Der seinerzeit in zwei Etappen, 1956 und 1966, gebaute ältere Teil des Lindhof-Schulhauses in Hausen wird saniert. Dafür bewilligte die Gemeindeversammlung 1,54 Millionen Franken. Gleichzeitig beauftragte sie den Gemeinderat, den Einbau einer Photovoltaikanlage zu prüfen. Diese zusätzliche Investition sah der Gemeinderat nicht vor, weil er den Abbau der Gemeindeschulden vorzog. Jetzt ist er bei der Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsprüfung zu der Erkenntnis gelangt, dass sich die Solaranlage rechnen würde. Deshalb beantragt er der Gemeindeversammlung einen Zusatzkredit von 473’000 Franken.
66’000 kWh Strom
Geprüft wurden mehrere Varianten. Erstens eine Aufdachanlage, bei der die Solarmodule auf das bestehende Ziegeldach montiert würden. Zweitens eine Indachanlage, bei der die Dachziegel durch Solarmodule ersetzt würden. In Betracht gezogen wurden zudem die Solarbedachung nur auf der südlichen Gebäudeseite sowie eine vollflächige Anlage auf beiden Dachhälften. Der Gemeinderat schlägt nun eine Indachanlage auf beiden Dachseiten vor. Das ist auf den ersten Blick die teurere, aber insgesamt die vorteilhaftere Lösung.
Die geringe Neigung des Satteldachs eignet sich für eine Photovoltaikanlage. Auf der südlichen und nördlichen Dachhälfte werden die Solarpanels gut besonnt. Leistungsberechnungen für beide Seiten schnitten gleichwertig ab. Die Investitionen lassen sich innert 15 Jahren amortisieren. Von der vollflächigen Anlage werden 66’000 kWh Strom erwartet. Dadurch wird der alte und neue Teil des Schulhauses energieautark.
Beschädigte Ziegel
Abklärungen im Zusammenhang mit dem Photovoltaikprojekt ergaben, dass das zum Teil 70-jährige Dach ebenfalls sanierungsbedürftig ist. Viele Ziegel zeigen Abplatzungen und sind morsch. Mit der ohnehin nötigen Auswechslung der Ziegel wird der Ersatz durch Solarmodule interessant. Gleichzeitig ist eine Wärmedämmung vorgesehen. Es wäre unverständlich, die Fassaden und Fenster energetisch zu verbessern, aber das Dach im Energieverschwendungszustand zu belassen.
Mit der zusätzlichen Photovoltaikausrüstung erhöhen sich die Gesamtkosten zur Sanierung des Schulhauses auf 1,93 Millionen Franken. Der ursprünglich beantragte Kredit betrug dagegen 1,75 Millionen Franken. Aber die Gemeindeversammlung kürzte ihn um 206’000 Franken, indem sie den Ersatz der Gasheizung mit Blick auf eine eventuelle künftige Fernheizungsquelle vorläufig zurückstellte.
Ein Fonds für energieeffiziente Bauten
Der bevorstehenden Gemeindeversammlung wird noch ein anderes energiepolitisches Geschäft vorgelegt: das Reglement zur Schaffung eines Energiefonds, der aus den Konzessionsgebühren der Industriellen Betriebe Brugg für die Strom- und die Gasversorgung gespeist werden soll. Damit soll die Energieffizienz der gemeindeeigenen Bauten verbessert, der Einsatz von erneuerbarer Energie gefördert und die Bevölkerung zur Senkung des Verbrauchs von Energie aus fossilen Quellen sensibilisiert werden. Ein weiteres Geschäft ist die Genehmigung der Gemeinderechnung 2023, die mit einem Ertragsüberschuss von 193’000 Franken abschloss.