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Mit grosser Freude führt Urs Pfründer sein neues Amt. Dem Gemeindeammann sind Begegnungen und Gespräche mit der Bevölkerung wichtig.
Gemeindeammann Urs Pfründer ist seit gut 100 Tagen im Amt. (Bild: ci

Seit seinem 18. Lebensjahr besuchte Urs Pfründer die Gemeindeversammlungen in seinem früheren Wohnort Risch-Rotkreuz. Er interessierte sich für alles, was in der Gemeinde passierte. Als eine Ersatzwahl in den Zuger Kantonsrat anstand, bewarb er sich als Parteiloser dafür. Er wurde nicht gewählt.

Heimisch geworden in Holderbank
Zusammen mit seiner Frau baute der politisch Interessierte vor 13 Jahren in Holderbank ein Einfamilienhaus. Nach zwei Jahren wurde ein Gemeinderatssitz frei; Urs Pfründer stellte sich als Kandidat zur Verfügung. In Holderbank war er noch ein Unbekannter. Erneut wurde er nicht gewählt. Doch schon ein Jahr später konnte er einen wieder frei werdenden Sitz im Gemeinderat besetzen.

Als die Kantonsstrasse durch Holderbank erneuert wurde, begleitete Pfründer als Vertreter des Gemeinderats das Projekt und konnte seine Kenntnisse als gelernter Strassenbauer im Gremium einbringen. Als im letzten Herbst der damalige Gemeindeammann seinen Rücktritt ankündigte, war man sich im Gemeinderat einig, dass der Vizeammann, zu dem Urs Pfründer in der Zwischenzeit aufgerückt war, als neuer Ammann kandidieren soll. Als Urs Pfründer in der Wahl vom 23. Oktober 2023 als neuer Gemeindepräsident bestätigt wurde, konnte er mit seinem Arbeitgeber Tschümperlin AG in Baar eine Reduktion seiner Stellenprozente vereinbaren, um das Amt als Gemeindeammann ausführen zu können.

Übernahme zweier Ressorts
Bei seinem Arbeitsantritt im Gemeindegremium stand zunächst die Zuteilung der Ressorts an. Urs Pfründer fielen in seiner neuen Funktion die Ressorts öffentliche Sicherheit (Polizeiwesen) und die allgemeine Verwaltung zu. Das waren zwei Ressorts, in die er sich zuerst einarbeiten musste, was ihm leichtfiel. Aufgrund seiner langjährigen Gemeinderatstätigkeit hatte sich der neu gewählte Gemeindeammann bereits einen soliden Erfahrungsschatz aufgebaut.

Für seine Gemeinde hat Urs Pfründer einige Pläne. Grundlegend gedenkt er, transparent zu führen. Zusammen mit den Verwaltungsangestellten und einem externen Coach wurden in einer Klausur die Vorgehensweisen in der Gemeinde besprochen. In einem Workshop, der nun, Mitte April, stattfindet, werden die Gemeinderatsmitglieder von der Finanzverwalterin Sandra
Albiz in das Finanzwesen der Gemeinde eingeführt. Die Finanzen werden bei den anstehenden Projekten und deren Finanzierung eine wichtige Rolle spielen.

Projekte in Angriff nehmen
Zuerst muss die Von Effingerstrasse saniert werden. Die Pumpstation und die Schmutzwasserleitung in die ARA Wildegg warten auf eine Erneuerung. Wichtige weitere Pendenzen sind die Bauten eines neuen Gemeindehauses und die Infrastruktur für die Vereine. Zusätzlich muss die Personalplanung für die nächsten Jahre in Angriff genommen werden. In nächster Zeit wird ein «Holori-Obe» stattfinden.

Der Gemeinderat wird die Bevölkerung über die verschiedenen Vorhaben laufend informieren. Urs Pfründer will ausserdem die einheimischen Unternehmungen zusammenbringen, die dafür zu einem Netzwerkanlass und einem Apéro eingeladen werden sollen.

Mehr Beteiligung erwünscht
Die Arbeit im Gemeinderat macht Urs Pfründer Freude. Die verschiedenen Einladungen zu Anlässen und Terminen stellen für ihn keine reine Pflichterfüllung, sondern auch eine stete Erweiterung seiner Kompetenzen dar, die ihm zudem im Beruf als Projektleiter zugutekommt. Gleichzeitig kann er sein Netzwerk erweitern und ausbauen.

Als Politiker bedauert er es, dass an Wahlen und Abstimmungen viele ungültige Stimmen abgegeben werden. Daneben sei die Beteiligung an den Gemeindeversammlungen sehr dürftig. Hier wünscht er sich eine grössere Mitwirkung.