Umweltschonend beleuchten

Eine nachhaltige öffentliche Strassenbeleuchtung soll die optimale Balance zwischen Effizienz, Umwelt, Wohlsein und Sicherheit finden.
Die Kinziggrabenstrasse in Gebenstorf verfügt über ein intelligentes Beleuchtungssystem. (Bild: zVg | IBB Energie)

Die Beleuchtung des öffentlichen Raums gehört zu den zentralen Aufgaben von Städten und Gemeinden. Sie trägt nicht nur zu ziviler Sicherheit, Komfort und unfallfreiem Verkehrsfluss bei, sondern beeinflusst auch die Lebensqualität im beleuchteten öffentlichen Raum. Dies hat zahlreiche Gemeinden der Region bewogen, die bestehende öffentliche Strassen­beleuchtung auf ein intelligentes LED-Beleuchtungssystem umzurüsten oder dies zeitnah im Rahmen anstehender Strassenbauprojekte noch zu tun und die dazu notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Nachdem in Thalheim bereits 2020/21 über 95 Prozent der 174 Strassenleuchten umgerüstet wurden, konnten die IBB Energie AG im vergangenen Mai in Lupfig die im Rahmen eines Pilotprojekts schweizweit erste intelligente Kantonsstrassenbeleuchtung übergeben.

Brugg ins rechte Licht gerückt
Nebst einem Beitrag an den Klima- und Umweltschutz kann mit der Umrüstung auf LED-Leuchten der Energieverbrauch für die Beleuchtung von Strassen erheblich reduziert werden, was auch entsprechende Kosteneinsparungen nach sich zieht. Nachdem man in der Stadt Brugg 2017 mit der Umrüstung gestartet war, konnte diese vor wenigen Tagen in Betrieb genommen werden. Dabei kommt der Lichtsteuerung eine grosse Bedeutung zu. Sie hilft, die Beleuchtung an den tatsächlichen Bedarf anzu­passen.

Bei der Realisierung des Lichtkonzeptes wurde das Augenmerk auf die richtigen Leuchten und Leuchtmittel gerichtet. Bei der Beleuchtung mit 3000 Kelvin entfällt der Blauanteil, welcher nicht zuletzt auch nachtaktive Tiere wie Nachtfalter und Fledermäuse in ihrer Orientierung stört. Roland Schwarz, Leiter Elektrizität bei IBB Energie AG hält fest, dass gegenüber früher bis zu 80 Prozent Energie gespart werden können, was etwa 411 000 Kilowattstunden (kWh) entspricht. Auch in Gebenstorf wurden finanzielle Mittel bereitgestellt, misst doch Gemeinderätin Giovanna Miceli der zukunftsweisenden Technologie einen hohen Stellenwert bei. Ein Grossteil der herkömmlichen Natriumdampf-Leuchten wurde bereits durch LED-Leuchten mit Dimmprofil und Bewegungsmelder ersetzt und bereits bestehende LED-Leuchten mit Dimmprofilen ausgestattet. Im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Sanierung der Landstrasse kommt es zu einer weiteren Umrüstung der insgesamt rund 900 Leuchten.

Lichtmanagement Interact City
Die Regionalwerke AG Baden setzen für den öffentlichen Raum in Baden, Ennetbaden und Neuenhof auf die Devise «Nicht zu viel Licht, aber auch nicht zu wenig». Das Licht soll die Strasse, nicht aber die Gebäude beleuchten. «Auch in Wettingen ist man in Sachen LED weit fortgeschritten», so Markus Brunner, Leiter Betrieb und Unterhalt Strom bei Energie Wettingen. Gemeinsam mit dem Pilotkunden Energie Seeland Lyss hat Energie Wettingen das Zusammenspiel des Licht-Management-Systems Interact City und der Instandhaltungs-Software Inventsys ausführlich getestet und für die Übermittlung der Angaben ausgewählt, werden doch auf Interact City weltweit über 3,5 Millionen Leuchten gesteuert. Den übermittelten Angaben kann entnommen werden, welche Leuchten gewartet werden müssen. So präsentiert sich eine Stadt oder Gemeinde stets im richtigen Licht.