Nachhaltige Mobilität und Begegnung

Am Montag, 24. Juni fand eine digitale Informationsveranstaltung zur Gebietsentwicklung Stadtraum Brugg Windisch statt.
Brugg: Gebietsentwicklung Bahnhof Süd.

Die Gebietsentwicklung besteht aus den Teilgebieten Bahnhofplatz Neumarkt, Campus und Bahnhof Süd, mit Fokus auf den Bahnhof Süd. Das Ziel der Gebietsentwicklung ist es, ein lebendiges Quartier um den Bahnhof zu entwickeln. Dabei sind nicht nur die Gemeinden Brugg und Windisch, sondern auch mehrere Projektpartner beteiligt. Die SBB, die Brugg Real Estate und der Kanton Aargau reden ebenfalls mit. Im Moment befindet man sich in der Testplanung (Phase zwei). Phase eins bestand darin, Grundlagen zu klären. Bis in ungefähr 15 Jahren sollen Phase drei (Entwicklungsvorstellung festlegen) und Phase vier (Grundeigentümer verbindlich umsetzen) vollendet sein.

Lebendiges Quartier
Die Idee ist, dass sich das Gebiet Bahnhof Süd in den nächsten 15 bis 25 Jahren zu einem lebendigen Quartier für 4000 bis 6000 Personen entwickelt. Dazu gab es bereits die erste Frage, da diese Zahl in der Vergangenheit schon kleiner war. Der Grund dafür ist, dass diese 4000 bis 6000 Personen sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch im Quartier arbeitende Menschen einbezieht. Diese Angabe ist sehr ungenau, da man zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen über Wohn- und Arbeitsfläche im zukünftigen Quartier machen kann.

Hohe Erwartungen
Die verschiedenen Projektpartner erklärten ihre Erwartungen an die Gebietsentwicklung. Die beiden Gemeinden Brugg und Windisch, vertreten durch Frau Stadtammann Barbara Horlacher und Gemeindepräsidentin Heidi Ammon, wünschen sich eine verbesserte Verwebung über die Gleise hinweg, eine Aufwertung des Bahnhofumfelds, Klimaneutralität, eine angemessene bauliche Dichte und hochwertige Frei- und Grünräume. Brugg Real Estate legt vor allem Wert auf Nutzungsflexibilität und Etappierbarkeit. Die SBB stellen sich ein gemischt genutztes Quartier mit hoher Qualität hinsichtlich Bebauung, Freiraum, Verkehr und Nutzungen vor. Dabei soll der Bahnhof eine moderne Verkehrsdrehscheibe sein, die mehr ist als nur Abfahrts- und Ankunftsort.

Verschiedene Lösungsansätze
Der Kanton hingegen hat den Fokus auf die aktive Einbindung der Bevölkerung sowie die aktive Unterstützung der Gemeinden und Grundeigentümer gelegt.

Nun befinden wir uns in der Testphase. Das heisst, mehrere interdisziplinäre Planungsteams testen grundsätzliche Lösungsansätze, je nach Erfolg oder Misserfolg werden diese dann verworfen oder angepasst. Das sollte zudem dazu führen, mögliche Konflikte zu erkennen. Der Bearbeitungsperimeter meint hauptsächlich das Gebiet Bahnhof Süd, schliesst aber den angrenzenden Bahnhofraum beiderseits der Gleise, den Campusplatz, Verwaltungsgebäude und angrenzende Strassenräume ein. Es wurden drei Planungsteams zusammengestellt, die nun bis Herbst 2025 Ideen entwickeln werden. Diese werden im Prozess laufend überprüft, verworfen und angepasst, bevor sie schliesslich der Bevölkerung präsentiert werden.

Klare Prioritäten
Aus einer vorhergehenden Partizipation sind bereits drei Prioritäten für die Gebietsentwicklung klar. Der Bahnhof soll ein attraktiver Ort und die öffentlichen Räume sollen belebt sein. Zudem sollen der Langsamverkehr und der öffentliche Verkehr gefördert werden. Man möchte eine möglichst autoarme Entwicklung mit begrünten und belebten Begegnungsplätzen und einer Angebotsvielfalt anstreben. Dabei soll gerade im Sinne der Klimaneutralität darauf geachtet werden, dass zur Minderung der Hitze keine Steinwüste erbaut wird und ein unversiegelter Boden das Versickern des Regenwassers erlaubt. Die Begrünung sollte ausserdem biodivers sein, um Platz für Kleinlebewesen zu schaffen. Trotzdem soll die Identität, also die Erinnerung an die Kabelwerke Brugg, nicht verloren gehen.

Verkehr und Gestaltung
Die drei Planungsteams sollen nun Vorschläge für die Teilgebiete Süssbach, Hallen und Gleisfeld entwickeln. Und es sollen sowohl Vorschläge mit Anschluss an eine Zen­trumsentlastung als auch ohne Anschluss daran entwickelt werden. In den Vorschlägen berücksichtigt werden sollen städtebauliche, nachhaltige, historische sowie verkehrstechnische Aspekte, und es soll über mögliche Nutzungen nachgedacht werden. Die Ideen werden dann mit einer Echogruppe besprochen, und im Frühling 2025 wird es eine weitere Informationsveranstaltung für die Bevölkerung geben.