Jahresfest des Moto-Racing-Clubs in Ehrendingen

Der Ehrendinger Kevin Brumann startet nächstes Jahr mit einer top Maschine zu den Weltmeisterschaftsläufen.
Kevin Brumann setzt im Motocross zum Sprung an die Spitze an. (Bild: zVg)

43 Jahre alt ist der Moto-Racing-Club Ehrendingen (MRCE) und feiert am 2. Und 3. Dezember sein traditionelles Jahresfest. Gegründet wurde der Club, weil Ehrendinger Motocrossfahrer an Rennen teilnehmen wollten, was ohne Verein und Lizenz nicht möglich ist. An der Zielsetzung, aktive Fahrer zu unterstützen, hat sich bis heute nichts geändert. Erfolgreiche einheimische Motorradpilotinnen und -piloten sind seit vielen Jahren auch in der Familie Brumann zu finden – 16 Jahre lang Cyrill und 14 Jahre lang seine Schwester Zoe, die inzwischen ihre Rennkombi an den Nagel gehängt haben. Erfolgreich in die Fussstapfen seiner älteren Geschwister ist Kevin getreten.

Begonnen hatte Kevins Karriere im Alter von 2 ½ Jahren mit Fahrversuchen im Gelände, denen mit drei Jahren ein erstes Rennen folgte. Als Teenager dann erster Schweizer-Meister-Titel auf einer Maschine mit 85 Kubikzentimetern (ccm) Hubraum. Mit 14 Jahren startet er bereits in der 125-ccm-Klasse und überzeugte europaweit. Zwei Jahre später folgt der Aufstieg in die 250er und danach in die Königsklasse mit ihren 450-ccm-Motoren. Während seine Maschinen bisher von Yamaha stammten, gelang es dem inzwischen 19-jährigen Profi, für 2024 einen Vertrag beim deutschen Husqvarna-Team Sixty Seven Racing zu bekommen. Mit diesem wird er im kommenden Jahr die komplette 450er-Motocross-Weltmeisterschaft inklusive Überseerennen (Argentinien, Indonesien) bestreiten sowie die hoch dotierte deutsche ADAC-MX-Masters-Serie.

Kevin Brumann gilt als grosses Talent im Motocrosssport. Ein Foto mit Motorrad ist daheim bei seinen Eltern in Ehren­dingen nicht möglich. Seine Maschine befindet sich im Belgien, wo er lebt und trainiert. (Bild: bkr)

Trainingsstützpunkt in Belgien
Weshalb lebt und trainiert Brumann im belgischen Lommel? Dort ist derzeit auch seine Rennmaschine. «In der Schweiz sind die Bedingungen, Motocross zu trainieren, beschränkt – von Ehrendingen aus sind die nächsten Pisten in Niederbipp und in Beggingen. Im Winter sind beide zu.» In Lommel sind zudem sein «Riding Coach» und sein Trainingsmechaniker stationiert. Für Brumann sehr wichtige Leute, mit denen er auch beim neuen «Rennstall» weiterhin zusammenarbeiten kann.

Bumanns Rennresultate finden sich kaum je im Sportteil einer Tageszeitung. Er sagt dazu: «Leider hat Motocross in der Schweiz keinen sehr hohen Stellenwert.» Viele würden diese Sportart unterschätzen. «Ich trainiere pro Tag fünf bis sechs Stunden Kondition, Schnellkraft und Balance und bin oft joggend oder auf dem Velo unterwegs.» Ausserdem sei es fahrerisch etwas komplett anderes, als einen Töff auf der Strasse zu bewegen. «Wir springen mit unseren Motorrädern bis zu 50 Meter weit.» Ohne Ehrgeiz und Disziplin komme man in diesem Sport nicht weit. Sehr wichtig für ihn ist die Unterstützung durch seine Familie und den MRCE. Er und seine Familie sind am traditionellen MRCE-Fest in der Lägernbreite im Einsatz – am Samstag an der Bar und am Sonntag an einer Motorradausstellung, in deren Rahmen es hausgemachte Käseschnitten, Rauchwürste und Kuchen sowie eine Tombola gibt.

Samstag, 2. Dezember, 20 Uhr
Sonntag, 3. Dezember, 11 bis 18 Uhr
Turnhalle Lägernbreite, Ehrendingen