Aus der Taufe gehoben wurden die Kellertage 2017, die im Ortsteil Obersiggingen stattfanden, zum 40-jährigen Bestehen des Kulturkreises Untersiggenthal. Die Kombination aus Kulturdarbietungen in drei kleinen Kellerlokalen und einem veritablen Fest mit kulinarischen Highlights begeisterte, weshalb ein Organisationskomitee unter der Federführung von Flavio Killer den Anlass nicht als einmalige Sache belassen wollte. So werden in den Kellern der Familien Cumetti und Plüss sowie des Ortsmuseums, in denen je 32 Personen Platz finden, bereits zum dritten Mal die Kellertage veranstaltet. Diese dauern vom 5. bis zum 7. September. Flavio Killer und seinem Team ist es gelungen, für die dritte Austragung namhafte Künstler wie Tinu Heiniger, Pedro Lenz und Guy Krneta zu engagieren. «Leider sind die Vorstellungen der drei genannten Künstler schon ausgebucht», muss Flavio Killer enttäuschen. «Ziel der Kellertage ist es zudem, etwas weniger bekannten Leuten eine Bühne zu bieten und die Gäste mit Neuem zu überraschen», sagt Flavio Killer.
Weniger bekannt? Das sind die meisten Auftretenden nicht. Jan Rutishauser ist Preisträger des «Oltner Kabarett-Castings», des Kabarettwettbewerbs «Sprungfeder» und des Burgdorfer Kleinkunstfestivals «Die Krönung». Aktuell ist er amtierender Schweizer Vizemeister im Poetry-Slam. Rutishauser meint dazu: «Preisträger ist auch jedes Produkt in der Migros.» Sein aktuelles Programm heisst «Schwarz auf Weiss».
Ebenfalls nicht unbekannt ist der Kolumnist Max Küng, der aus seinem Roman «Fremde Freunde» liest – eine abgründige und urkomische Geschichte über die schönste Zeit des Jahres: die Ferien. Dialekt und Rätoromanisch sind die Sprachen von Carmen Cresta, einer Senkrechtstarterin, die mit romanischem Blues-Rock bereits in der ganzen Deutschschweiz ihr Publikum unterhalten hat. Sie, die sich selbst als «Bündner Rampensau» bezeichnet, verspricht den Untersiggenthaler Zuhörerinnen und Zuhörern eine «feurige Performance, die weit über die letzte Reihe hinausstrahlt».
Debütprogramm und Salzburger Stier
Valeska Steiner & Trummer: zwei Stimmen, zwei Gitarren und Texte, verpackt in Songs, sowie zwischen die Songs gesteckte Geschichten in zwei Sprachen – Züri- und Bärndütsch – lautet das Versprechen. Und da ist auch Chrigu Blum. Er tritt mit seinem Debütprogramm auf, aus dem die Sätze stammen: Was ist ein Raststättendilemma? Und was berichten Huflattich und Klatschmohn einander?
Kein Unbekannter mehr ist spätestens seit diesem Jahr Dominik Muheim, der den «Salzburger Stier» gewonnen hat. Über ihn weiss Flavio Killer zu berichten: «Dominik Muheim erlebt Geschichten, schreibt sie nieder und erzählt sie, sobald er auf eine Bühne gestellt wird.» Auf der musikalischen Schiene unterwegs sind das Duo Acoustic Affair und die One-Man-Band DD & Myself, die beide in der Weinbar im Ortsmuseum spielen, die ohne Ticket besucht werden kann.
Wein und Focaccias
Weinbar ist das Stichwort für den kulinarischen Teil der Kellertage. Die Weine sind Flavio Killer sehr wichtig, weshalb nicht er mit Bild in der Zeitung erscheinen will, sondern um ein Foto von Winzer und Gemeinderat Pirmin Umbricht bittet. Umbricht sorgt mit seinen prämierten Weinen für eine kulinarische Note und macht diese so zu einem Genuss für alle Sinne. Ergänzt werden die in der Remise des Ortsmuseums angebotenen Weinspezialitäten mit Focaccias von der Backschüür 14. Jeden Abend wird zudem ein Tageshit angeboten – frisch zubereitet von der Kochclub-Crew Räbe-Chuchi. Dieses Angebot kann ab 18 Uhr genossen werden.
kellertage.ch