12 000 Personen prognostiziert

Um einen Drittel soll die Bevölkerung bis 2040 wachsen. Nun nimmt der Gemeinderat die Infrastruktur und ein Sorgenkind auf seine Agenda.
Frau Gemeindeammann Bettina Lutz. (Bild: ejo)

Es ging ein Raunen durch den Gemeindesaal, als Bettina Lutz am Neujahrsapéro in Nussbaumen in die Zukunft blickte: «8872 Personen regis­trierten wir per Ende 2023 in unseren Gemeinden. Gemäss Wachstumspro­gnosen für den Raum Baden sollen 2040 um die 12 000 Menschen in Obersiggenthal leben.» Ein solches Wachstum bringt Konsequenzen mit sich: «Wir sind gefordert, die nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.»

Welche Themen hinsichtlich der künftigen Infrastruktur auf die Agenda kommen, muss der Gemeinderat nun prüfen. Sicher ist: Ungeachtet der Eröffnung des neuen Schulhauses Goldiland im letzten Juni, wird mit der Schulraumplanung gestartet. «Wir wollen wissen, ab wann neuer Schulraum nötig sein wird. Das ist für die finanzielle Planung essenziell.» Im Studienauftrag Goldiland sei bereits eine zweite Bauetappe vorgesehen.

Feuerwehr: Fusion wird geprüft
Ebenfalls oben auf der Prioritätenliste steht die Feuerwehr. «Die kantonalen sowie die regionalen Anforderungen und Vorschriften nehmen stetig zu», gab Lutz zu bedenken. Kommando und Kader seien vermehrt mit administrativen Aufgaben beschäftigt. Das führe innerhalb der Feuerwehr immer wieder zu Diskussionen. Eine Herausforderung ist der fehlende Nachwuchs – auch in der Führungsetage. Das bereitet Sorgen. Denn der Schrecken über den Brand im Schulhaus des Oberstufenzen­trums sitzt noch tief im Nacken; ein Vorfall, den Lutz rückblickend als Tiefpunkt des Jahres 2023 bezeichnete.

Um Lösungen zu diskutieren, hat der Gemeinderat Obersiggenthal das Gespräch mit Würenlingen und Untersiggenthal gesucht. Letztere Gemeinde stellt die Tagverfügbarkeit bereits heute mit Obersiggenthal sicher – «eine Fusion ist nicht ausgeschlossen», sagte Lutz.

Bevölkerungswachstum, Schulraumplanung und die Zukunft der Feuerwehr beschäftigen Obersiggenthal 2024. (Bild: Archiv)

Ein Reglement sorgte für Lacher
Die Reissleine ziehen musste der Gemeinderat in Sachen Parkierungs­reglement, das zwei Parkraumzonen auf dem Gemeindegebiet vorsieht. Der Einwohnerrat hatte bereits im Frühling 2016 dem Verpflichtungskredit zugestimmt, das Konzept bekannt gab die Gemeinde erst Ende 2022. Weil der Gemeinderat Mängel in den internen Planunterlagen feststellte, wurde es gestoppt.

Die Pläne würden derzeit von einem externen Verkehrsplanungsbüro überarbeitet, erklärte Lutz. «Zu welchem Zeitpunkt das Reglement in Kraft tritt und wann die Schilder montiert werden, darüber sage ich heute nichts», sagte Lutz und sorgte damit für Lacher. Thematisiert wurde ausserdem das Gesamtverkehrskonzept, das sich laut Lutz in einer «intensiven Phase der konkreten Massnahmen befindet». Die Informationsveranstaltung der Gemeinde findet im März statt. 

Vorfreude auf das grosse Fest
«Ich bin zuversichtlich, dass wir uns diesen August an der Sichlete wieder treffen», freute sich Bettina Lutz. Das grosse Volksfest geht alle fünf Jahre über die Bühne. Wegen der Coronapandemie ist die letzte Ausgabe neun Jahre her, wie die «Rundschau» berichtete. Dementsprechend gross ist die Vorfreude in der Region.

 Ebenso gespannt erwartet wird die Eröffnung des Pumptracks – eines geschlossenen Rundkurses mit Wellen und Steilkurven –, der zwischen dem neuen Schulhaus und der Sporthalle realisiert werden soll. Der Verein Pumpnuts hat laut eigenen Angaben vom Einwohnerrat grünes Licht für die Realisierung erhalten und wird von der Einwohnergemeinde mit 20 000 Franken unterstützt (Budget 2024).

Und: «Soviel ich weiss, ist die Finanzierung für den Obsi-Trail gesichert, und die kantonalen Bewilligungen liegen vor», sagte Bettina Lutz, die zum Schluss Bruce Lee zitierte: «Der Traum von gestern ist die Wirklichkeit von heute und morgen.» Das treffe auf den Pumptrack, aber ebenfalls auf den Obsi-Trail zu. Beide Projekte seien private Initiativen, «die mit viel Herzblut vorwärtsgetrieben wurden und unser Dorf hoffentlich noch in diesem Jahr bereichern».

Gesamtverkehrskonzept: Die Informationsveranstaltung findet am Montag, 18. März, 19 Uhr, im Gemeindesaal Nussbaumen statt.