«Es gibt schliesslich viel Text zum Auswendiglernen, und bis zu den zwei Vorstellungen, die am 8. und 9. November stattfinden, bleibt noch etwas Zeit, um an den Feinheiten zu arbeiten», verrät Hansueli Brauchli von der Würenlinger Theatertruppe, der bei «Rent a Family» Regie führt. Seit Mitte August sind die zehn Schauspielenden wöchentlich am Proben. Die Formation als eigenständige Theatergruppe gibt es seit 2022, und man hat sich darauf geeinigt, ausschliesslich leichte Kost auf die Bühne zu bringen. «Uns ist wichtig, dass sich unser Publikum gut unterhält», betont Brauchli.
Witziger, amüsanter Dreiakter
Das Stück für die diesjährige dritte Produktion «Rent a Family» (Familie zum Mieten) wurde von Max Reimann und Otto Schwartz geschrieben. Die Neubearbeitung erledigte Antréju Diener, und Anpassungen für das Theater Würenlingen machten Hansueli Brauchli und Manuela Frey.
Aber worum geht es in diesem witzigen Schwank? Der Pflichtverteidiger Thomas Nägeli lässt es sich gut gehen. Er besitzt eine teure Wohnung mit Seeblick, beschäftigt einen eigenen Butler und unterstützt seine Klienten immer wieder grosszügig. Doch für diesen Lebenswandel reicht sein Einkommen hinten und vorn nicht. Zum Glück hat er eine reiche Tante, die ihr Vermögen geerbt hat, im entfernten Indien lebt und regelmässig Geld schickt. Allerdings nicht ohne Anlass. Damit das Geld weiter fliesst, muss Nägeli tief in die Trickkiste greifen und erfindet so eine ganze Familie. Das Spiel geht so lange gut, bis der fällige Check ausbleibt, dafür aber auf einmal die Tante vor der Tür steht. Wo bekommt Nägeli nun so schnell eine Familie her, und wie wird er die Tante wieder los?
Der Komödienklassiker schlechthin, der seit der Schweizer Erstaufführung 1970 über 300 Produktionen erlebt hat, präsentiert sich in neuem Gewand und hält dank der Neubearbeitung noch mehr Spannung, Witz und Überraschungen bereit.
Ohne Improvisation geht nichts
«Wir sind sehr gesellig unterwegs und haben es wirklich gut mit- und untereinander», sagt Brauchli. «Und der Restaurantbesuch nach jeder Probe ist für uns selbstverständlich.» Die Theatertruppe sieht sich als eher kleinere Organisation, so hat sie zum Beispiel keine Requisiteure, sondern baut die Kulisse selbst auf und richtet die Halle eigenständig für die Vorstellungen her. Ausserdem arbeitet die Truppe ohne eine Souffleuse oder einen Souffleur. Was natürlich bedeutet, dass der Text sitzen muss und die Schauspielenden für den «Notfall» Improvisationstalent benötigen.
Um die Finanzen der kleinen Theatergruppe kümmert sich Jessica Oeschger, die Maske und das Schminken teilen sich Nadine Oeschger und Karin Pumer. Das Theater wird in der Mehrzweckhalle Weissenstein aufgeführt. Die Türöffnung ist um 18 Uhr. Die Aufführungen beginnen um 20 Uhr, ab 18.30 Uhr und bis zum Start der Aufführung können sich die Gäste mit Pizza und Salat verköstigen. Während der Pause gibt es zudem ein reichhaltiges Kuchenbuffet. Abgerundet wird das Angebot durch eine breite Auswahl an Getränken. Das Stück dauert 90 Minuten, zwischen dem zweiten und dritten Akt gibt es eine Pause. Tickets sind im Vorverkauf unter theaterwuerenlingen.ch erhältlich.
Freitag, 8., und Samstag, 9. November
Mehrzweckhalle Weissenstein Würenlingen