Wie bereits in der letzten Ausschreibung im Jahr 2022 zeichnen die Aargauer Landeskirchen und Benevol Aargau dieses Jahr erneut Freiwilligenarbeit im sozialen Bereich aus. Die Veranstaltung ist Zeichen der Wertschätzung für den selbstlosen Einsatz der Menschen, die hinter den nominierten Projekten stehen. Ausserdem sollen dadurch mehr Menschen motiviert werden, die Nominierten nachzuahmen und sich für soziale Anliegen zu engagieren. Aus den 46 eingereichten Projekten wurden von der Bevölkerung via Onlinevoting und von der Sozialpreis-Jury die drei Siegerprojekte des Aargauer Sozialpreises 2024 erkoren.
Der Sozialpreis ist mit insgesamt 13 000 Franken dotiert. Davon fallen 5000 Franken auf den ersten Platz, 3500 auf den zweiten und 2500 auf den dritten. Zudem werden zwei Anerkennungspreise von je 1000 Franken vergeben. Honoriert werden Privatpersonen, Organisationen oder Institutionen, die im Sozialen innovative und aussergewöhnliche Projekte mit Kooperationen in der Freiwilligenarbeit durchführen.
Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretungen der Aargauer Landeskirchen, von Benevol Aargau sowie Persönlichkeiten aus Politik, Journalismus, Verwaltung und gemeinnützigen Projekten, darunter die ehemalige Nationalrätin Yvonne Feri und die Tele-M1-Moderatorin Anne-Käthi Kremer. Das Grusswort wird die Badenerin und Aargauer Ständerätin Marianne Binder-Keller halten. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 24. Oktober, um 18 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus in Baden statt. Türöffnung ist um 17.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Anschluss sind die Gäste zu einem kleinen Apéro eingeladen.
Freiwilligenarbeit in der Region
Mit im Rennen ist der Suppentag der Pfarrei St. Michael Würenlingen. Dabei handelt es sich um einen lokalen, generationenübergreifenden Grossanlass, der einmal im Jahr am dritten Fastensonntag stattfindet. Beteiligt sind – neben vielen Freiwilligen im Organisations- und im Küchenteam – der Kinderchor, die Bläsergruppe Würenlingen sowie die Jubla, die ein Programm für Kinder und Jugendliche anbietet. Mit dem Erlös des Tages werden gemeinnützige Projekte unterstützt.
«Tischlein deck dich» rettet Lebensmittel vor der Vernichtung und verteilt sie an verschiedene Abgabestellen im Aargau, so beispielsweise in Baden, Birr, Brugg, Lengnau und Wettingen. Den Transport der Ware und die Abgabe an die Begünstigten übernehmen Freiwillige, weshalb das Projekt für den diesjährigen Sozialpreis nominiert ist.
Wärme und Inklusion
Das Projekt Mini Decki, das einst von der Rütihoferin Simone Maurer ins Leben gerufen wurde, ist ebenfalls nominiert. Der gleichnamige Verein hat das Ziel, dass alle geflüchteten Kinder eine eigene Decke besitzen. Die individuellen und bunten Decken sollen den Kindern Geborgenheit schenken. Bisher wurden rund 35 000 Decken genäht und schweizweit in Asylunterkünften verteilt. Alle Arbeiten, vom Nähen über die Koordination bis zur Logistik, basieren auf freiwilligem Engagement.
Genauso findet sich das Christliche Sozialwerk Hope in Baden auf der Liste möglicher Preisträger, genauer: dessen Projekt Hope-Garten. Das Projekt hat zum Ziel, Menschen ohne Obdach, Armutsbetroffenen, Suchterkrankten oder Menschen, die an einer psychischen Störung leiden, neuen Kontakt zu sich und der Welt zu ermöglichen. Bei gelungener Integration finden diese Menschen als Freiwillige neue Aufgaben – unter anderem im Hope-Garten. So wurde aus dem einst leicht verwahrlosten Grundstück inzwischen ein stattlicher Obst- und Gemüsegarten. Das geerntete Obst und Gemüse wird dann in der Hope-Restaurant-Küche verwertet.
Menschen mit den fehlenden finanziellen Ressourcen und sozial Benachteiligte aus dem Sozialwerk Hope in Baden können zudem einmal in der Woche etwas Gesundheitsförderndes für sich in Anspruch nehmen: Mario Schenker bietet in seiner Praxis in Baden Alexander-Technik-Behandlungen für sozial benachteiligte Menschen an und ist deswegen für den diesjährigen Sozialpreis vorgeschlagen. Diese komplementärtherapeutische Technik fördert die Selbstwahrnehmung der Teilnehmenden, sodass sie positiven Einfluss auf ihre Selbstregulation und Genesungskompetenz nehmen können.
Auch die Organistin der Badener Stadtkirche, Antje Maria Traub, und ihr Sozialhund Chaja finden sich auf der Liste. Die beiden besuchen und begleiten Menschen freiwillig in Sozial- und Altersinstitutionen. Die regelmässigen und gezielten Einsätze haben positive Auswirkungen auf das Erleben und das Verhalten der Besuchten und können das körperliche sowie das geistige Wohl steigern.
Ebenso hat das Projekt Eat & Meet der Wettingerin Katharina Barandun Chancen, eine Auszeichnung zu erringen. Das Projekt bringt Menschen mit verschiedenen kulturellen und sozialen Hintergründen bei einer Tavolata zusammen. An den Tischgemeinschaften, die monatlich stattfinden, treffen sich Fremde und tauschen sich aus. Ziel des Projekts ist es, Begegnungen über die Kulturgrenze hinaus zu ermöglichen, Vorurteile und Ängste abzubauen und der Einsamkeit vorzubeugen. sim
Preisverleihung:
Donnerstag, 24. Oktober, ab 17.30 Uhr
Ref. Kirchgemeindehaus, Baden