Die finanzielle Lage der Gemeinde Obersiggenthal bleibt, nicht zuletzt wegen der hohen Investitionen, angespannt. Trotz des deutlichen Aufwandüberschusses soll am bisherigen Steuerfuss von 110 Prozent festgehalten werden. Einer positiven Steuerentwicklung stehen massive Kostensteigerungen auf der Aufwandseite gegenüber. So schlagen unter anderem der Kostenanteil an den Kindes- und Erwachsenenschutzdienst (+ 142 000 Franken), die Abschreibungen im Bereich Hochbauten (+ 333 000 Franken) und die Beiträge an den Kanton für die Pflegefinanzierung (+ 400 000 Franken) zu Buche.
Obwohl man bestrebt ist, auch während der Sanierung des Hallen- und Gartenbads immer Wasser bereitzustellen, führen tiefere Besucherzahlen und ein eingeschränktes Kursangebot zu einem Defizit von 625 000 Franken. Das ist gegenüber der Rechnung 2023 ein Anstieg von rund 260 000 Franken.
Anspruchsvolle Budgetierung
Gemeinderat und Finanzvorsteher Peter Marten bezeichnete die Budgetierung als höchst anspruchsvoll. «Wir hoffen, für das Jahr 2025 etwa 29,48 Millionen Franken an Gemeinde- und Sondersteuern zu generieren. Die Nettoschulden liegen bei 24 Millionen Franken, was zu einer Nettoschuld von 2650 Franken pro Einwohnerin und Einwohner führt», so Peter Marten.
Bernhard Wehrli, Leiter Finanzen, zeigte auf, wie sich 100 Steuerfranken auf die verschiedenen Bereiche verteilen. So fliessen 35,5 Prozent in die Bildung, 20 Prozent in die Sicherheit, 12,3 Prozent in die Gesundheit und 13 Prozent in die Verwaltung. Die restlichen 19,2 Prozent fliessen in verschiedene Bereiche, wie Wehrli erklärt. Um die gestiegenen Lebenshaltungskosten auszugleichen, sollen die Löhne um 1,4 Prozent angehoben werden. Zusätzliche 0,4 Prozent dienen einer allfälligen strukturellen Anpassung.
Dringend nötige Stellenaufstockung
Die Abteilung Bau und Planung hatte in der Vergangenheit eine hohe Fluktuation zu verzeichnen. Das führte dazu, dass diverse Aufgaben nicht oder nur ungenügend bewältigt werden konnten. Das hat den Gemeinderat dazu bewogen, den Bereich Bau und Planung (ohne Hauswartung, Wasserversorgung und Baudienst) aufgrund der instabilen Personaldecke und der anhaltenden Herausforderungen von der BDO hinsichtlich Ressourcen, Strukturen sowie Organisation analysieren zu lassen.
«In den Fachbereichen Planung, Strategie sowie in quantitativer Hinsicht besteht Handlungsbedarf, damit die erforderlichen Dienstleistungen des Gesamtbereichs Bau und Planung für die Gemeinde erbracht werden können. Durch eine leichte Verstärkung des Sekretariats soll der ganze Abteilungsbereich gestärkt werden», so Frau Gemeindeammann Bettina Lutz Güttler. Um zielführende Massnahmen zu treffen, haben sich Gemeinderat, Geschäftsleitung sowie die Fachstelle HR (Human Resources), die das Personalwesen betreut und entwickelt, mit dem Bericht der BDO auseinandergesetzt und erkannt, dass kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen getroffen werden müssen, um den Bereich Bau und Planung nachhaltig zu stabilisieren und um damit den gesetzlichen Vorgaben und den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Der Gemeinderat beantragt deshalb dem Einwohnerrat, den Stellenplan des Bereichs Bau und Planung um 125 Prozent zu erhöhen.
Einwohnerratssitzung
Mittwoch, 30. Oktober, und
Donnerstag, 31. Oktober, 19 Uhr
Aula Osos, Nussbaumen