Es geht darum, mithilfe der Methode des Design-Thinkings ein artistisches Konzept sehr schnell zu erarbeiten und umzusetzen.»

Konkret haben die rund 30 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, sich in kleinen Gruppen einem der 17 Sustainable Development Goals (SDG) der UNO vertieft zu widmen und innerhalb von nicht einmal einer Woche ein Kunstwerk dazu zu konzipieren sowie zu realisieren, das dem gewählten SDG zu mehr Bekanntheit verhilft. Dabei werden sie tatkräftig von den drei Profis unterstützt, die dank ihren unterschied­lichen Schwerpunktgebieten ganz verschiedene Herangehensweisen vermitteln können. «Wir glauben, dass wir gerade aufgrund dieser Überschneidung von Themen und Fachgebieten spannende und neue Standpunkte bei der Lösung von Problemen erarbeiten können», betont Simona Hofmann den Wert interdisziplinärer Arbeit. «Das ist für die Schülerinnen und Schüler natülich eine neue Art, sich einem Problem zu widmen. Es ist entsprechend anstrengend, schliesslich gehört ein gewisser positiver Druck durchaus zum Prozess», ergänzt Urs Dätwiler.

Methodisch, aber ergebnisoffen
Anders als in der Schule, wo es in der Regel darum geht, sich als Individuum mit vergleichsweise geringem Zeitdruck vorher festgelegte Inhalte zu erarbeiten, erlaubt der «Art Design Sprint» einige Freiheiten. «Es soll in dieser Woche darum gehen, einfach mal zu schauen – ohne Leistungsdruck –, wo uns der Prozess hinführt und was dabei am Ende herauskommt», erklärt Simona Hofmann den methodischen Unterschied ihrer Arbeitsweise. «Dieses ergebnisoffene Arbeiten muss man erst einmal verinnerlichen, was manchen leichtfällt und bei anderen länger dauert.»

Trotz langjähriger Erfahrung auf ihren Gebieten und zahlreicher ähnlicher Workshops mit unterschiedlichsten Menschengruppen waren Urs Dätwiler und Simona Hofmann im Vorfeld dieses Projekts gespannt und aufgeregt. Schliesslich könne man im Vorhinein nie wissen, wie die Begegnung mit der neuen Gruppe verlaufe und was am Ende der Bemühungen herauskomme. Wer daran interessiert ist, die Ergebnisse des «Art Design Sprints» an der Kantonsschule Wettingen zu sehen, hat am Freitagmittag Gelegenheit dazu.

Freitag, 29. September
12 bis 13.30 Uhr
Gebäude Zollhaus und Palazzo
Kantonsschule Wettingen