Einziger Bioladen in der Region

Am Samstag, 26. Oktober, findet der nationale Bioladentag statt. Schweizweit machen 60 Läden mit – auch das Geschäft Buono in Brugg ist dabei.
Christian Meier führt den Delikatessenladen Buono in Brugg, der auch Biofachhandlung und Reformhaus ist. (Bild: lh)

Die Geschichte der Bioläden in der Schweiz ist eng verknüpft mit dem wachsenden Bewusstsein für eine gesunde Ernährung mit Produkten aus nachhaltiger Herstellung. Sie widerspiegelt, wie sich gesellschaftliche Werte und Konsumgewohnheiten im Laufe der Zeit verändert haben. 

Am nationalen Bioladentag 2024 nehmen 60 Biofachgeschäfte in der gesamten Deutschschweiz und im Tessin teil und präsentieren ihr Angebot. Im Kanton Aargau ist die Dichte der Bioläden relativ gering. «Insgesamt sind es sechs Bioläden im Aargau, die bei diesem Anlass dabei sind, das heisst Zofingen, Lenzburg, Frick, Seon, Muri und Brugg», gibt Christian Meier, Betreiber von Buono Delikatessen und Biofachhandel, Auskunft. 

Das Geschäft Buono gibt es seit 1992. Hier finden Konsumentinnen und Konsumenten eine grosse Auswahl an Lebensmitteln sowie an Haushalts- und Kosmetikprodukten.  

Konkurrenz durch Grossverteiler und hohe Mietpreise 
Leider habe man in Baden keinen Bioladen mehr, da die dortigen Quadratmeterpreise für solch kleine und mittelständische Unternehmen kaum bezahlbar seien, berichtet Christian Meier. Wo an der Weiten Gasse 8 in Baden einst das Reformhaus Müller lokalisiert war, ist jetzt das Restaurant Peppino eingezogen. Aber auch die Konkurrenz durch Grossverteiler wie Migros oder Alnatura sei für viele Bioläden natürlich schwierig. «Deshalb sind wir das einzige Biofachgeschäft in der Region», so Meier. Generell die höchste Dichte an Bioläden findet man laut der interaktiven Karte in städtischen Gebieten wie Zürich oder Bern. Dort ist die Nachfrage nach biologischen und nachhaltigen Lebensmitteln besonders gross. Doch Meier nimmt die Konkurrenz sportlich, er sagt: «Unser damaliges Ziel, Bio zu fördern, haben wir erreicht. Und somit auch viele Mitbewerber bekommen», berichtet er. Es seien nicht die Hofläden, die ihn konkurrenzierten, sondern die Grossverteiler. «Wir leben in einer lebendigen Marktwirtschaft. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die KMU zu bezahlbaren Standorten kämen. So hätten wir in der Schweiz noch eine vielfältigere Ladendichte mit noch mehr Lehrlingsausbildungen», überlegt der Ladeninhaber. Wenn er einen Wunsch frei hätte, wäre das eine Ansage an die Immobilienbesitzer. 

Nationaler Bioladentag wurde in Bern begründet
Koordiniert wird der Bioladentag von Veledes, dem Detailhandelsverband, Vielgrün, der Bioladen-Genossenschaft, und dem Grossisten Bio Partner. «Diese Zusammenarbeit ist sehr fruchtbar und gut strukturiert», weiss Meier. Das wichtigste Ziel sei, den Städten und den Dörfern die Vielfalt der dortigen Bioläden zu zeigen. «Das begleiten wir mit einem 10-Prozent-Rabatt-Tag, Wettbewerben und Degustationen», so der Unternehmer Christian Meier. Jede Gemeinde dürfe stolz sein, einen Bioladen zu haben. Das sei heute nicht selbstverständlich. Ursprünglich begründet sei der nationale Bioladentag von den Berner Bioläden. «Wir haben 2013 mit der Zusammenarbeit begonnen, um den Anlass auf die ganze Deutschschweiz zu übertragen», erzählt Meier. Mit der Gründung des Dachverbands Bio Suisse im Jahr 1981 erhielt der biologische Landbau in der Schweiz eine stärkere organisatorische Basis. Die Zahl der Bioläden wächst stetig, und das Angebot an Bioprodukten wird vielfältiger. Gemäss Definition bezieht sich das Label «Bio» laut Bio Suisse auf eine Anbaumethode, bei der auf den Einsatz von synthetischen Düngemitteln, Pestiziden und gentechnisch veränderten Organismen verzichtet wird. Stattdessen werden natürliche Kreisläufe und biologische Vielfalt gefördert. Tierwohl und Klimaschutz sind dabei zentral. «Tiere auf Höfen mit der Bio-Knospe haben im Sommer und Winter viel Auslauf und werden standort- und artgerecht gefüttert», heisst es auf der Website des Dachverbands. Bio Suisse verfolge eine Nachhaltigkeits- und Klimastrategie. Flugtransporte seien verboten, und importiert werden dürfe nur, was hierzulande nicht oder nicht in genügender Menge wachse. 

Nationaler Bioladentag 
Samstag, 26. Oktober
Buono Biofachhandel 
Schulthess-Allee 1, Brugg
bioladentag.ch