Zusammenschluss neu aufgegleist

Birr, Birrhard und Lupfig beantragen an ihren Gemeindeversammlungen einen Kredit zur Abklärung eines Gemeindezusammenschlusses.
Stellen sich gemeinsam den Fragen der Zukunft: Die drei Gemeinderäte von Birr, Birrhard und Lupfig. (Bild: zVg)

Die drei Gemeinderäte von Birr, Birrhard und Lupfig haben sich nach dem Rückzug von Mülligen neu formiert. Sie beantragen an ihren Gemeindeversammlungen vom 24. November jeweils einen Kredit zur vertieften Abklärung eines Gemeindezusammenschlusses. Ziel dieser vertieften Prüfung sei es, alle relevanten Fakten zu ermitteln, um auf dieser Basis die Bevölkerung der drei Gemeinden Ende 2025 über die Zukunft ihrer Gemeinden entscheiden zu lassen, so die Gemeinden in einem gemeinsamen Schreiben.

In der Zukunftsregion Birrfeld stehen die Gemeinden Birr, Birrhard und Lupfig vor der Aufgabe, eine Entscheidungsgrundlage für einen möglichen Gemeindezusammenschluss zu schaffen. Das Hauptziel dabei sind die Einbindung der Bevölkerung und die Ermittlung relevanter Fakten für diesen Prozess. Ein wesentlicher Schritt auf diesem Weg betrifft die Überlegung, wie eine Gemeinde mit rund 9000 Einwohnerinnen und Einwohnern funktionieren wird. Diese Überlegung hat grosse Bedeutung für die Region und erfordert eine gründliche Prüfung, um die Auswirkungen auf die drei Gemeinden nachvollziehen zu können und transparent darzustellen. Die drei Gemeinderäte sind davon überzeugt, dass eine eingehende Prüfung und die Erarbeitung einer klaren Entscheidungsgrundlage für einen möglichen Gemeindezusammenschluss zwingende Voraussetzungen sind.

Integration der Bevölkerung
Um diesen wichtigen Prozess voranzutreiben, haben die Gemeinderäte beschlossen, einen Steuerungsausschuss einzusetzen. Dieser Ausschuss wird die Koordination und die Überwachung des Prozesses übernehmen. Zusätzlich werden Arbeitsgruppen gebildet, bestehend aus Mitgliedern der Bevölkerung, um sich verschiedenen Themen im Zusammenhang mit den Grundlagenarbeiten zu widmen. Das gewährleistet, dass die Perspektiven und Bedenken der Bevölkerung aktiv in den Entscheidungsprozess einfliessen. Das Fachbüro AWB Comunova AG unter der Leitung von Martin Hitz begleitet die vertiefte Prüfung und stellt sicher, dass die notwendige Expertise und die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stehen und der Prozess reibungslos und effizient verläuft. «Die Zukunft unserer Gemeinden muss auf klaren Visionen und langfristigen Plänen basieren, die der Realität, aber auch den Vorstellungen und Bedürfnissen unserer Einwohnerinnen und Einwohner entsprechen», so Daniel Knappe, Gemeindeammann von Birrhard. Deshalb sei es von entscheidender Bedeutung, dass die gesamte Bevölkerung in diesen Prozess einbezogen werde. «Wir möchten, dass die Anliegen der Bevölkerung gehört werden und dass ihre Ansichten und Bedenken sorgfältig in die vertiefte Prüfung und in die Erarbeitung der Entscheidungsgrundlage für einen Zusammenschluss fliessen», erklärt Richard Plüss, Gemeindeammann von Lupfig. So könne sichergestellt werden, dass die Entscheidungen die Interessen der Bevölkerung widerspiegelten und auf breite Zustimmung stiessen.

Kreditanträge an den Gemeindeversammlungen
Schon jetzt liegt der Fokus auf den kommenden Gemeindeversammlungen am 24. November, wo ein Projektierungskredit von brutto 210 000 Franken (Anteil pro Gemeinde: 70 000 Franken) für diese vertiefte Prüfung sowie für die Erarbeitung der Entscheidungsgrundlage beantragt wird. Der Kanton leistet einen zusätzlichen Beitrag von 30 000 Franken pro Gemeinde, sobald das Ergebnis der Abklärungen der Gemeindeversammlung unterbreitet wird, unabhängig vom Entscheid. Die Gemeinderäte von Birr, Birrhard und Lupfig empfehlen einstimmig, diese Budgetanträge in ihren Gemeinden zu unterstützen. «Mit den Beschlüssen der Gemeindeversammlungen verbunden ist es ein klarer Auftrag, eine Entscheidungsgrundlage in dieser wegweisenden Frage zu erarbeiten», hält René Grütter, Gemeindeamman von Birr, fest.

Die vertiefte Prüfung sowie die Erarbeitung der Entscheidungsgrundlage seien nicht nur ein wichtiger Schritt, um mögliche Risiken zu minimieren, sondern auch, um die finanzielle Stabilität der Gemeinden zu gewährleisten. «Sie bilden die Grundlage für eine kluge, gut informierte Entscheidung im Interesse der drei Gemeinden in Bezug auf einen zukünftigen Zusammenschluss», so die Gemeinderäte. Sie seien überzeugt, dass diese vertiefte Prüfung die einzelnen Gemeinden stärken werde. Weitere Informationen zum Prozess findet man unter zukunftsregion-birrfeld.ch.