Dringend gesucht: Pflegefamilien

Die Stiftung Kinderheim Brugg ist und bleibt an ihren drei Standorten dem Wohl der ihr anvertrauten jungen Menschen verpflichtet.
Symbolbild: Mit Schwung ins Leben. (Bild: zVg)

Es ist wahrlich imposant, was die Stiftung Kinderheim Brugg leistet. Drei Standorte: das Kinderheim in Brugg, das Stift Olsberg und die Institution Familynetwork in Zofingen. Rund 220 Mitarbeitende, etwa 150 davon in Vollzeit. Insgesamt über 100 betreute Plätze für Kinder im Vorschul- und im Schulalter. Dazu 42 Pflegefamilienplätze. 694 Anfragen im Jahr 2023. 121 Eintritte in die Angebote der drei Institutionen. Ein Umsatz von knapp 20 Millionen Franken. Rund 1,3 Millionen Franken Lohnzahlungen pro Monat. Das sind die wichtigsten Eckdaten des Betriebs, der damit die Grösse eines mittleren KMU einnimmt. Stiftungsratspräsident Thomas Wymann sagt dazu: «Herzblut und Enthusiasmus – das spüre ich hier in hohem Mass.»

Thomas Wymann, Präsident des Stiftungsrats; Ramona Arnold, Marketing; Rolf von Moos, Geschäftsleiter. (Bild: pbe)

Im Jahreslauf
Das Berichtsjahr war gekennzeichnet von einem geordneten und ruhigen Alltag sowie von den traditionellen Meilensteinen im Jahreslauf: Winterlager, Frühlingsfest, Theateraufführung, Herbstfest, Weihnachtsfeier. Hinzu kamen als besondere Höhepunkte die Einweihung der grosszügigen Spielplätze im Stift Olsberg und das «Ride for Good», bei dem gegen 150 Fahrzeuge die Kinder und Erwachsenen zu einer Ausfahrt einluden – eine Riesenfreude.

Pendenzen
Geschäftsleiter Rolf von Moos verwies auf die nach wie vor angespannte Personalsituation. Trotz erheblicher Anstrengungen gelang es 2023 nicht, alle Stellen zeitnah zu besetzen. Dazu Rolf von Moos: «Unser Betriebsgewinn beläuft sich auf über 500’000 Franken. Einerseits ist das erfreulich, andererseits bedenklich, resultiert diese Zahl doch weitgehend aus dem Personalmangel, also aus Lohnkosten, die nicht angefallen sind. Deshalb müssen wir pfleglich mit unseren Mitarbeitenden umgehen, wenn wir deren Überlastung vermeiden wollen.» Weiterhin gesucht werden Pflegefamilien, bei denen Kinder und Jugendliche aus familiär belasteten Verhältnissen Aufnahme finden.

Ein weiteres Problem ist die übergrosse Nachfrage an Platzierungen, von denen viele als Notfälle gelten und trotzdem nicht berücksichtigt werden können. Schliesslich stehen erhebliche Unterhalts- und Renovationsarbeiten an den verschiedenen Gebäulichkeiten an, eine Aufgabe, die nicht aufgeschoben werden darf. Dazu Thomas Wymann: «Unsere Liegenschaften sind unser Kapital und das Aushängeschild nach aussen.»

Wechsel in der Leitung
Per 1. September 2024 geht Rolf von Moos nach 25-jähriger Tätigkeit als Leiter des Kinderheims Brugg in den Ruhestand.

Seine Nachfolge ist in der Person von Daniel Wölfle bereits geregelt. Dieser leitete bisher das Stift Olsberg, ist also mit der ganzen Struktur, den Abläufen und den Repräsentanten der Stiftung gut vertraut. Thomas Wymann bezeichnete diese Lösung deshalb als geradezu ideal, zumal auch über Wölfles Nachfolge in Olsberg schon Klarheit besteht.