Gestartet hatte das «Karussell» vor rund 25 Jahren als Selbsthilfeprojekt. «Anfangs war es einfach ein Ort, an dem sich junge Familien treffen und austauschen konnten», weiss Petra Gerster, die das Familienzentrum seit gut zwei Jahren leitet.
1998 wurde der Trägerverein für das Familienzentrum gegründet. Sechzehn Jahre lang residierte der Verein in einem Haus der katholischen Kirche am Kirchplatz in Baden, wo sich das «Karussell» langsam aber sicher als Anlaufstelle für Familien etablierte. Wegen der begrenzten Ressourcen erlebte das «Karussell» aber trotz grossem Engagement der Mitarbeitenden und Freiwilligen lange Zeit ein Auf und Ab. «2012 beschloss der Vereinsvorstand, den Verein aufzulösen und die Ämter niederzulegen», bestätigt Petra Gerster. «Erst, als das Ende für den Verein drohte, entschloss sich die Stadt Baden, mehr finanzielle Unterstützung für das ‹Karussell› zu leisten und so für die Erhaltung dieser Angebote für Familien zu sorgen», ergänzt Kathrin Burger, die seit fünf Jahren im Familienzentrum arbeitet und dort unter anderem für die Kommunikation verantwortlich ist. «Wir sind zwar nach wie vor ein Verein und kein Regelbetrieb der Stadt, doch inzwischen sind wir als Institution nicht mehr ständig in Frage gestellt.» Mit insgesamt 260 Stellenprozenten, einem Zivildienstleistenden und dem unermüdlichen Einsatz von Freiwilligen kümmert sich der Verein – neben weiteren staatlichen und privaten Stellen – um ein bedarfsgerechtes Angebot für Familien im Raum Baden. Kurz nachdem sich die Stadt zur Erhaltung des Familienzentrums entschied, zog das «Karussell» vom Kirchplatz an die Haselstrasse, wo es bis heute Eltern und deren Kinder empfängt – inzwischen sind es rund 25 000 Gäste im Jahr.
Ein lebendiges Haus
Wer in der Region Baden neu ist, oder selbst keine Familie hat, weiss womöglich gar nicht was das Familienzentrum alles zu bieten hat. Im Familienzentrum werden diverse Gelegenheiten geschaffen, bei denen sich Familien treffen und austauschen können. Darunter fallen Veranstaltungen wie das beliebte «Väter-Kinder-Frühstück», bei dem der Namen Programm ist, oder die Krabbelgruppen. Auch das Treffpunktcafé, das Gross und Klein von Montag bis Freitag zwischen 15 Uhr und 17 Uhr zum gegenseitigen Austausch und zum Spielen offensteht, gehört in diese Kategorie. «Gerade im Winter ist dieses Angebot äusserst beliebt und das ‹Karussell› regelmässig voll», meint Kathrin Burger erfreut. Auch viele Eltern-Kind-Kurse im Bereich Musik, Bewegung oder Kreativität und verschiedene Elternbildungskurse werden angeboten.
Daneben stehen die Räumlichkeiten des Familienzentrums auch Eltern oder Externen für ihre Ideen und Angebote im Bereich Familie offen. Ob Nothelferkurse für Eltern von Kleinkindern, Spielgruppen für Kinderoder kulturelle Angebote, im «Karussell» hat es Raum und die nötige Infrastruktur, um verschiedene Angebote rund um das Thema Familie unter einem Dach zu vereinen. «Ich würde mir wünschen, dass wir uns noch stärker um benachteiligte Familien kümmern könnten», meint Petra Gerster mit Blick auf die Zukunft. «Wir sind aber, glaube ich, bereits jetzt auf gutem Weg dahin.» Der Bedarf nach familiengerechten Angeboten in der Region Baden wird zumindest in absehbarer Zeit nicht abnehmen, und so wird das Familienzentrum Karussell – in dieser oder anderer Form – hoffentlich auch noch in 25 Jahren eine wichtige Rolle zu spielen haben.