In der eigens für das Team gemieteten Wohnung im sechsten Stock des Neumarkts 2 erzählen Geschäftsführer Patrick Steimen und Augenoptiker Kevin Kunz mit Blick über die Stadt von ihrem Jubiläumsjahr und dem Erfolgsrezept von Bloesser Optik.
Treues Team
«Bei uns gibt es keine Saison, auch nicht an Weihnachten», erklären die beiden Männer auf Nachfrage einstimmig. «Ausser wenn die Sonne scheint, sind Sonnenbrillen merklich mehr gefragt», fügt Patrick Steimen hinzu. «In unserem Geschäftsfeld besteht Kontinuität. Fehlsichtigkeit hängt nicht von einer Jahreszeit ab.»
Ob man eine Brille verschenkt? «Nicht wirklich!», sagt Kevin Kunz. «Man macht sich höchstens einmal selbst ein Geschenk, indem man sich eine neue Brille kauft.» Der schönste Moment sei der, wenn eine Kundin oder ein Kunde ihre beziehungsweise seine neue Brille aufsetze und sich, vom Wow-Effekt überwältigt, im Spiegel betrachte. Oft sieht man in diesem Moment seit Langem wieder einmal richtig klar. Zudem hat die mit Bedacht ausgewählte Fassung, die jetzt auf der Nase sitzt, einen Einfluss auf das Erscheinungsbild. «Wir sind keine Verkaufsbranche, wir haben eine Beratungsfunktion. Zeichnet sich beim Betrachten der neuen Brille im Spiegel ein Glänzen in den Augen der Menschen ab, spüre ich eine Genugtuung. Dann habe ich meinen Job richtig gemacht», beschreibt der Augenoptiker Kevin Kunz. 2000 trat er seine Stelle in Neumarkt an. Zehn Jahre ist er geblieben und nach neunjähriger Pause 2019 wieder zurück zu dem Geschäft gekehrt, in dem er noch heute arbeitet.
Ein langjähriges Anstellungsverhältnis ist bei Bloesser Optiker keine Seltenheit. Patrick Steimen ist seit 2010 Geschäftsführer und Inhaber des Geschäfts. Zuvor war er viele Jahre bei Reiner Bloesser angestellt. «Mein Team ist mir enorm wichtig. Es freut mich, dass sich diese Wertschätzung in ihrer Loyalität gegenüber mir als Arbeitgeber spiegelt.» Mit Elisabeth Verbree arbeitet gar die erste Lehrtochter von Bloesser Optik noch immer im Betrieb. Seit 1974: Auch das sind bald 50 Jahre. Kevin Kunz beschreibt das Verhältnis im Team als sehr familiär. Patrick Steimen ergänzt lächelnd: «Wir tragen einander Sorge.»
Beratung und Handwerk
Von der Auswahl im Ladenlokal bis zum Tragen – wie entsteht eine Brille? Patrick Steimen klärt auf: «Wir kaufen Teilprodukte ein. Fassungen und Gläser. 95 Prozent davon werden bei uns vor Ort verheiratet.» Eine schöne Umschreibung für den Prozess, um die beiden Bestandteile zu vereinen. Dass das in der hauseigenen Werkstatt geschieht, ist nicht selbstverständlich. Viele Optikerketten lagern diesen Vorgang aus. Bloesser Optik zelebriert das Handwerk und ist überzeugt, nur so den eigenen Ansprüchen an Qualität und Effizienz gerecht zu werden.
Ein Brillenglas durchlebt ungefähr 40 bis 50 Arbeitsvorgänge, bis es als Sehhilfe oder Accessoire zum Einsatz kommt. Es wird geschliffen, poliert, in Reinigungsbäder gelegt und allenfalls gefärbt.
«Nach der Augenuntersuchung und der Beratung bezüglich Fassung und Gläsern werden die Gläser bestellt und nach Wareneingang kontrolliert, ausgemessen und gefertigt», so Steimen. Ist der zukünftige Brillenträger oder die zukünftige Brillenträgerin interessiert, darf er oder sie bei der Entstehung der Brille zuschauen. Nach der Fertigstellung der Brille erhalten Käufer und Käuferinnen eine Beratung und wertvolle Tipps rund um ihr neues Schmuckstück. Drei bis sechs Wochen nach dem Kauf wird nach Möglichkeit nach der Brillenzufriedenheit gefragt. Nach einem Jahr folgt ein Servicecheck, nach 22 Monaten ein Garantiecheck.
Kevin Kunz betont: «Wir schätzen nachhaltige Kundenbeziehungen und bieten ein persönliches Ambiente. Manchmal kommt jemand für einen Schwatz oder einen Kaffee vorbei. Wir leben das, und das macht unseren Job so besonders.»
Erinnerungswürdiges Jubiläum
Zum 50-Jahr-Jubiläum erstrahlte Bloesser Optik im komplett neuen Glanz: mit neuem Farbkonzept, neuem Logo und modernisierter Website. Seiner Kundschaft etwas zurückgeben wollte Patrick Steimen in Form von zwei Kundenevents: «Wir konnten unser eigens dafür gebrautes Jubiläumsbier ausschenken und gute Gespräche führen. Es waren wirklich schöne Veranstaltungen.» Als besonderes Erlebnis hatten Besucher und Besucherinnen am Iris-Event Ende September die Möglichkeit, ihre Iris vom darauf spezialisierten Fotografen Elias Branch ablichten zu lassen. Eine bleibende Erinnerung. Genauso bleibend wie die Verbundenheit, die das Bloesser-Team zu seinen Kunden, Geschäftspartnern, Geschäftspartnerinnen und untereinander pflegt – ganz nach Bloesser-Manier eben.