Bevölkerungsschutz hautnah miterleben

Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens wurden die vielfältigen Aufgaben und Einsätze der Zivilschutzorganisation Brugg Region gezeigt.
Am 10-Jahr-Jubiläum demonstrierten die engagierten Mitglieder dennoch anschaulich ihr breites Leistungsspektrum. (Bild: os)

Vor zehn Jahren wurde die Zivilschutzorganisation Brugg Region (ZSO) ins Leben gerufen, um die Bevölkerung zu unterstützen. Heute kann der Zivilschutz auf eine gelungene Zeit und weit mehr als nur Unterstützung für die Bevölkerung zurückblicken. Gemeinsam mit den anderen vier Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes (Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen und technische Betriebe) bietet die ZSO in der Region für alle eine helfende Hand und unterstützt die Bevölkerung, wo auch immer sie Hilfe braucht.

Postenlauf
Wie wichtig diese Hilfe der ZSO ist, wurde eindrücklich am Jubiläumsanlass gezeigt. Viele Interessierte waren der Einladung des Zivilschutzes zum «VIP-Anlass» am 6. Juni gefolgt. Nach einer kurzen Begrüssung und Rede des Kommandanten Major Robert Stöckli übernahm der Kommandant-Stellvertreter Hauptmann David Henzmann. In Regenschutz und in Zivilschutzfahrzeugen ging es auf den Bruggerberg.

Dort erwartete die Beteiligten eine Aufgabennachstellung in Form eines Parcours, vorgezeigt von verschiedenen Angehörigen der ZSO. Nebst der beeindruckenden Ausführung der Übungen gab es immer wieder genauere Informationen darüber, was gezeigt wurde und welche Aspekte hinsichtlich Bevölkerungsschutz wichtig sind. So wurde beispielsweise an einem Hang eine Absturzsicherung für zwei Pioniere aufgestellt, damit sie ihre anspruchsvolle Aufgabe risikofrei bewältigen konnten.

Bergung der Verletzten am simulierten Grosseinsatz der ZSO. (Bild: os)

Wetterglück
Hatte es vor Beginn des Anlasses noch stark geregnet, klarte das Wetter nach und nach auf. Mit Sonnenschein ging es weiter zur «Bananenhöhle», wo ein Grosseinsatz simuliert wurde, bei dem Verletzte aus einer Höhle geholt werden mussten. Nach der Verteilung der Aufgaben an die einzelnen Pioniere wurde zunächst der Höhleneingang von grossen Ästen befreit. Mit Taschenlampen und Absturzsicherung stiegen die trainierten Rettungskräfte in die dunkle Höhle ein. Der Rettungsvorgang wurde live auf einen Fernseher für die Zuschauerinnen und Zuschauer übertragen. Über Funk verständigten sich die ­Helfenden und gaben untereinander Auskunft über ihre Erkenntnisse. Begleitet wurden die Pioniere bei der Rettung der Verletzten von Zivilschutzsanitätern, die für die Rettung und die Erste Hilfe der Verunglückten zuständig sind. Auf einer Trage wurden die Verunglückten mit grosser Vorsicht aus der Höhle geborgen und dann dem Rettungsteam übergeben.

Die Demonstrationen der Aufgaben waren normale Einsatzübungen während des zeitgleich durchgeführten Wiederholungskurses der Führungsunterstützung sowie der technischen Hilfe. 90 Personen versahen während der letzten zwei Wochen im Wiederholungskurs ihren Dienst.

Personalmangel
Major Robert Stöckli und die ganze ZSO Brugg Region sind auf mehr Personal angewiesen, um mit voller Besatzung an Einsätze ausrücken zu können. In der momentanen Situation verfügt die ZSO über 218 Leute, was rund 50 Prozent Unterbesetzung bedeutet. Für Robert Stöckli gibt es nur eine Lösung: «Wir von der ZSO müssen den Menschen etwas bieten, nur so bleibt die Motivation für die Inte­ressenten und die Nachfrage nach der ZSO hoch.» Mit vielen jungen Leuten, modernen Geräten, einem interessanten Einsatzspektrum und Einblicken in die Organisation versucht der Zivilschutz, neue Mitglieder zu gewinnen. «Wir sind auf dem richtigen Weg. Jeder Einsatz zeigt, wo wir Handlungsbedarf haben, und so bekommen wir Mut für Neues», sagt Robert Stöckli mit Blick in die Zukunft.

Ausklingen des Jubiläumstags
Nach den Demonstrationen der Einsatzkräfte im Wald erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in das «Herzstück» der ZSO Brugg Region: den Kommandoposten. Unterirdisch befinden sich hier unter anderem Rapport-, Technik- und Arbeitsräume sowie Küche und getrennte Schlafräume für Frauen und Männer, zudem ein grosser Materialraum. Nach der Führung durch die Räumlichkeiten gab es einen Apero mit Dankesrede des Kommandanten an das gesamte Einsatzteam. Zum Abschluss des Jubiläumsanlasses bekochte das Küchenteam die Anwesenden mit einem Dreigangmenü.