Filip Tasic vom Tennisclub Huba Würenlos hat sich im September bei den Aargauischen Junioren-Meisterschaften den Titel bei den U16 gesichert. Fast zeitgleich stand in den Würenloser Gemeindenachrichten unter den bewilligten Baugesuchen: «Huba Control AG, Rückbau Tennisplatz, Zaun und Beleuchtungsmasten, Industriestrasse 17.» Was ist da los? Ein Augenschein auf dem Areal des Tennisclubs: Auf den drei Spielfeldern wechseln Tennis-Seniorinnen und -Senioren Bälle. Der älteste ist 91 Jahre alt. «Wir treffen uns jeden Montagmorgen», sagt Clubpräsidentin Hana Carafa. Nach zwei Stunden Spiel ist Apéro und meist auch eine Grillade angesagt. Viele verbringen danach den Nachmittag bei einem Jass.
Huba – Huber Baden
«Damit ist nun tatsächlich Schluss», sagt Carafa. «Die Huba Control als Eigentümerin der Parzelle hat uns vor einem Jahr den Pachtvertrag gekündigt.» Umgehend habe man das Gespräch mit dem TC Würenlos gesucht, der in der Nähe des Schwimmbads beheimatet ist. Die Idee einer Fusion der beiden Tennisclubs habe sich leider rasch zerschlagen, erklärt Carafa: «Für so viele Tennisspielerinnen und -spieler ist die Anzahl der bestehenden Plätze zu klein.» Und nun? Wichtig ist ihr, dass drei der vier Interclub-Mannschaften von Huba bei anderen Vereinen untergekommen sind und weitermachen können. Huba steht für den Gründer der Firma: Huber Baden. Auch den traditionellen Huba-Cup wird es weiterhin geben. Die Austragung hat der TC Esp Fislisbach übernommen. Was die punkto Meisterschaften weniger ambitionierten Spielerinnen und Spieler anbetrifft – auch sie haben Anschluss bei anderen Vereinen gefunden. «Viele, die vor Jahren bei Huba begonnen haben, leben heute verstreut im Aargauer Mittelland und haben sich an ihren heutigen Wohnorten umgeschaut», weiss Hana Carafa.
200 Kilo Holzkohle zu verkaufen
Einer von ihnen ist Pedro Künzler aus Ehrendingen. Er war viele Jahre Präsident von Huba, hatte das Amt des Platzwarts ausgeübt und gehört zu den ersten Mitgliedern des Vereins. «Als ich vor fünfzig Jahren bei Huba Control arbeitete, wurden die Tennisplätze für den Firmensport erstellt», weiss Künzler zu erzählen. «Schon bald darauf wurde aber ein Verein gegründet und die Plätze auch der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Einzig einen Morgen pro Woche blieb einer der Plätze für die Geschäftsleitung des Unternehmens reserviert.» Schon im ersten Winter gab es die erste beheizte Ballon-Halle. «Ihre aktuelle Nachfolgerin konnten wir nach Polen verkaufen», ergänzt Carafa. Noch ist viel an anderem Material des Vereins vorhanden. «Unter anderem 200 Kilo Holzkohle», schmunzelt die Präsidentin. Diese, wie auch Tische, Stühle sowie weiteres Mobiliar und Sportutensilien, werden an den Samstagen 5. und 19. Oktober (jeweils vormittags) auf dem Tennisplatz zum Kauf angeboten.
Was Carafa und Künzler freut, ist, dass auf dem Areal ein Würenloser Unternehmen Raum für seine Weiterentwicklung bekommt – und nicht die Gemeinde oder gar die Region verlassen muss. Die Rede ist von der Fleischmann Holzbau AG. Sie ist ein in dritter Generation geführter Familienbetrieb mit «über 65 Jahresringen», wie die Website verrät. Geleitet wird das Unternehmen mit seinen 25 Angestellten von Toni Fleischmann. «Wir sind froh», sagt dieser, «dass wir unseren Betrieb hier vergrössern und modernisieren können». Läuft alles wie geplant, sollen die neuen Bauten in drei Jahren zum 75-Jahr-Jubiläum zur Verfügung stehen.