150 Asylsuchende ziehen hier ein

Der Kanton nimmt die Gemeinde Obersiggenthal in die Pflicht: Am 2. Mai wird eine Asylunterkunft in der Zivilschutzanlage eröffnet.
Abgang zur Zivilschutzanlage beim Technischen Zentrum, Nussbaumen (Bild: mpm)

Nach mehreren Monaten Ungewissheit ist es nun definitiv: Die geschützte Sanitätshilfestelle des Zivilschutzes beim Technischen Zentrum in Nussbaumen wird zur Notunterkunft für Asylsuchende umfunktioniert. Der Kanton Aargau hat der Gemeinde Obersiggenthal angezeigt, per 2. Mai die Anlage für maximal 150 Männer in Betrieb nehmen zu wollen.

Dafür sollen in den nächsten Wochen die unterirdischen Räumlichkeiten vorbereitet und oberirdische Aufenthaltsmöglichkeiten in Containern für die Bewohner eingerichtet werden. Derzeit müssen vor allem Menschen aus der Ukraine, der Türkei (Kurden) und Afghanistan untergebracht werden. Für die Betreuung und die Sicherheit ist der Kanton zuständig.

Gemeinderat wenig begeistert
«Der Gemeinderat ist nach wie vor nicht begeistert über die Eröffnung einer kantonalen Notunterkunft für Asylsuchende in der Nähe von Schulanlagen, Kindergärten und dem Alterswohnzentrum Gässliacker», sagt Frau Gemeindeammann Bettina Lutz auf Anfrage der «Rundschau». In Zusammenarbeit mit dem Kanton werde der Gemeinderat nach Lösungen für die Nachbarschaft und die Gemeinde suchen. Bei den bei uns untergebrachten Menschen handelt es sich laut Lutz um Personen, welche die erste Prüfung ihres Asylgesuchs bereits erfolgreich absolviert haben und bei denen Aussicht auf Anerkennung als Flüchtling besteht. «Sie werden auf ein Leben in der Schweiz vorbereitet, werden begleitet und besuchen Vorbereitungskurse.»

Aufgrund der negativen Pressemeldungen in der letzten Vergangenheit würden in der Bevölkerung wohl Ängste vorhanden sein. «Es wird ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet, und die Gemeinde wird Zonen definieren, zu denen die Asylsuchenden keinen Zugang haben», fügt Bettina Lutz an. Das werde kontrolliert. Und: Vor der Eröffnung soll es einen Tag der offenen Tür geben, bei dem Vertreter des Kantons anwesend sind und Fragen beantworten. «Weiter wird eine Begleitgruppe gegründet, an der neben Behördenvertretern auch Vertreter der Nachbarschaft teilnehmen können. Dort sollen Anfragen und Anregungen aus der Bevölkerung aufgenommen und gemeinsam Lösungen für allfällige Probleme erarbeitet werden.»

Der Zugang zum Technischen Zentrum und der Betrieb für die Feuerwehr, den Baudienst und die Wasserversorgung bleiben rund um die Uhr gewährleistet. Ebenso soll die Entsorgungsstelle weiterhin zugänglich bleiben.

Tag der offenen Tür bei der kantonalen Notunterkunft am Mittwoch, 1. Mai, 17 bis 19 Uhr