Vom Banker, Metzger über den Gartenbauspezialisten bis zur Trauerbegleiterin und Reiki-Meisterin – Spezialistinnen und Spezialisten aus den unterschiedlichsten Branchen in der Region trafen sich im Gemeindesaal in Obersiggenthal, um sich auszutauschen und sich über den Stand der Dinge innerhalb des Gewerbes und der Gemeinde zu informieren. Begrüsst wurden die Gewerblerinnen und Gewerbler von Frau Gemeindeammann Bettina Lutz, die den Gemeinderat und die Mitglieder der Verwaltung vorstellte.
Asylunterkunft: «Sensible» Zonen sollen definiert werden
Nach einem Kurzfilm mit Zahlen und Fakten zu Obersiggenthal folgten spannende Informationen über die Themen, welche die Gemeinde derzeit beschäftigen – darunter die Machbarkeitsstudie Sternenplatz, das Projekt Erscheinungsbild Landstrasse, die Verkehrssituation betreffend die Baustelle an der Schartenstrasse Baden und die Asylunterkunft, die am 2. Mai in Nussbaumen entstehen soll (die «Rundschau» berichtete jeweils).
Letzte Woche trafen sich kantonale und ortsansässige Behördenmitglieder, um die Zivilschutzanlage zu begehen. Bettina Lutz versicherte, dass Dienste der Gemeinde – nicht wie von der SVP-Ortspartei befürchtet – wie die Wasserversorgung oder die Feuerwehr immer gewährleistet seien. Zudem sollen «sensbile» Zonen rund um die Notunterkunft für die 150 asylsuchenden Männer definiert werden, in denen sie sich nicht aufhalten dürfen. Der Gemeinderat führe mit den Schulen und dem Alterszentrum Gässliacker entsprechende Gespräche.
Bettina Lutz informierte weiter über die Verbesserungsvorschläge, die aufgrund einer Verwaltungsanalyse entstanden sind. So wurde insbesondere die «Manpower» innerhalb und zwischen den Abteilungen verschoben, um die Prozesse schneller abzuwickeln. Neu geschaffen wurde eine Fachstelle Human Resources, die von zwei Personen besetzt und betreut wird.
Über den Stand der Dinge hinsichtlich der «beeindruckenden» Baustelle beim Hallen- und Gartenbad (die «Rundschau» berichtete) berichtete Vizeammann Peter Stucki. Am 25. Oktober 2025 soll die Sanierung abgeschlossen sein, so die Hoffnung des Gemeinderats. In Bezug auf die finanzielle Situation machte Stucki darauf aufmerksam, dass seit der Kalkulation im Jahr 2020 eine Teuerung von knapp 15 Prozent stattgefunden habe. Innerhalb des neuen Budgets, das sich mit der Teuerung ergebe, sei die Gemeinde jedoch auf gutem Weg.
Osos plant, das Projekt «Lift» einzuführen
Der Schulleiter des Osos (Oberstufenzentrum Obersiggenthal), Marius Willi, stellte das Jugendprojekt «Lift» vor, es soll an der Oberstufe eingeführt werden. Es handelt sich dabei um ein Integrations- und Präventionsprogramm an der Nahtstelle zwischen der Volksschule (Sek I) und der Berufsbildung (Sek II) für Jugendliche ab der 7. Klasse mit erschwerter Ausgangslage bezüglich einer späteren direkten Integration in die Arbeitswelt.
Kernelement sind regelmässige Kurzeinsätze, sogenannte Wochenarbeitsplätze, in Gewerbebetrieben der jeweiligen Region. Die Einsätze in den lokalen Betrieben erfolgen auf freiwilliger Basis in der schulfreien Zeit. Die Jugendlichen werden von den zuständigen Lehrpersonen nach Lift-Kriterien ausgewählt und von Fachpersonen der Schule auf ihre Einsätze in den Betrieben vorbereitet und begleitet.
Zum Schluss richtete Adrian Meier, Vorstandsmitglied des Gewerbeverbands Obersiggenthal, das Wort an das Publikum und informierte über die Tätigkeiten des Verbands und über das Jahresprogramm. Und: Im Mai 2025 wird es eine weitere Ausgabe der Gewerbeausstellung Undob geben. Dafür konnte ein Vorstand zusammengestellt werden. Weitere Informationen dazu gibt es in der nächsten Ausgabe dieser Zeitung.