Ein Tag im Zeichen der Wirtschaft

Der Freitag, 22. März gehörte in Baden der Wirtschaft. Von morgens bis abends wurden Beziehungen geknüpft und kommende Entwicklungen antizipiert.
Matthias Kündig und Hugo Bigi tauschten sich über Sinn und Unsinn von KI beim Radio aus. (Bild: sim)

Die letzte Woche ging mit einem erfolgreichen Tag für die Badener Wirtschaft zu Ende. Für einmal allerdings nicht im strikt kommerziellen Sinn. Gleich vier Veranstaltungen brachten Unternehmerinnen und Unternehmer in Baden für Information, Austausch und Vernetzung zusammen.

Der Tag begann mit der Versammlung der 29 Partner des Projekts «Internationaler Wirtschaftsstandort Baden 4.0». In ihrem Impulsreferat bekannte sich Nora Teuwsen, Vorsitzende der Geschäftsleitung ABB Schweiz, klar zum Standort Baden. «Baden ist ABB, und ABB ist Baden.» Auch Regierungsrat und Wirtschaftsminister Dieter Egli lobte Baden und betonte die Wichtigkeit des Wirtschaftsstandorts für den Kanton Aargau. In seinem Grusswort zum «Marktplatz» dankte Stadtammann Markus Schneider den anwesenden Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern für die gute Zusammenarbeit und ihre Treue zu Baden. Schneider betonte: «Die erarbeiteten gemeinsamen Ziele von Wirtschaft und öffentlicher Hand machen den Standort fit für die Zukunft.»

Radio im Fokus des Marktplatzes
Kurz vor Mittag startete dann die 13. Ausgabe des «Marktplatzes Baden» im Trafo. Annähernd 300 Personen folgten der Einladung des Stadtrats zum Referat sowie zum informellen Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft beim anschliessenden Stehlunch.

Im Talk befragte der langjährige Moderator des Anlasses, Hugo Bigi, den Redaktionsleiter und Moderator der SRF-Radiosendung «Echo der Zeit», Matthias Kündig. Das Sendeformat liefert den Schweizerinnen und Schweizern seit (fast) 80 Jahren Hintergrundinformationen zum politischen Geschehen auf der Welt. Einmal leer schlucken habe er schon müssen, erzählt Kündig, als man ihm die Redaktionsleitung für die prestigeträchtige Sendung angeboten habe. Dabei sei die Sendung nicht von Anfang an das gewesen, was sie heute sei: «Ich habe mir damals alte Sendungen von vor 80 Jahren angesehen. Das Programm war wild durchmischt und weit entfernt von der heutigen Sendung.» Packend erzählte Kündig von seinen Erfahrungen als Auslandkorrespondent, Moderator, Redaktor und Produzent. Für Kündig ist Authentizität das A und O seiner Arbeit – gerade in Zeiten der künstlichen Intelligenz (KI). «Ich glaube, KI hat auch bei den Medien einen Platz. Nur nicht dort, wo es um das Erstellen von Inhalten geht.» Ausserdem sei nicht die Technologie für die Entwicklung des Radios zentral, sondern deren Verwendung durch die Menschen. Obwohl der Liveradiokonsum in der Schweiz seit Jahren stetig rückläufig ist, konnte diese Entwicklung durch die steigende Beliebtheit von Podcasts ausgeglichen werden. «Unsere Sendung findet die weiteste Verbreitung mittlerweile über Spotify, wo wir eine Hörerschaft von durchschnittlich deutlich unter 40 Jahren haben», berichtet Matthias Kündig.

Ein besseres Leben dank KI?
Die Entwicklung des Radios ging im 19. Jahrhundert mit der Entwicklung der lokalen und kantonalen Industrie in der Region Baden einher. Der technologische und gesellschaftliche Fortschritt führte zum heutigen attraktiven Wirtschaftsstandort, der Baden, die gesamte Region und den Kanton als Ganzes prägt und einen wichtigen Teil zur Wertschöpfung beiträgt.

Welchen Fortschritten und Risiken ist der Wirtschaftsstandort in naher Zukunft möglicherweise durch den zunehmenden Einsatz von KI ausgesetzt?: Dieser Frage gingen am Nachmittag die beiden Veranstaltungen des KMU Swiss Symposium und der Industriewelt Baden mit Referaten von Fachexpertinnen und -experten ebenfalls im Trafo nach. Auch wenn sie sich redlich bemühten, verschiedenste Aspekte des umfangreichen Themas zu beleuchten, konnte die Frage am Freitag nicht abschliessend beantwortet werden. Während sich das KMU Swiss Symposium am Nachmittag mit seinen Referaten in erster Linie an Unternehmerinnen und Unternehmer richtete, war die Podiumsdiskussion des Vereins Industriewelt Baden frei zugänglich. Dort spürten hochkarätige Referenten den theoretischen Aspekten und praktischen Anwendungen von KI nach. Moderiert wurde die letzte Veranstaltung an diesem Tag der Wirtschaft von der ehemaligen Leiterin des Historischen Museums Baden, Carol Nater Cartier. Neu steht sie dem Netzwerk Industriewelt Baden vor.