Sie wollen tanzend Geschichten erzählen

«Nein, beim Hip-Hop müsst ihr keinen Knicks machen», sagt Reni Schneider zu den Mädchen ihrer Turniergruppe Hip-Hop-Kids, die gerade auf der Bühne der Mehrzweckhalle Würenlingen üben. Eine kurze Verneigung am Schluss der Show sei in Ordnung. «Einen Knicks könnt ihr im Ballett machen.»

Die elf Mädchen sind nur eine Gruppe von vielen mit insgesamt gegen 200 Tanzenden, die am ersten Maiwochenende ihren grossen Auftritt haben. Genau hier, wo sie jetzt noch üben. Am Wochenende vom 4. und 5. Mai wird aber dort, wo jetzt eine Spiegelwand ist, die Sicht frei sein auf die Dreifachturnhalle mit Hunderten von begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern. Und statt unter einer schummrigen Deckenbeleuchtung werden die Mädchen im Licht von Scheinwerfern tanzen. Der Vorverkauf für die Show läuft laut Reni Schneider ausgezeichnet. Neben Familienangehörigen wollen viele Freunde dabei sein. Wenn es um Tanz geht, ist Reni Schneider in Wü- renlingen ganz klar die erste Adresse.

Seit 2003 betreibt sie ihre eigene Tanzschule, nachdem sie zuvor beim örtlichen Turnverein Trainings der Damenriege geleitet hat, unter anderem mit Aerobic und Jazztanz.

Vom Keller ins Tanzstudio
Dann startete sie ihre eigene Tanzschule, zuerst im Keller des Familienbetriebs Teppich Schneider, der von ihrem Mann Andi und dessen Bruder Stephan geführt wird. Seit 2011 hat Reni Schneider – neben dem Teppichgeschäft – ihr eigenes Tanzstudio und an drei Abenden pro Woche zusätzlich die Bühne der Mehrzweckhalle für Trainings gebucht. Selbst leitet Reni Schneider Lektionen in Jazzdance, Tanztechnik, Hip-Hop/Streetdance, Pilates sowie Beckenbodentraining. Die jüngsten Kursteilnehmer sind im Kindergartenalter, die ältesten über 50 Jahre alt. Viele Tanzende sind seit vielen Jahren dabei, auch zwei ihrer drei Söhne.

In ihrer Zeit als Tanz- und Gymnastikinstruktorin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene hat Reni Schneider schon viel erlebt. «Den ersten Vize-Schweizer-Meister schafften wir, als wir noch im Keller zwischen Teppichrollen trainierten», sagt sie stolz. Es folgten viele Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben.

Familie spielt wichtige Rolle
Nicht alle Kursteilnehmenden wollen und können bei grossen Wettbewerben brillieren. Weil es wichtig ist, auf ein Ziel hin zu arbeiten, organisiert Reni Schneider regelmässig Tanzshows, bei denen alle Gruppen auftreten können.

Eine wichtige Rolle spielt dabei ihre Familie. Die Söhne Sandro und Claudio sind selbst begeisterte Tänzer und leiten eigene Gruppen. Ehemann Andi wirkt als erfahrener Handwerker im Hintergrund mit. Der dritte Sohn Mirco, der lieber Musik macht, als tanzt, hat seinen grossen Auftritt als Solotrompeter am Schluss der grossen Vorstellung.

Überhaupt bietet die Show unter dem Titel «Tell Me a Story» mehr als nur Tanz. Die Tänzerinnen und Tänzer haben nicht nur Choreografien geübt, sondern auch an ihrer Bühnenpräsenz gearbeitet. Zudem erzählen sie mit den Tanzauftritten verschiedene Geschichten. Als Gäste zu sehen sind weiter ein Soloflamencotänzer sowie zwei Perkussionisten. Für einen professionellen Livekommentar sorgt Radio-Argovia-Moderatorin Vanessa Landert.

«Ohne meine Familie und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer könnte ich so eine Show nicht auf die Beine stellen», sagt Reni Schneider. Und: «Nach vielen schweisstreibenden Übungsstunden freuen sich nun alle, ihre Story tanzen und erzählen zu können.»

Die Show beginnt am Samstag, 4. Mai, um 19 Uhr, am Sonntag, 5. Mai, um 14 Uhr. Türöffnung ist eine Stunde vorher. Weitere Informationen gibt es unter enjoy-dance.ch