Das Bild hat sich aufgehellt

Obersiggenthal schloss die Rechnung mit 1,7 Millionen Franken Ertragsüberschuss ab. Investitionen werden die Schulden ansteigen lassen.
An der kommenden Gemeindeversammlung stimmt Obersiggenthal über die Sanierung des Kirchwegs ab. (Bild: pg)

Die Rechnung der Gemeinde Obersiggenthal schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1,67 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 341’000 Franken. Gegenüber dem nach der Pandemie im Juni 2022 vorsichtig erstellten Budget konnte das Ergebnis um rund 2 Millionen Franken verbessert werden.

«Die Hauptursachen für das dritte in Folge positive Ergebnis sind die höheren Steuereinnahmen», so Gemeinderat und Finanzvorsteher Peter Marten anlässlich der Medienorientierung. Dazu beigetragen haben geringere Beiträge an die Spitex sowie ein um 60’000 Franken tieferer Defizitbeitrag an das Hallen- und Gartenbad, bei dem im vergangenen Herbst mit der Sanierung begonnen wurde, die mit 9,2 Millionen Franken veranschlagt ist. Auch Gebühren, Bussen und Entschädigungen sowie ein geringerer Sachaufwand haben sich positiv ausgewirkt. Den Aufwand für Fremdpersonal bei den unbesetzten Stellen bezeichnet Marten als ausgeglichen. Derzeit betragen die Nettoschulden 16,9 Millionen Franken oder 1896 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Obwohl sich das Bild etwas aufgehellt habe, erinnert Marten daran, dass nebst den bewilligten, kostenintensiven Projekten der Unterhalt der Liegenschaften nicht ausser Acht gelassen werden dürfe.

Erhöhung der Lebensqualität
Nach dem Bezug des neuen Schulhauses im vergangenen Sommer und der Sanierung des Garten- und Hallenbads, die im Herbst begonnen hat, wird Vizeammann und Ressortvorsteher Peter Stucki an der kommenden Einwohnergemeindeversammlung bereits einen weiteren Verpflichtungskredit über 6,125 Millionen Franken zu vertreten haben. Dabei geht es um die Strassen- und Werkleitungssanierung Kirchweg West und Landschreiberstrasse. Bereits im September 2019 wurde im Einwohnerrat ein Postulat überwiesen, in dem die Erstellung eines Konzepts zum Betrieb und zur Gestaltung des Kirchwegs West zwischen dem Osos und der Hertensteinstrasse verlangt wurde. Dieser Strassenabschnitt ist Teil der kantonalen Veloroute, dient als Schulweg und als Zufahrt für Kunden und Lieferanten des Einkaufszentrums Markthof. Das nun vorliegende Konzeptbeinhaltet die Erhöhung der Verkehrssicherheit, insbesondere für den Fuss- und den Veloverkehr, eine Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sowie eine generelle Verbesserung der Strassenfunktionalität.

Strasse wird zur Tempo-30-Zone
Das Projekt beinhaltet die Sanierungen der Frischwasser- und Abwasserleitungen sowie die Erfüllung des Hochwasserschutzes bei der Eindolung des Greppenbachs beim Flurweg. Sowohl die überdimensionierte Landschreiberstrasse als auch der Kirchweg werden auf eine Fahrbahnbreite von 5,7 Meter reduziert, was sich auf die Trottoirbreite auswirkt.

«Im Rahmen des Projekts werden die privaten Hausanschlüsse überprüft. Nach einer Kanal-TV-Überprüfung können diese bei Nichterfüllen der gesetzlichen Anforderungen auf Kosten der Liegenschaftseigentümer in Ordnung gebracht werden», informiert Peter Stucki. Zugunsten einer längeren Lebensdauer wird auf einen Flüsterbelag verzichtet. Für die Fahrbahn und die Trottoirs wird ein zweischichtiger Asphaltbelag eingebaut. «Zudem sollte sich der Lärmpegel im Hinblick auf die nach Abschluss der Sanierungsarbeiten als Tempo-30-Zone gestaltete und entsprechend signalisierte Strasse reduzieren», so Stucki weiter. Da es sich bei beiden Strassen um Schulwege handelt, sollen entgegen den Gepflogenheiten mindestens vier Fussgängerstreifen aufgebracht werden. Damit das Projekt vom Bund finanziell unterstützt wird, muss der Spatenstich im Jahr 2027 erfolgen. Der Umfang der Beteiligung ist noch unklar. Der Kredit von 6,125 Millionen Franken muss vom Souverän bewilligt werden.

Einwohnerratssitzung:
Donnerstag, 13. Juni, 19 Uhr
Osos, Obersiggenthal