«Natur, Anatomie und Nachhaltigkeitgehören zu unserer Firmen-DNA»

Balthasar Hüsler hat mit dem Hüsler Nest einst eine neue Bett- und Schlafkultur entwickelt. Sohn Dominik führt das Konzept überzeugt in die Zukunft.
Das Hüsler Nest besteht aus natürlichen Materialien und will Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. (Bild: zVg)

Dominik Hüsler, schlafen Sie gut?
(Schmunzelt.) Ich schlafe fast immer gut. Aber natürlich bin auch ich nicht gefeit vor schlechten Nächten. Neben einem guten Bett sind Softfaktoren wie Sorgen oder Stress, Bewegung und Ernährung extrem wichtig.

«Ich schlafe fast immer gut!»: Dominik Hüsler. (Bild: zVg)

Was tun Sie in Ihrem eigenen Schlafzimmer, um entspannte Nächte zu fördern?
Das Schlafzimmer ist zum Schlafen da – und für die schönste Nebensache der Welt. Also sollte alles, was nicht dafür benötigt wird, raus. Kein TV, kein Computer, nichts, was mit der Arbeit zu tun hat. Ich setze auf eine schöne Einrichtung mit guten Naturprodukten wie Massivholz und gepolsterte Betten mit Wolle oder Naturleder.

Haben Sie bestimmte Rituale, die Ihnen abends beim Abschalten helfen?
Ich denke, mein wichtigster Punkt ist, nicht ins Bett zu gehen, wenn ich nicht müde bin. Aber ich weiss, vielen Menschen helfen Rituale wie ein Glas Tee oder eine entspannende Yogaübung. Ich finde, das muss jeder und jede für sich selbst herausfinden.

Hand aufs Herz: Wie viel Schlaf brauchen Sie?
Ich persönlich benötige unter der Woche sechs bis sieben Stunden, am Wochenende kommt vielleicht noch ein Stündchen obendrauf. Sechs bis neun Stunden sind ein Rahmen, in dem sich die meisten wiederfinden werden. In gewissen Kreisen blufft man damit, möglichst wenige Stunden Schlaf zu brauchen. Manche Politiker oder Manager geben gar an, nur drei oder vier Stunden zu benötigen. Wenn es denn wahr ist, ist das ein Raubbau am Körper – und es ist erwiesen, dass die Leistungs- und Belastungsfähigkeit bei ständigem Schlafmangel nachlässt. Ich möchte keinem Arzt oder Piloten vertrauen müssen, der sagt, er komme mit vier Stunden Schlaf aus. Und Politiker, die damit angeben, wähle ich nicht.

Mit dem Hüsler Nest haben Sie – in der Nachfolge Ihres Vaters – ein System entwickelt, das guten Schlaf ganzheitlich fördern soll. Welche Komponenten spielen bei diesem Ansatz eine Rolle?
Mit fremden Federn schmücke ich mich nicht. Entwickler des Hüsler Nests ist mein Vater Balthasar Hüsler. Aber ich denke, es sind drei Faktoren, welche die Hüsler-Nest-Schlafphilosophie ausmachen:

Erstens die Natur: Der Mensch hat sich im Laufe seiner Evolution stets mit bestimmten Naturprodukten umgeben. Mit naturbelassener Wolle, mit Holz und Naturtextilien gehen wir symbiotische Beziehungen ein, die uns Geborgenheit und Sicherheit vermitteln.

Zweitens die Anatomie: Das Bett soll sich dem Schlafenden anpassen, nicht umgekehrt. Dafür muss das Bett sich unabhängig von Gewicht, Grösse und Körperbau anpassen und individuell einstellbar sein.

Und drittens die Nachhaltigkeit: Ich weiss, das ist ein grosses Wort, und es wird überbeansprucht. Dennoch: Das Bett sollte so konzipiert sein, dass die einzelnen Komponenten bequem zu pflegen und sauber zu halten  sowie austauschbar sind – entsprechend ihrer Lebensdauer – und dass sie ohne Umweltbelastung entsorgt werden können. 

Bei Hüsler spricht man von Nest, nicht von Bett. Warum?
Ein gutes Bett ist erst ein gutes Bett, wenn es ein Nest ist! Der Begriff Nest vermittelt Geborgenheit, Sicherheit, Rückzugsort, Kuscheln und Knuddeln. Deshalb haben wir uns diesen Begriff zum Brand gemacht.

Was macht das Hüsler Nest einzigartig?
Die drei oben erwähnten Faktoren: Natur, Anatomie und Nachhaltigkeit gehören zu unserer Firmen-DNA. Wir haben schon früh auf Naturprodukte gesetzt – und mein Vater wurde dementsprechend als Ökospinner bezeichnet. In all den Jahren haben wir aber sehr viel Wissen und Erfahrung gesammelt. Davon profitiert unsere Kundschaft.

Was ist Ihnen im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Hüsler Nests wichtig? Und: Wie sehen Schlaf- und Bettkultur der Zukunft aus?
Mit einem Augenzwinkern möchte ich meinen: Das ­Hüsler Nest ist grundsätzlich erfunden. Wir haben das System als solches seit 1996 mehr oder weniger nicht ­verändert. Natürlich gibt es Zeit- und Modeerscheinun-gen. Mal war es in, möglichst hart zu liegen, die Leute kauften ­Futonbetten, und wir hatten sehr dünne und feste Matratzen. 

Derzeit sind immer noch die Boxspringbetten en vogue, und wir haben unser Schlafsystem mit dem Liforma-Feder­element mit Matratze und Wollauflage so kompakt zusammengepackt, dass wir die Boxspringoptik mit den Vorzügen eines Hüsler Nests kombinieren. Was morgen kommt, wissen wir noch nicht. Sicher ist: Wir werden das Hüsler Nest mit in die Zukunft nehmen.