«Vergleichsweise leise und sanft»

Der Badener Fasnachtsverein Schlümpf music for fun feierte am Samstag auf der Baldegg ein halbes Jahrhundert Vereinsgeschichte.
Die «Schlümpf» zählen zu den sanfteren Fasnachtsbands Badens. (Bild: sim)

Der Tag neigte sich seinem Ende zu, als sich die 23 Aktivmitglieder des Vereins Schlümpf sowie etwa 50 Gäste im Innenhof des Waldgasthauses Baldegg versammelten. Nach einer herzlichen Begrüssungsrunde stand bald schon das erste Programmhighlight des Abends an. Die vollzählig anwesenden «Schlümpf» gaben ihrem geneigten Publikum eine ausführliche Kostprobe ihres musikalischen Könnens. Danach wandte sich die Gesellschaft dem Abendessen im Waldgasthaus zu, wobei dank des dort ausliegenden Archivs vortrefflich in der Geschichte des Vereins und in alten Fotobüchern geschwelgt werden konnte.

Abspaltungen und Umbau
Kaum einer kennt die bewegte Geschichte des Vereins so gut wie Thomi Bräm. Der Badener Einwohnerrat ist seit 36 Jahren Mitglied des Vereins und damit der dienstälteste «Schlumpf». «Die ‹Schlümpf› wurden vor 50 Jahren ursprünglich in Ennetbaden gegründet», erläutert Bräm die Anfänge des Vereins. «Im Laufe der Jahre verlor der Verein den Bezug zur Gemeinde, weshalb man schliesslich den Vereinssitz aufgrund der Teilnahme an der Badener Fasnacht nach Baden verlegte. Heute residiert der Verein in der Eventlocation 2woi an der Gartenstrasse 2, die ebenfalls dem Organisationskomitee der Badener Fasnacht für dessen Sitzungen und der Jugendgugge Noteklecksler für deren Proben zur Verfügung steht.»

Noch vor dem Umzug des Vereins begann 1987 ein Prozess, der in der Folge zu mehreren Abspaltungen führte. So gingen bis heute drei neue Fasnachtsvereine aus den «Schlümpfen» hervor. Dazu war es gekommen, weil innerhalb des Vereins verschiedene Vorstellungen über die musikalische Ausrichtung bestanden. «Danach waren wir gerade noch elf Mitglieder», weiss Thomi Bräm. «Der Verein gab sich damals ein neues musikalisches Konzept und bezeichnete sich fortan als Carnival-Band, nicht mehr als Guggenmusik.» Die «Schlümpf» entwickelten sich also von einer dröhnenden Gugge zu einer musikalisch eher sanften Fasnachtsgruppe, in der auch leisere Instrumente wie Querflöten Gehör finden. «Dass wir vergleichsweise leise und sanfte Musik spielen, wird bei unseren Fasnachtsauftritten in den Restaurants von den Gästen sehr geschätzt.»

Inzwischen ist die harmonische Truppe wieder auf 23 Mitglieder gewachsen und blickt äusserst optimistisch in die Zukunft. Was sich seit der Gründung des Vereins nicht verändert hat, ist die Begeisterung seiner Mitglieder für das gemeinsame Musi­zieren, die sich in den ganzjährigen Proben und bei den anspruchsvollen Stücken zeigt, welche die «Schlümpf» spielen. Und ihre Leidenschaft für die Fasnacht ist unter anderem daran zu erkennen, dass sich die «Schlümpf» seit ihrer Gründung mit einer eigenen Schnitzelbank und ihrem Barwagen an der fünften Jahreszeit beteiligen. Deshalb können sie es kaum erwarten, bis die nächste Fasnacht am Schmutzigen Donnerstag, 8. Februar 2024, startet.