Feuerwehr überzeugte die Bevölkerung

Kommandant Daniel Wiederkehr begrüsst alle zur Hauptübung. Die beiden «Pfarrherren» zelebrieren mit Weihwasser und Weihrauch die Segnung der Fahrzeuge. (Bild: pg)

Die rege Bautätigkeit in den Gemeinden und steigende Einsatzzahlen der Feuerwehr, aber auch die zunehmenden Anforderungen an deren Material und Mannschaft führten in Spreitenbach und Killwangen dazu, dass man sich 2020 veranlasst sah, einen Anforderungskatalog aufzustellen und die Evaluation von zwei neuen Einsatzfahrzeugen anzugehen. In der Folge wurden Angebote eingeholt und Budgetvorlagen ausgearbeitet, die anschliessend vom Souverän genehmigt wurden. Man war sich einig, dass die Feuerwehr für den Ereignisfall über die richtigen Gerätschaften und Fahrzeuge verfügen soll.

Anlässlich der Hauptübung am Samstag war es nun so weit. Eine Grosszahl der etwa 90 Dienstleistenden der Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen, Angehörige benachbarter Korps, Behördenvertreter, zahlreiche interessierte Spreitenbacherinnen und Spreitenbacher sowie weitere Gäste wurden vom Feuerwehrkommandanten Daniel Wiederkehr zur Hauptübung willkommen geheissen.

Zunahme der Einsätze
Bevor es zur allseits mit Spannung erwarteten Fahrzeugübergabe kam, vollzog Kommandant Daniel Wiederkehr den traditionellen Akt der Be­förderungen sowie der unumgänglichen Verabschiedung von verdienten Korpsangehörenden. Wiederkehr nahm die Gelegenheit wahr und hielt einen Rückblick auf einen Teil der wichtigsten Einsätze im zu Ende gehenden Feuerwehrjahr. Dabei bemerkte er, dass die Zahl gegenüber dem Vorjahr erneut um sechs Ereignisse auf exakt 100 Einsätze gestiegen sei. «Der 100. Einsatz fand heute Morgen statt, und so kam ich nicht umhin, mein Versprechen einzulösen und den erschienenen Diensttuenden nach getaner Arbeit eine Runde zu offerieren», so Wiederkehr. Am Schluss seiner Ausführungen lobte er die Mannschaft für die immerwährende Bereitschaft und die Verlässlichkeit zum Wohl der Allgemeinheit.

Effektvolle Fahrzeugübergabe
Dann war es so weit. Aus dem künstlich erzeugten Rauch bahnten sich die beiden neuen Fahrzeuge unter Einsatz von Blaulicht und Martinshorn den Weg auf den Vorplatz des Feuerwehrlokals, wo sie zu stehen kamen. Beim Tanklöschfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 2500 Litern Löschwasser handelt es sich um einen MAN 1830. Die Sicherheitskabine hat Platz für acht Einsatzkräfte. In den ­individuell auf die Bedürfnisse der Feuerwehr abgestimmten Aufbauten finden alle notwendigen Gerätschaften für den Einsatz Platz.

Beim anderen Einsatzfahrzeug – für das Verkehrskorps mit mobilem Materialwagen ausgerüstet – entschied man sich für einen Mercedes Sprinter. Nachdem sich Armin Fitzi seitens der Firma Hautle, Wittenbach, mit nützlichen Präsenten für den Auftrag und die inspirierende Zusammenarbeit bedankt hatte, zelebrierten die beiden als «Pfarrherren» amtierenden Peers mit Weihwasser und Weihrauch die Segnung der Fahrzeuge, die zur Freude des Publikums mit dem Knall des Sektkorkens abgeschlossen wurde. Danach standen die Fahrzeuge dem interessierten Publikum, das viele brennende Fragen hatte, zur Besichtigung offen.

Attraktionen und Aktivitäten rund um die Feuerwehr für das Publikum. (Bild: pg)

Effektvolle Brandbekämpfung
In der Zeit bis zum angekündigten Einsatz der neuen Fahrzeuge genoss man das vielfältige Angebot. Nebst Rundfahrten mit dem Oldtimer Evi vergnügten sich die Kleinen auf der Hüpfburg. Jung und Alt nahm am Feuerlöschertraining teil und übte das richtige Verhalten im Brandfall. Die lange Menschenschlange vor dem Einstieg in den Korb der Autodrehleiter machte deutlich, dass man unbedingt aus luftiger Höhe einen Blick auf Spreitenbach werfen wollte.

Alle genossen in der zur Festwirtschaft umgestalteten Fahrzeughalle das offerierte Getränk und Wienerli mit Brot, um danach gestärkt zum angrenzenden Areal zur Einsatzübung zu pilgern, wo aus einem aus Holzpaletten erstellten «Brandobjekt» Flammen züngelten und Rauch aufstieg. Der «Bewohner» konnte sich in Sicherheit bringen, und die alarmierte Feuerwehr musste die Wohnungstür gewaltsam öffnen, um einzudringen und den sich schnell ausbreitenden Brand zu bekämpfen. Als zusätzliches Erschwernis bekam ein dem Atemschutz angehörender Feuerwehrmann während des Einsatzes ein medizinisches Problem. Seine Bergung aus den engen Platzverhältnissen mit einem fahrbaren Rettungsschlitten bedeutete eine zusätzliche Herausforderung. Als der Brand gelöscht und die Rettung abgeschlossen war, stellte der Übungsleiter Andreas Fischer fest, dass die Einsatzkräfte alles richtig gemacht und die neuen Fahrzeuge ihren Ersteinsatz bestanden hätten.