Altes Gebäude erstrahlt in neuem Glanz

Der Einwohnerrat befasst sich an seiner Sitzung vom 2. April mit abgeschlossenen Bau- und Planungsvorhaben sowie mit Temporeduktionen auf der Mellingerstrasse.
Das heutige Bezirksgebäude und ehemalige Schulhaus erstrahlt in neuem Glanz. Sein Architekt war einst der Badener ­Robert Moser. Er hatte im Jahr 1855 im Alter von 22 Jahren – noch während seines Studiums – den Projektwettbewerb ­gewonnen. (Bild: bkr)

Mit einem Fächer von Kreditabrechnungen muss sich der Badener Einwohnerrat nächste Woche befassen. Er muss als Controller tätig werden, gleichzeitig aber ein Auge darauf ­werfen, was «geliefert» wurde, wie es um die Qualität der in Auftrag gegebenen Bauwerke und Planungen bestellt ist.

Um ein ganzes Dossier von Abrechnungen geht es beim Museum Langmatt. Zwei Verpflichtungskredite lieferten zusammen 645 700 Franken für die Ausarbeitung einer Strategie und eine Machbarkeitsstudie sowie für bauliche Sofortmassnahmen. Dieser Betrag wurde um 76 800 Franken überschritten. Insbesondere dringend notwendige Reparaturarbeiten erwiesen sich als umfangreicher und massiv teurer als angenommen. So musste sich die Stiftung Langmatt gar mit 1,42 Millionen Franken statt der ursprünglich geplanten 669 100 Franken beteiligen.

Tiefer Wasserstand – geringere Kosten
Eine andere Abrechnung betrifft die Instandsetzung von Mauern entlang des Limmatufers. «Wegen eines sehr tiefen Wasserstands während der Bauarbeiten konnte auf eine aufwendige Wasserhaltung zur Fundamentsicherung verzichtet werden», begründet Stadtammann Markus Schneider die Einsparungen von insgesamt 230 000 Franken bei einem Volumen von 814 400 Franken. Gar 50,5 Prozent Kreditunterschreitung ergaben sich bei der Sanierung der Parkstrasse im Abschnitt Therme bis Römerstrasse. Dazu Stadtammann Schneider: «In der Bauprojektphase erweiterte die Verenahof AG den ­Perimeter der Untergeschosse des Parkhauses. So gingen sämtliche Kosten in diesem Bereich der Parkstrasse dem Verursacherprinzip entsprechend unerwartet zulasten der Verenahof AG.»

1,8 Millionen Franken wurden für die Sanierung der Fassade des Bezirksgebäudes am Schulhausplatz ausgegeben. Ursprünglich bewilligt waren 2,3 Millionen Franken. Für dieses Geld bekam das ehemalige Schulhaus nicht nur eine neue Hülle, sondern auch 108 neue Fenster. Da die Bauarbeiten für die Neugestaltung des Schulhausplatzes (2015 bis 2018) zu Rissschäden am Bezirksgebäude geführt hatten, beteiligte sich der Kanton an der Sanierung mit einer pauschalen Entschädigung von 175 000 Franken. Geld gab es zudem in Form einer Subvention von der Denkmalpflege (142 000 Franken). Der repräsentative, spätklassizistische und in drei Flügel gegliederte Bau gilt als eines der schönsten Schulhäuser seiner Epoche. Architekt war der Badener Robert Moser, der ebenfalls das Kantonsspital Aarau entwarf. Er hatte im Jahr 1855 im Alter von 22 Jahren den Projektwettbewerb gewonnen. In den Jahren 1983/84 wurde das Schulhaus vom Badener Architekten und ETH-Professor Adi Meier zum Bezirksgebäude umgebaut, es beherbergt heute die Kantonspolizei.

Temporeduktion für die Mellingerstrasse
Neben den Kreditabrechnungen stehen zwei Anfragen auf der Traktandenliste. Eine ist von Lukas Kaufmann vom Quartierverein Meierhof. Mit ihr will er ausloten, wie sich Stadt- und Einwohnerrat zu Tempo 30 auf der Mellingerstrasse stellen. Stadtammann Schneider spricht sich zwar gegen ein generelles Tempo von 30  km/h auf der stark befahrenen Hauptverkehrsachse aus, möchte aber punktuell geringere Geschwindigkeiten prüfen. So im Bereich des Naturschutzgebiets Dättwiler Weiher. Für diesen Abschnitt würde Schneider gern mit dem Kanton – er ist zuständig – über eine Senkung der heute erlaubten 80 Kilometer pro Stunde auf 60 oder 50 Kilometer pro Stunde verhandeln.