Massgeschneiderte Gerichte

Das Badener Startup «Foodwise» bietet Ernährung, die sich ganz nach den Bedürfnissen seiner Kundinnen und Kunden richtet.
Théodore Wanner führt das Badener Start-up «Foodwise». (Bild: ZVG)

Kohlenhydratarm und proteinreich oder lieber umgekehrt? Das im März von Théodore Wanner gegründete Unternehmen «Foodwise» will nicht einfach nur Nahrung zubereiten, sondern Gerichte «designen». In Zusammenarbeit mit dem Restaurant Spedition Baden liefert die Firma frisch gekochte Mittagsmenüs, die am Vortag online bis 11 Uhr bestellt werden können. Die Gerichte, die immer wieder wechseln, sind gesund, bestehen aus biologischen und regionalen Zutaten und können von den Kunden nach Wunsch angepasst werden. Derzeit gibt es drei Bowls für rund 20 Franken im Angebot, die Namen wie «Mediterranean Medley», «Lentil Curry Craving» oder «Teriyaki Garden» tragen und sich der sogenannten AsianFusion-Küche zuordnen lassen, bei der traditionelle asiatische Gerichte mit anderen Esskulturen verschmolzen werden. Für seine Gerichte verwendet Théodore Wanner hauptsächlich frisches Gemüse, Reis, Poulet und Linsen. «Jeder, der bei uns etwas bestellt, bekommt ein individuell zusammengestelltes Menü», sagt Wanner. Man könne beispielsweise weniger Kalorien verlangen, wodurch sich automatisch das Verhältnis von Gemüse zu anderen Zutaten erhöhen würde und umgekehrt, erklärt der Unternehmer. «Das Essen hat Restaurantqualität und wird jeden Tag frisch gekocht», versichert der Gastronom.

Abholen kann man das Mittagessen dann zwischen 11.45 und 13 Uhr in der «Spedition» Baden. «Wir geben entweder nachhaltiges Take-away-Geschirr mit oder man kann wiederverwendbare Dosen benutzen», sagt der Start-up-Gründer.

Théodore Wanner selbst hat keinen gastronomischen, sondern einen technischen Hintergrund. Er hat unter anderem mehrere Jahre für den Technologiekonzern Google und die Handelsgesellschaft Valora gearbeitet, wo er im Commerce-Bereich tätig war. Doch das Interesse für gesunde und in seinem Fall auch kohlenhydratarme Ernährung sei durch seine Zöliakie-Erkrankung entstanden. Betroffene haben eine Unverträglichkeit gegen Gluten, also das Klebereiweiss, das in verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste vorhanden ist. «Noch vor wenigen Jahren war es sehr schwierig, sich glutenfrei zu ernähren, wenn man unterwegs war», erzählt Wanner. Heute sei dies etwas besser, aber noch lange nicht flächendeckend gewährleistet. Seine eigene Einschränkung in der Ernährung habe bei ihm zu einem starken Interesse an allem geführt, was mit Lebensmitteln zu tun habe. Dadurch entstand auch die Idee für «Foodwise». Zusammen mit einer Ernährungsberaterin entwickelte Wanner seine Idee zu einem eigenständigen Unternehmen weiter.

Gerichte mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellen
In Zukunft will Wanner sein Unternehmen weiter ausbauen und das Angebot der Gerichte erweitern. Nach und nach sollen weitere Menüs hinzukommen und die Kundschaft bei der Gestaltung ihres Essens noch mehr Möglichkeiten erhalten. «Wir planen, dafür mit künstlicher Intelligenz zu arbeiten», sagt Wanner. Das Ziel sei, dass ein Algorithmus gezielte Essensvorschläge macht, die auf den Wünschen und Eingaben der Kundschaft basieren. Beispielsweise könne man dann sagen: «Kreiere mir die richtigen Mahlzeiten, um mich auf einen Marathon vorzubereiten», und die künstliche Intelligenz mache dann einen konkreten Vorschlag für ein Gericht, das auch gleich bestellbar ist. Langfristig möchte Théodore Wanner auch Optionen wie Zwischenmahlzeiten oder Desserts anbieten, momentan jedoch noch nicht. Weitere Informationen unter foodwise.me/collections/all