Sparstrategie ist angesagt

Die Einwohnergemeinde Windisch rechnet in den nächsten Jahren mit einem Anstieg der Ausgaben. Und ab 2024 mit einer massiven Verschuldung.
Ein Windischer Grossprojekt: Der Neubau des Schulhauses Dohlenzelg. (Visualisierung: zVg)

Gemeindepräsidentin Heidi Ammon und Michael Schleuniger, Leiter Finanzen und Controlling, informierten die Presse am 19. September über die finanziellen Aussichten für das kommende Jahr und die weitere Zukunft.

Moderat gerundete Zahlen
Im Budget 2024 wird beim Betrieb mit einem Ertrag von 32,547 Millionen Franken und mit einem Aufwand von 34,491 Millionen Franken gerechnet. Daraus resultiert ein Gesamtergebnis von minus 1,672 Millionen Franken, auch bedingt durch den Anstieg der gebundenen Kosten um 1,02 Millionen Franken, unter anderem verursacht durch die Pflegefinanzierung, die Restkosten der Sonderschule und die sozialen Dienstleistungen (KESD Region Brugg).  Die Investitionsausgaben, wofür Darlehen aufzunehmen sind, erreichen den Rekordwert von 13,777 Millionen Franken, wovon die Nettoinvestitionen 12,657 Millionen Franken betragen.

Der Einwohnerrat hat bereits Kredite in Höhe von 12,253 Millionen Franken bewilligt, darunter für den Bau des Schulhauses Dohlenzelg und den dortigen Gestaltungsplan, für Strassensanierungen sowie den Neubau der Spinnereibrücke zwischen Windisch und Gebenstorf. Dem Gemeindeparlament werden im Oktober 2023 zudem neue Kredite im Betrag von 1,2 Millionen Franken für die Gebietsentwicklung Winkel (Tranche von vorab 300 000 von insgesamt 1,5 Millionen Franken) und das Projekt Stadtraum Bahnhof Brugg (Vorleistung 900 000 von ebenfalls 1,5 Millionen Franken) beantragt. Hinzu kommen 2024 neue Budgetkredite von 49 200 Franken für den Ersatz eines Materialtransportfahrzeugs der Feuer­wehr sowie 275 000 Franken für ­Informatikanschaffungen für die Schule. Die Selbstfinanzierung sinkt auf 632 255 Franken beziehungsweise von 20 auf lediglich noch 5 Prozent. Das Nettovermögen sinkt vor allem wegen des Schulhausneubaus drastisch auf minus 7,615 Millionen Franken. (Die Nettoschuld wird gemäss Finanzplan in zehn Jahren von heute 940 Franken auf knapp 4000 Franken pro Einwohner steigen.) Bei einem Steuerfuss von 115 Prozent ist der Steuerertrag auf 22,092 Millionen Franken veranschlagt. Aus dem Finanzausgleich sind 1,035 Millionen Franken zu erwarten.

Finanzen werden analysiert
Wie zu erfahren war, besteht die Hoffnung, angesichts der nicht mehr einzuhaltenden Finanzstrategie mit Massnahmen, die ab dem Budget 2025 realisiert werden sollen, Gegensteuer zu geben. Dazu zählen die konsequente Setzung von Handlungsschwerpunkten und entsprechenden Ausgabenprioriäten, mit denen man eine Erhöhung des Steuerfusses zu vermeiden hofft; eine Analyse der Situation ist geplant und wird verwaltungsintern und mit den involvierten Gremien wie der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission sowie im Rahmen von moderierten Workshops ab Januar 2024 mit Delegationen von Einwohnerratsmitgliedern zu besprechen sein.