Innovative Ideen realisieren

Im Beisein von Bundesrat Guy Parmelin und Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli wurde der Park Innovaare feierlich eröffnet.
Verwaltungsrat Christian Brönnimann, Bundesrat Guy Parmelin und PSI-Direktor Christian Rüegg vor dem Park Innovaare. (BILD: ZVG | PARC INNOVAARE)

Der Park Innovaare ist einer von sechs Standorten von Switzerland Innovation. Die Dachorganisation Switzerland Innovation bildet ein Ökosystem, in dem Forschungsaktivitäten gemeinsam mit Universitäten und Hochschulen vorangetrieben werden.

Nach vierjähriger Bauzeit ist neben dem Paul-Scherrer-Institut (PSI) in Villigen ein moderner Innovationspark mit  23 000 Quadratmetern Reinräumen, Labors, Präzisionswerkstätten, Büros und Meetingräumen entstanden. Bereits am 3. Januar haben die ersten Hightech-KMU, Start-ups und Forschungsunternehmen Räume und Labors bezogen.

Ein Millionen teures Projekt
Vergangene Woche feierte Bundesrat Guy Parmelin mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Forschung die Eröffnung des 150-Millionen-Franken-Projekts. In seiner Begrüssung erläuterte Verwaltungsrat Christian Brönnimann die neunjährige Entstehungsgeschichte des Parks, in dem Forschung und Industrie zusammengebracht werden sollen. Der Kanton, das PSI und die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) sorgten über die Jahre zusammen mit rund 40 Aktionä- ren mit einem Betrag von 10 Millionen Franken für die Anschubfinanzierung. «In dieser Zeit hat sich die Finanzierung des Projekts zu einem Krimi entwickelt und oft die Nerven strapaziert. Die anfänglich zahlreich an der Mitfinanzierung interessierten Banken und Pensionskassen verloren ihr Interesse und zogen sich zurück. Die Erleichterung war gross, als sich 2019 die Coop-Pensionskasse als Investor einbrachte», so Brönnimann weiter. Nebst dem Kanton, dem PSI und der FHNW zählen heute die Gemeinden Villigen und Würenlingen, Industrieunternehmen, Konzerne, Finanzinstitute und KMU zu den Aktionären.

Wissenschaft trifft auf Wirtschaft
«Hier in Villigen und nicht in einem städtischen Umfeld, unweit der Aare, die Teil des Namens ist, trifft die Wissenschaft auf die Wirtschaft, und so können hier in einem kreativen Umfeld Ideen entstehen und weiterentwickelt werden», sagte Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli. «Innovationen sind unser Rohstoff, und so ist der heutige Tag auch ein Meilenstein für die Innovation.» Er rief dazu auf, die nun vorhandene vorzügliche Infrastruktur in Anspruch zu nehmen und Ideen in die Tat umzusetzen. «Dieser Park ist ein Leuchtturmprojekt», befand zudem Bundesrat Guy Parmelin. «Wir sind Innovationsweltmeister, aber wir wollen und sollen noch besser werden, denn Stillstand ist Rückschritt. Innovaare hat sich etabliert und einen festen Platz innerhalb von Switzerland Innovation, der 650 Unternehmen angehören», bilanzierte der Vorsteher des Departements Wirtschaft, Bildung und Forschung. Parmelin zeigte sich überzeugt, dass Produkte in marktgerechte Innovationen umgesetzt werden können.

Auf dem Podium: Andreas Rickenbacher, Christian Rüegg, Annette Luther, Christine Maier (Moderation), Guy Parmelin, Christian Brönnimann. (BILD: ZVG | CLEMENS GÄHWILER)

Annette Luther bestätigte in ihren Ausführungen, dass die Infrastruktur, wie sie im Park Innovaare zur Verfü- gung steht, die Voraussetzung für Innovationen ist. Dabei spielen die finanziellen Mittel eine nicht unbedeutende Rolle. «Unsere Hochschulen müssen bestmöglich mit der Wirtschaft verknüpft werden. Nur so können aus unserer exzellenten Bildung und Forschung marktfähige Produkte und Dienstleistungen entstehen», äusserte sich Andreas Rickenbacher, Prä- sident Switzerland Innovation.

Wichtiger Technologietransfer
Bis heute konnten 21 Firmen angesiedelt werden, darunter 15 Spin-offs des PSI, der ETH oder der FHNW, 2 Technologietransferzentren sowie grosse internationale Unternehmen. Die Gesamtauslastung liegt bei etwa 80 Prozent, und man ist überzeugt, diese in den kommenden Monaten weiter zu erhöhen. Noch vor dem abschliessenden und von Christine Maier kompetent moderierten Podium äusserte sich Christian Rüegg, Direktor des PSI, zum Park Innovaare. Der einzigartige Zugang zu Forschungsinfrastruktur, Grossforschungsanlagen und Know-how des PSI verschaffe den Unternehmen im Park Innovaare wichtige technologische Nähe und einen Vorsprung. Er sehe im Technologie- und Wissenstransfer einen grossen volkswirtschaftlichen Nutzen für die Schweiz. «Neue Erkenntnisse, Methoden und Fachkräfte aus der Forschung sollen der Wirtschaft zugänglich gemacht werden. Damit wird die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz weiter gestärkt», analysierte Rüegg. Das PSI unterstützt und ermutigt seine Forschenden ausserdem, ihre Erfindungen und Ergebnisse in einer eigenen Firma zu verwerten.