Mit zielgerichteten, massvollen baulichen Massnahmen und Eingriffen sowie der Optimierung von betriebswirtschaftlich sinnvollen Elementen soll die harmonisch in die Umgebung eingebettete Anlage für die Zukunft ertüchtigt werden. Die Gestehungskosten des 1971 eröffneten Hallen- und Gartenbads schlugen damals mit 4,6 Millionen Franken zu Buche. Über all die Jahre hatte die Anlage, die laufend unterhalten wurde, zahlreiche politische Hürden zu überwinden. Mittlerweile haben einzelne Anlageteile das Ende ihrer Lebensdauer erreicht oder vermögen die gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr zu erfüllen. «Nachdem man das neue Schulhaus Goldiland fertiggestellt und eingeweiht hat, wollen wir nun nach über 50 Jahren die Sanierung der nach wie vor attraktiven Anlage im Sinne der Gesamtstrategie ‹Freizeit für alle› in Angriff nehmen», sagte Frau Gemeindeammann Bettina Lutz Gütter anlässlich der Begrüssung von Behördenvertretungen, Baukommission, Planern, Unternehmern sowie des Bauherrenvertreters Werner Huber. Das Bad kann jährlich über 100 000 Eintritte verzeichnen.
Bewegte Vorgeschichte
Ressortvorsteher und Vizeammann Peter Stucki erläuterte die Vorgeschichte. Als der Einwohnerrat 2018 einen Kredit über 13,875 Millionen Franken zur Sanierung zurückgewiesen hatte, wurde sogar über eine Schliessung und den Rückbau der Anlage nachgedacht. Dennoch stimmte der Souverän einem Sanierungskredit über 9,194 Millionen Franken mit einem Ja-Anteil von 56 Prozent zu.
In der von Werner Huber moderierten Präsentation stellten die Protagonisten anschliessend die einzelnen Sanierungsmassnahmen vor. Wie Architekt Roger Zeier (Ennetbaden) ausführte, werden zwei Liftanlagen eingebaut und weitere Anpassungen vorgenommen, um eine barrierefreie Bauweise zu erreichen. Weiter werden die Garderoben erneuert, der Kassenbereich wird angepasst und mit einem zeitgemässen Zugangssystem ausgestattet. «Das hat zur Folge, dass der Eingangsbereich neu organisiert und mit einem Vorbau erweitert werden muss. Der neue Bereich mit Garderoben, Duschen und WC-Anlagen wird unter dem Nichtschwimmerbecken geschaffen», so Roger Zeier.
Dass Beton nicht unverwüstlich ist, hatte sich bei der Bestandesaufnahme gezeigt. Um den Charakter des Bauwerks zu erhalten, sei eine professionelle Instandsetzung nötig, führte Bauingenieur Dominik Gisinger aus. Vorab unter dem Nichtschwimmerbecken muss das Tragwerk verstärkt werden. Zudem seien Wandscheiben zur Erbebensicherheit sowie ein optischer Oberflächenschutz unerlässlich.
Wasserfläche trotz Sanierung
Landschaftsarchitekt Florian Bischoff (Baden) stellte die Massnahmen im Aussenbereich vor: «Der Ersatz der Dachbeläge, neue Geländer und Absturzsicherungen sowie die Pflanzung von schattenspendenden Bäumen sind vorgesehen.» Roger Zeier hielt ausserdem fest, dass der gesprochene Kredit es nicht erlaube, die Anlage mit Extras wie einer Rutschbahn aufzuwerten. Angepasst werden jedoch die Brandschutzmassnahmen sowie die Signaletik.
Nach den technischen Ausführungen griffen Bettina Lutz Gütter, Peter Stucki und Andi Meier, der Präsident der Baukommission, zur erforderlichen Schutzausrüstung und rückten symbolisch einem Betonklotz zu Leibe. Nun steht dem Start der Sanierungsmassnahmen nichts mehr im Weg. Die Arbeiten erfolgen in mehreren Etappen im Zeitraum von zwei Jahren. Begonnen wird mit der Betonsanierung am Nichtschwimmerbecken und der Flachdachsanierung, die bis April dauern wird. «Das ermöglicht es, im Winter drinnen und im Sommer draussen permanent Wasserfläche anzubieten», so Roger Zeier.