Neben der Realisierung von zusätzlichen 18 Wohnungen und der Erweiterung der Tagesbetreuung wurde das Haupthaus des Zentrums für Alter und Gesundheit, Gässliacker, in Nussbaumen kürzlich komplett saniert. Um den Bedürfnissen und Ansprüchen der Bewohnerinnen und Bewohner auch in Zukunft gerecht zu werden, wurden rund 30 Millionen Franken investiert.
Wer nun dem Gebäude limmatseitig entlanggeht, stellt fest, dass hier durch die Instandstellung der früheren Parkanlage eine Oase der Ruhe und der Erholung geschaffen wurde. Neben dem Weiher, den Rabatten mit bewusst ausgewählten essbaren Pflanzen und den zusätzlich gepflanzten Bäumen und Sträuchern richtet sich der Blick fast automatisch auf das Gehege für die drei Zwergziegen, die von den Bewohnenden und Mietern, aber ebenso vom Personal sehnlichst erwartet wurden und die Anfang Juni schliesslich ihr neues Zuhause bezogen haben. Der von Lernenden der Wettinger Schreinerei Martin Bruggisser AG gebaute Stall, der den Zwergziegen als Rückzugsort dient, wurde vom Firmeninhaber finanziert. Stiftungsratspräsidentin Esther Egger bedankte sich für dieses Sponsoring sowie für dasjenige der drei Geissen durch Daniel Meier (Meier Raumgestaltung, Nussbaumen), Hans Höhn (Metzgerei Höhn, Untersiggenthal) und Meiko Swiss (Reinigungs- und Desinfektionstechnik, Fällanden). «Durch Ihr finanzielles Engagement haben Sie unsere Anlage bereichert», so Esther Egger. In ihrer Funktion als Taufpaten durften die drei Unternehmen die Namen der Tiere bestimmen.
Positive Wirkung ist unumstritten
Geschäftsleiterin Manuela Simon beurteilt die ersten Erfahrungen mit den Zwergziegen positiv. «Sie regen den sozialen Kontakt zwischen Bewohnenden, Mietern, Mitarbeitenden und Besuchenden an, bringen Abwechslung und emotionale Erlebnisse und liefern Gesprächsstoff. Für viele ist es beruhigend und angenehm, Zeit draussen zu verbringen. Die positive Wirkung von Tieren ist unumstritten und gehört, wenn immer möglich, in eine Institution. Wenn die Sonne scheint, bieten die Gartenterrasse sowie viele weitere Sitzgelegenheiten den Besuchenden und Gästen die Möglichkeit, dem munteren Treiben der Ziegen zuzuschauen.
Der öffentliche Zugang hat aber auch Schattenseiten und bereitet weniger Freude. «Weil die Tiere, seit sie da sind, von Kindern mit Steinen beworfen oder mit Ästen geplagt wurden, musste schon die Polizei gerufen werden», so Manuela Simon. Sie bittet Eltern und Erziehungsberechtigte, ihre Kinder von solchem Tun abzuhalten. Esther Egger rief ganz allgemein zu einem respektvollen Umgang sowohl mit den Tieren als auch mit der liebevoll gestalteten Umgebung auf, sodass in Zukunft keine Massnahmen ergriffen und Verbote ausgesprochen werden müssten.
Tomahawk ist der Chef
Wie bei Hunden oder Katzen üblich, sollten nun die Ziegen Namen erhalten und getauft werden. Da bekanntlich in Alterseinrichtungen das weibliche Geschlecht überwiegt, hatten sich viele Bewohnende, in Unwissenheit des Geschlechts der drei Neuzugänge, für weibliche Namen entschieden. Nun kam die Stunde der Wahrheit: Nachdem sich die Leiterin des technischen Dienstes, Rahel Gysel, in das Gehege begeben hatte, schnupperten und stupsten sie die drei Böcklein, um Aufmerksamkeit zu erlangen oder ein Goodie zu ergattern. Das aber nur solange es der «Chef» erlaubte, denn die Hackordnung unter den dreien ist längst bekannt. Selbst wenn nun ab und zu gemeckert wird, scheinen sich Louis, Pipo und Chef Tomahawk im «Gässliacker» wohlzufühlen. Im Anschluss an die offizielle Taufe wurden die Anwesenden unter dem schattigen Verbindungsdach mit einem erfrischenden Apéro verwöhnt.