Ob Hallen- oder Sportplatzprojekte – sie decken Bedürfnisse der Vereine ab und sorgen an Gemeindeversammlungen für einen Grossaufmarsch. So auch in Würenlos, wo es um einen Kredit für die Projektierung eines zusätzlichen Fussballplatzes mit Kunstrasen ging. Trotz einer für Würenlos guten Beteiligung von 208 Stimmberechtigten wurden die für abschliessende Beschlüsse nötigen rund 900 Stimmen nicht erreicht.
Zurück zum Projekt. Fussball und andere Sportarten boomen in Würenlos – allein der Sportverein Würenlos (SVW) hatte in den letzten Jahren bei seinen Fussballerinnen und Fussballern einen Zuwachs von 46 Prozent zu verzeichnen. In den Turnhallen und auf den Sportplätzen der Gemeinden herrscht deshalb Platznot. Das hat den SVW dazu veranlasst, an der Gemeindeversammlung vom Dezember 2023 einen Antrag zu stellen, mit dem der Gemeinderat beauftragt wurde, einen Projektierungskredit für den Bau eines Kunstrasenplatzes im Tägerhard auszuarbeiten und vorzulegen. Hier trainiert und spielt der SVW seit 2018 Fussball und will den bestehenden Rasenplatz ergänzt haben – wie das in einem Masterplan von 2012 vorgesehen ist, der von zwei Spielfeldern ausgeht. Realisiert wurde er bisher nicht, und zwar aus finanziellen Gründen.
Kosten noch völlig unklar
Was kostet der zusätzliche Kunstrasenplatz, und wie sieht es derzeit mit dessen finanzieller Tragbarkeit aus? Mit 72 000 Franken soll ein Projekt ausgearbeitet werden, das Baupläne, aber ebenso verlässliche Zahlen liefern soll. Gemeinderat Lukas Wobmann hat entsprechende Schritte zusammen mit einer Spezialkommission aufgegleist. «Ein zusätzliches Spielfeld mit Kunstrasen auszustatten, ergibt Sinn», sagte Wobmann. Fussball, Rugby und die Bedürfnisse des Turnvereins haben pro Jahr einen Gesamtbedarf von 3600 Stunden Spiel- und Trainingszeit auf einem Aussenplatz – ein gut gepflegter Naturrasen kann jedoch nur während etwa 800 Stunden genutzt werden.
«Unklar sind derzeit allfällige Risiken während der Bauphase», sagte Wobmann. So handelt es sich bei der Sportanlage Tägerhard um ein ehemaliges Kiesabbaugebiet, und wie an der Versammlung durch ein Votum des Jagdaufsehers klar wurde, quert hier ein Wildwechsel von kantonaler Bedeutung das Gelände. Was der Platz am Ende kosten wird, darüber gingen die Schätzungen von Wobmann sowie des SVW-Präsidenten Edgar Gut und des Finanzkommissionspräsidenten Pascal Renaud arg auseinander: Sie schwankten von 1,9 bis 3,5 Millionen Franken. Ein Lichtblick in diesem Zusammenhang: Der Kanton Aargau will den Bau von Kunstrasenplätzen fördern. Er unterstützt deshalb bis zu elf neue Fussballkunstrasenplätze mit bis zu 400 000 Franken.
Dennoch: Finanzkommissionspräsident Renaud und andere Redner meinten warnend, angesichts der Finanzen der Gemeinde gelte es, genau hinzusehen. Diese, stellt man auf die ebenfalls behandelte Rechnung 2023 ab, präsentieren sich gar nicht so schlecht: 2,8 Millionen Franken Überschuss statt budgetiert 1,8 Millionen Franken. Die Nettoschuld pro Einwohner beträgt neu 555 Franken, 2021 waren es noch 1729 Franken. Trotzdem müssen grössere, im Finanzplan ausgewiesene Projekte in die Gesamtschau einfliessen.
Strassenbauten im Buech
Wer sich das Buech-Quartier auf einer Karte ansieht, staunt. Zwischen der Buech- und der Buechzelglistrasse gibt es keine durchgehenden Verbindungen. So beschloss der Gemeinderat, drei Parzellen zwischen diesen Strassen über zwei Wegstummel zu erschliessen (den Fichten- und den Föhrenweg), um so wenigstens einen Fussweg durch das Quartier zu erhalten. Eine Million Franken kosten die entsprechenden Ausbauten, an welche die Anstösser 450 000 Franken zu leisten haben. Ein Votant kritisierte, dass diese Lösung schlecht für die Schulwegsicherheit sei, und er beantragte Rückweisung. Einzig der Föhrenweg sei als Zubringer akzeptabel. Der Antrag wurde abgelehnt und das Projekt genehmigt. Ja sagte die Versammlung auch zu einem neuen Dienst- und Besoldungsreglement. Mit ihm soll Würenlos auf dem Arbeitsmarkt weiterhin als attraktive Arbeitgeberin auftreten können.