Führung durch den Brugger Wald

Der Forstbetrieb Brugg und der Verein Tourismus Region Brugg organisierten gemeinsam einen Rundgang zum Thema Wald.
Raphael Amsler wartete mit wissenswerten Fakten zum Forstbetrieb auf. (Bild: mw)

Barbara Iten, Co-Präsidentin des Tourismusvereins, begrüsste beim Forstwerkhof auf dem Bruggerberg die etwa 60 Anwesenden zur zwei Stunden dauernden Führung. Die Initiative zu diesem Anlass stammte vom Förster Raphael Amsler, der seit Anfang 2024 als Nachfolger von Mark Ottiger im Amt ist. Dem neuen Chef war es im Vorfeld des Rundgangs ein grosses Anliegen, dass für einmal nicht nur Ortsbürger, sondern ebenso andere Interessierte aus der Region Einblick in die anspruchsvolle Tätigkeit seines Teams erhalten. Von ihm und von Markus Lüthy, Leiter des Forstbetriebs Birretholz, erhielten die Besucherinnen und Besucher in zwei Gruppen, die nach einer Stunde wechselten, interessante Informationen.

Grosses Einsatzgebiet
Raphael Amsler erklärte, dass der Forstbetrieb Brugg für die Betreuung von Wäldern und Kulturland von der Aare bis zum Jura zuständig sei. Es handelt sich um total ungefähr 1750 Hektaren (ha) (17,5 Quadratkilometer) Wald und 58 ha Landwirtschaftsfläche für die Ortsbürgergemeinden Brugg (614 ha), Bözberg (158 ha), Riniken (117 ha), Villnachern (155 ha) und Birmenstorf (227 ha). Hinzu kommen der Waffenplatz und der Festungssektor (17 ha), die Bad Schinznach AG (16 ha) sowie 433 ha Privatwald. Der Jahresumsatz bewegt sich im Bereich von gegen 1,9 Millionen Franken. Diese Zahlen zeigen, dass der Brugger Forstbetrieb viele Aufgaben in unterschiedlichen Bereichen wie zum Beispiel Waldpflege, Anpflanzungen, Lieferung von Holz oder Strassenunterhalt zu erfüllen hat. Dem Naturschutz, der wirtschaftlichen Nutzung und der sozialen Funktion als Erholungsraum für die Bevölkerung wird viel Beachtung geschenkt. Die Ortsbürgergemeinde Brugg verfügt unter anderem über ein Netz von rund 60 Kilometer Waldstrassen, das vom Forstamt unterhalten wird. Bei der Holzerei liegt laut Raphael Amsler das Augenmerk auf dem möglichst schonenden Einsatz von schweren Erntemaschinen, um langfristige Bodenbeeinträchtigungen zu vermeiden.

Schutzmassnahmen ­verschiedener Art
An seinen Stationen erläuterte Birrertholz-Förster Markus Lüthy Standortfaktoren, die Vorteile eines durchmischten Dauerwalds, den Nutzen von Weihern und Pilzen für die Bäume, das Klima und die Fauna. Gleichzeitig hob er hervor, dass via Jagd ein Gleichgewicht geschaffen werde, um Verbisse an Pflanzungen einzuschränken. Auch die herausfordernde Bekämpfung von Neophyten kam zur Sprache.

Zum Abschluss waren die Teilnehmenden auf Kosten der Stadt Brugg und des Vereins Tourismus Region Brugg dazu eingeladen, eine Wurst vom Grill mit Brot und Wein zu ge­niessen.