Mit Stacheln gegen die Strömung

Am Sonntagmorgen, 7. April wurde bei flussfahrttauglichem Wetter die traditionelle alljährliche Chäschüechlifahrt der Pontoniere durchgeführt.
Über Stromschnellen und Strudel hinweg geht die Fahrt im Weidling, flussaufwärts kommen Stachel zum Einsatz. (Bild: af)

Jedes Jahr am Weissen Sonntag findet die Chäschüechlifahrt der Pontoniere und Pontonierinnen statt. Auf sechs Boten verteilten sich die Pontoniere sowie die verschiedenen Gäste auch dieses Jahr, um zur traditonellen Chäschüechlifahrt abzulegen. Der Präsident Peter Lüscher sagte im Voraus: «Es wird niemand ertrinken, aber ihr dürft im Boot nicht aufstehen.» Man könne das Gleichgewicht verlieren und hinausfallen.

Kampf gegen die Wellen
Dann ging es los, die Pontoniere kämpften mit Stachel und Ruder gegen die Wellen und bewegten die Boote mit aller Kraft flussaufwärts. So kamen die Weidlinge langsam vorwärts. Bis zur Eisenbahnbrücke in Umiken dauerte es gute zwei Stunden.

Dann folgte unter der Brücke der verdiente Apero, bei dem neben Salzgebäck und Getränken vor allem die Fruchtgummis sehr beliebt waren, bevor es dann wieder flussabwärts ging. Auf allen Brücken standen treue Fans, die zusahen, wie die Pontoniere ihre Boote durch die Wellen der Aare manövrierten. Während die Hinfahrt einen echten Krampf bedeutete und grosser physischer Einsatz gefordert war, gelang die Rückfahrt in einer knappen Viertelstunde. Zwei Pontonieren wurde auf dem Hinweg so warm, dass sie kurzerhand ins kühle Wasser sprangen und den Fluss hinunterschwammen. Natürlich mit Schwimmwesten. Dann wendete man sich dem Programmhöhepunkt zu: den Chäschüechli, den Namensspenderinnen der Traditionsfahrt.

Der Name Chäschüechlifahrt stammt aus der Zeit von 1955/1956. Damals kehrten die Pontoniere in ein Restaurant am Fluss ein, um Chäschüechli zu essen.

Obwohl das Restaurant eines Tages seine Türen schloss, beschlossen die Pontoniere, die Tradition der Chäs­chüechli aufrechtzuerhalten. Ein solcher Kraftakt ist bis heute ohne ausgiebiges Training nicht möglich. Auch die Jungpontoniere, die mit einem leichteren Weidling fuhren, brauchten ordentlich Energie, um den sportlichen Effort zu meistern.

Der Pontonierverein trainiert von April bis August oder September zweimal pro Woche auf dem Wasser. Im Winter gebe es ein Trockentraining, allerdings sei dieses nicht besonders gut besucht, erzählt ein Mitglied, obwohl der Verein 25 Aktivmitglieder, 12 Jungpontoniere und 15 Veteranen habe.

Am Samstag, 27. April, von 10 bis 15 Uhr, findet ein Schnuppertag statt.