Der traditionell als Quellenrundgang betitelte Anlass, zu dem Energie Wettingen AG jeweils im September einlädt, umfasst längst nicht mehr nur das Thema Wasser. In den vergangenen Jahren stand die Vielfalt neuer Technologien im Zusammenhang mit Energielösungen im Vordergrund, und so konnte Geschäftsführer Louis Lutz ungefähr 30 Personen aus dem Umfeld der Energie Wettingen AG zu einer aufschlussreichen Besichtigung der von der Regionalwerke AG Baden erstellten Energiezentrale beim Terrassenbad Baden begrüssen, um ihnen einen vertieften Einblick in die Technik hinter der Energieversorgung des Terassenbads zu geben.
Als primäre Energiequelle für das Terrassenbad wird das Grundwasser genutzt. «Wärmepumpen entziehen dem Grundwasser Wärmeenergie, die zum Heizen von Gebäuden verwendet wird. Hier, unweit des Terrassenbads, wo zwei Pumpen betrieben werden, die pro Sekunde etwa 75 Liter Wasser fördern, liegt der Wasserspiegel auf einer Tiefe von etwa 32 Metern», so Christian Kreutle, Projektmanager der Regionalwerke AG Baden. Das hochgepumpte Wasser wird nach der Nutzung mit leicht geringerer Temperatur in einen Schluckbrunnen zurückgeführt.
Sicherheit als oberstes Gebot
In den vergangenen rund zwei Jahren entstand unterirdisch, angrenzend an das Terrassenbad, die mit Investitionen in Höhe von 9,5 Millionen Franken bezifferte Energiezentrale. «In dieser Summe ist die nicht vorhersehbare Sanierung von Altlasten, die mit 1,3 Millionen Franken zu Buche schlägt, enthalten», so Kreutle. Nach dem Abstieg in die Tiefe offenbarte sich den Teilnehmenden modernste Technik, wobei sicherheitsrelevante Erklärungen im Vordergrund standen. Die Anlage verwendet ein Kältemittel auf Ammoniakbasis, das strengen Brandschutzvorschriften unterliegt. Um bei einem allfälligen Leck die Sicherheit zu gewährleisten, ist dieser Teil der Anlage räumlich getrennt. Um im Ernstfall schnell und effizient reagieren zu können, werden regelmässige Schulungen für das Betriebspersonal und Sicherheitsinspektionen durchgeführt. Sowohl für Wärme als auch für Kälte verfügt die Anlage im danebenliegenden Raum über grosse Speicher. Die grossen Speicherkapazitäten gewährleisten, dass die Anlage auch bei Spitzenlasten zuverlässig arbeitet und damit eine konstante Energieversorgung sichergestellt ist. «Da die Anlage durch ein zentrales Steuerungssystem überwacht wird, können Techniker bei Fehlermeldungen sofort reagieren. Sensoren stellen sicher, dass die Prozesse in der gesamten Anlage störungsfrei und effizient ablaufen», so Kreutle, dessen umfassende Ausführungen mit Applaus verdankt wurden.
Moderate Strompreissenkung
Zum zweiten Teil der Veranstaltung fanden sich die Teilnehmenden im Werkhof der Energie Wettingen AG ein. Verwaltungsratspräsident Markus Maibach informierte über die drei Komponenten Energie, Netznutzung und Abgaben an das Gemeinwesen und an den Bund, das zwecks Förderung der erneuerbaren Energien, die den Strompreis im Wesentlichen bestimmen. Er verwies aber auch auf das Onlinekundenportal My EW, auf dem sich eine Übersicht zum eigenen Energieverbrauch und Informationen zum aktuellen Stand betreffend Umrüstung auf Smart Meter finden lassen. Maibach erwähnte zudem, dass Gebiete in der Nähe zu Baden aufgrund der Planungs- und Baufortschritte der Regionalwerke AG Baden mit dem Fernwärmenetz versorgt werden könnten. Gemeindeammann Roland Kuster dankte dem Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden für ihr tägliches Engagement für eine sichere Energieversorgung.