Bözbergpass wird für 11 Millionen saniert

Der Kanton beendet Strassenprojekte in Villigen, Mülligen und Gebenstorf und nimmt die Sanierung der Bözbergstrasse in Angriff.
Die Bözbergstrasse ist weniger befahren als früher, aber der Strassenbelag ist in die Jahre gekommen und wird jetzt saniert, und der Veloverkehr erhält eine markierte Spur. (Bild: hpw)

Dieses Jahr investiert der Kanton Aargau 159 Millionen Franken in den Ausbau und den Werterhalt seines Strassennetzes. Davon entfallen 84 Millionen Franken auf den Neubau, die Umgestaltung und die Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kantonsstrassen. Für den Werterhalt von Strassen, Brücken und Tunneln werden 60 Millionen Franken eingesetzt. Für Lärmsanierungsmassnahmen sind 10 Millionen Franken vorgesehen. Der Ausbau des kantonalen Veloroutennetzes ist mit 5 Millionen Franken budgetiert.

Grossprojekt Bözberg
Das grösste Werterhaltungsprojekt, das dieses Jahr in unserer Region neu in Angriff genommen wird, ist die 11,1 Millionen Franken teure Belagssanierung mit neuem Radstreifen und vier behindertengerecht gestalteten Bushaltestellen auf der Bözbergstrasse (Kantonsstrasse K116) zwischen Umiken und Effingen. Die 6,2 Kilometer lange Strecke galt bis zur Eröffnung der Autobahn A3 mit Tunnelvariante 1996 als kürzeste Verbindung von Zürich nach Basel und meistbefahrener aargauischer Juraübergang. Immer wieder kam es hier zu Verkehrsun­fällen, nicht selten wegen Überholmanövern, wenn Autolenker hinter langsamen Nutzfahrzeugen die Geduld verloren. Deshalb wurde der Pass auf der Umiker und der Effinger Bergstrecke mit Separatspuren für den Langsamverkehr ausgebaut.

Zwar ist die Frequenz des Verkehrs über den Bözberg deutlich gesunken, aber die Jahre sind nicht spurlos an der Strasse vorübergegangen. Statt weiterer Flickarbeiten plant das kantonale Baudepartement jetzt eine Totalsanierung des Strassenbelags. Am Strassenregime, an den Spurstrecken und den Abzweigungen der Nebenstrassen ändert sich grundsätzlich nichts. Aber die Strassenentwässerung wird verbessert und der Strassenrand stellenweise verstärkt. Beidseits der Passhöhe wird bergwärts ein Radstreifen auf der Fahrbahn markiert. Ein separater Radweg käme viel teurer zu stehen.

Projektleiter Stefan Zinniker rechnet mit einer Bauzeit von anderthalb bis zwei Jahren. Die Ausführung geschieht etappenweise mit einer Verkehrsregelung durch Lichtsignalanlagen. Die Bauausschreibung erfolgt ihm Frühling. Ab August hofft man, mit den Sanierungsarbeiten beginnen zu können. Ihr Fortgang hängt nicht zuletzt von den Wetterverhältnissen ab. Gleichzeitig wird bis im Herbst 2025 auf der Bözbergstrasse in Effingen die bisherige Kreuzung Dorfstrasse/Bahnhofstrasse in einen Kreisel umgewandelt – Kostenpunkt samt Leitungssanierungen: 3,4 Millionen Franken.

Bedeutende Sanierungen innerorts
Derweil werden in der Region dieses Jahr mehrere umfassende Strassensanierungen innerorts fertig, was den Anwohnern nach längeren Verkehrseinschränkungen mehr als recht sein dürfte. Nämlich in Villigen, wo die K442 als Dorfhauptstrasse seit Herbst 2022 für 5,8 Millionen Franken im Umbau ist. Sodann in Gebenstorf, wo die Landstrasse K117 zwischen dem Kreisel Kienziggrabenstrasse und der Abzweigung Vogelsangerstrasse seit letztem Jahr für 8,6 Millionen Franken eine 1100 Meter lange Totalsanierung mit Belagserneuerung, Radstreifen und Strassenrandverstärkung durch eine neue Stützmauer erfährt.

Die 1,7 Millionen Franken teure Sanierung der Süssbach-Personenunterführung und Radwegverbindung von der Aarauerstrasse Brugg zur Industriestrasse Windisch soll bis im Juni abgeschlossen werden. In Mülligen wird ebenfalls bis im Sommer die auf 2,4 Millionen Franken veranschlagte Sanierung der K399 fertiggestellt. Hier entsteht neben der Belagssanierung am Steinenbühl, dem kurzen, steilen Anstieg vom Dorf auf das Birrfeld oberhalb des Restaurants Waldheim, ein neuer Radweg, der die bestehende Veloverbindung über das Birrfeld bis hinunter an die Reuss verlängert. Sie soll bald auch auf dem rechten Reussufer, nach Birmenstorf, fortgesetzt werden.

Ab Herbst wird die Strasse von Stilli nach Station Siggenthal, ennet der Aarebrücke, ausgebaut, um die Anschlüsse des Kies- und Betonwerks Holcim  sowie des Logistik- und Recyclingcenters Aarvia an die Kantonsstrasse K112 zu verbessern. Schliesslich steht neben der Bözbergstrasse im Bezirk Brugg der bauliche Unterhalt eines weiteren Juraübergangs, der Strasse Thalheim–Staffelegg, bevor. Geplant sind eine Bankettverstärkung und Belagssanierung – Kostenpunkt: 2,1 Millionen Franken.