Kies aus der Region

Mit dem Spatenstich auf dem Abbaugebiet Lasa in Lupfig leistet Knecht Bau einen Beitrag an die Versorgung mit Kies-Sand-Komponenten.
Die Protagonisten beim Spatenstich (von links): Matthias Knecht (Geschäftsführer der Meier Söhne Knecht AG), Christoph Flory (Leiter Rohstoffsicherung), Gian Wolleb (Vertreter Landeigentümer), Andreas Rohner (Gemeindeschreiber Lupfig) und Dylan Allen (Projektleiter). (Bild: pg)

Kies und Sand sind die einzigen bedeutenden Rohstoffe der Schweiz, die hierzulande abgebaut werden. Beide sind notwendig für die Produktion von Beton. Beton wird im Hoch- und Tiefbau, das heisst für den Bau von Wohn- und Geschäftshäusern sowie für den Strassen- und Brückenbau verwendet. Der Kanton investierte 2022 rund 200 Millionen Franken in die Strassen­infrastruktur in allen Regionen des Kantons. Dafür braucht es Kies und Deponieraum. Das Birrfeld, auf dem die Knecht Bau AG seit 80 Jahren Kiesgruben betreibt, ist ein traditionelles Kiesgewinnungsgebiet. «Da der Abbau in der Gemeinde Brunegg dem Ende entgegengeht, kann hier auf dem Materialabbaugebiet Humbel­acher-Langsamstig mit dem Projektnamen Lasa eine Anschlusslösung realisiert werden», so Daniel Knecht, Verwaltungsratspräsident der Knecht Brugg Holding AG.

Marathon ist zu Ende
Noch bevor die Protagonisten mit dem Spaten zur Tat schritten und Daniel Knecht die Eckdaten einer schier unendlichen Geschichte zum Besten gab, hiess er Vertreter der Gemeinde Lupfig, Planer, Verbandsfunktionäre, Firmenvertreter, Landeigentümer und seine Familienangehörigen willkommen. Einer Rück- und Ausschau ging die Vorstellung der involvierten Familienangehörigen und Mitarbeitenden voraus, wobei deren Verantwortlichkeit innerhalb der Knecht Brugg Holding AG umschrieben wurde, die etwa 200 Personen beschäftigt. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass sich der Flurname Langsamstig auch auf das Projekt ausgewirkt hat. «Bereits 1990 wurde die Planung aufgenommen, und am 22. Juli 1994, also vor 30 Jahren, wurde der erste Vertrag unterzeichnet», so Knecht. «Die Stadt Lhasa in der Volksrepublik China liegt 15 151 Kilometer vom Abbaugebiet Lasa in Lupfig entfernt. Um den Weg hin und zurück zu Fuss, bei einer Tagesleistung von 100 Kilometern während 24 Stunden ohne Pause zu bewältigen, braucht man rund ein Jahr. Somit hätte die Strecke in den vergangenen Jahren 30-mal zurückgelegt werden können. Nun ist aber der Marathon zu Ende, und der Kiesabbau steht bevor.» Knecht bedankte sich bei allen Beteiligten für ihr unermüdliches Engagement.

Rekultivierung bis 2045
Dem nun anstehenden Kiesabbau ­gingen eine Teiländerung der Nutzungsplanung mit Umweltverträglichkeitsprüfung, die Behandlung von ­Einsprachen und ein umfassendes Bewilligungsverfahren voraus. «Bevor nun mit dem Materialabbau auf 134 000 Quadratmetern in den kommenden 15 Jahren in vier unterschiedlich grossen Etappen begonnen werden kann, wird mit dem Erdreich ein Damm aufgeschüttet, der als Lärmschutz dienen soll. Erschlossen wird das gegenüber dem Flugplatz Birrfeld, an die Lenzburgerstrasse grenzende Areal nördlich über eine Strasse, die in die Birrfeldstrasse mündet», so ­Dylan Allen, der den Anwesenden von Daniel Knecht als Projektverantwortlicher vorgestellt worden war. Mit einer Radwaschanlage für Lastwagen und Baumaschinen mit Partikelfiltern sollen Schmutz und Lärm an der Quelle eliminiert werden. Viele weitere Umweltschutzmassnahmen gemäss projektspezifischem Umweltverträglichkeitsbericht und gemäss der Umweltverträglichkeitsprüfung des Kantons Aargau werden konsequent umgesetzt. Die Knecht Bau AG rechnet mit einem jährlichen Abbau von ungefähr 75 000 Kubikmetern, was über die Jahre einem Gesamtvolumen von rund 1,3 Millionen Kubikmetern entspricht. «Das Unternehmen strebt in den kommenden Jahren verstärkte Erdbauaktivitäten an. Das ermöglicht eine Rekultivierung mit sauberem Aushubmaterial bis ins Jahr 2045», so Daniel Knecht. Er zeigte sich auch überzeugt, dass sich durch vergleichsweise wenige Eingriffe und durch die temporäre Nutzung die Emissionen für Mensch, Tier und Umwelt im Rahmen halten. Mit einer ökologischen Ausgleichsfläche wird für Zielarten ein neuer Lebensraum geboten. Der teils interne und teils externe ökologische Ausgleich wertet das Gebiet umweltbewusst und nachhaltig auf.