«Ich konnte den idealen Nachfolger finden»

Frank Schoder trennt sich vom Sanitär-Service, bleibt aber «Kalkboss». Im März übernimmt Dario Widmer die Sanitärkunden von Frank «Schödi» Schoder, der jahrzehntelang als Kestenberg-Express wirkte.
Frank Schoder übergibt seinen Sanitär-Service dem 36-jährigen Dario Widmer. (Bild: zi)

Mit 22 Jahren, anno 1985, wagte Frank Schoder, im Bekanntenkreis «Schödi» genannt», den Schritt in die Selbstständigkeit. Sein vormaliger Chef prophezeite ihm, dass er nicht länger als zwei Jahre durchhalten werde. Inzwischen sind es 39 Jahre. Das erfolgreiche Wirken sei, so Schoder gegenüber dieser Zeitung, auf gewissenhafte Arbeit, gute Beratung, schnellen Service und die Zufriedenheit der Kunden zurückzuführen. Dass seine Kestenberg-Express genannte Firma von Anfang an auf grosses Interesse stiess, war auf einen besonderen Umstand zurückzuführen. Er konnte sich finanziell keine Sekretärin leisten. Gleichwohl wollte er für schnelle und direkte Erreichbarkeit sorgen. Zunächst führte er ab 1986 ein 50 Kilogramm schweres Natel-B-Koffer-Telefon im Servicewagen mit, er hatte als einer der ersten Handwerker im Kanton ein Handy, hergestellt bei der BBC in Baden. Schoder ist noch im Besitz dieses «Saurierhandys», das damals 7500 Franken kostete. Die ständige Erreichbarkeit, wertvoll gerade auch im Fall von Sanitärnotfällen und Reparaturen, half mit, dass die Zahl der Kunden stetig stieg. Heute sind es 1630.

Von Holderbank nach Windisch
Gestartet war der Kestenberg-Express in Holderbank, einige Jahre später verlegte der Inhaber den Sitz nach Windisch. Zwischendurch führte er bis 1993 in der Sommerau im Windischer Unterdorf zusätzlich eine Spenglerei mit mehreren Mitarbeitern. Dann konzentrierte er sich wieder auf den Sanitär-Service, weiterhin unterstützt von Mitarbeitern. 2016 gliederte er mit grossem Erfolg den Bereich Entkalkungsanlagen an und wurde unter der Bezeichnung Kalkboss zum Spezialisten in der Deutschschweiz. 380 Anlagen hat er seither installiert. Im Sanitärbereich speckte er räumlich ab: Vor vier Jahren schloss er Laden und Werkstatt in Windisch sowie Büro und Ausstellung in Lupfig, blieb aber von seinem Lupfiger Wohnsitz aus aktiv.

Da er sich mit 62 Jahren dem Pensionsalter nähert und sich um eine Entlastung bemühte, suchte er nach einem Nachfolger für den Sanitärbereich. Zu seiner grossen Freude wurde er fündig. Er kontaktierte den 36-jährigen Dario Widmer, gelernter Sanitär- und Heizungsmonteur. Dieser hat in den letzten elf Jahren unter dem Namen Dario Widmer Sanitär-Heizung eine eigene Firma aufgebaut, er beschäftigt vier Mitarbeiter und einen Lehrling und absolviert derzeit die Ausbildung zum Meister. Er ist mit seiner Familie in Untersiggenthal wohnhaft und führt hier das Büro, in Mülligen befinden sich Werkstatt und Lager.

«Gleiche Wellenlänge»
Die Anfrage von Schoder stiess bei Widmer sofort auf begeisterte Zustimmung: «Wir merkten schon in unseren ersten Gesprächen, dass wir die gleiche Wellenlänge haben, die gleiche Einstellung und Freude am beruflichen Wirken als Handwerker mit Leib und Seele. Wir werden weiterhin enge Kontakte pflegen, und ich kann von seinen Erfahrungen profitieren.» Auch bezüglich Unterhalt und Reparaturen ist er offen für alle Produkte, und im Heizungsbereich kann er das ganze Angebot von Wärmepumpen und Schnitzelfeuerung bis zu fossilen Brennstoffen abdecken. Die Bezeichnung Kestenberg-Express wird verschwinden.

Frank Schoder zieht das Fazit: «Ich freue mich ausserordentlich, dass ich meinen Kunden einen idealen Nachfolger präsentieren kann, zu dem ich volles Vertrauen habe. Als Kalkboss werde ich weiterhin in Eigenregie für Beratung, Installation und Unterhalt von Entkalkungsanlagen wirken.»