Unermüdlicher Familien-Chronist

Schriftsteller Peter Belart ist weiterhin sehr aktiv. Fast im Zweijahrestakt erscheinen seine Bücher über seine spannenden Altvorderen.
Peter Belart stellt am 3. November sein Buch «So nehmen Sie mein Jawort hin» vor. (Bilder: zVg)


Den Autor selbst muss man eigentlich gar nicht mehr gross vorstellen, ist er doch der Brugger Bevölkerung und der Region als Journalist zuerst bei der «Aargauer Zeitung» und danach während fünf ­Jahren als Chefredaktor vorliegender Wochenzeitung bestens bekannt. 

Der altdeutschen Schrift ­mächtig
«Ich bin meinem Lehrer Emil Sieber noch heute dankbar, dass er uns die altdeutsche Schreibweise nähergebracht hat. Nur so war es mir in den letzten fünf Jahrzehnten möglich, die Korrespondenz meiner Verwandtschaft zu entziffern», erklärt der in Schinznach-Dorf Wohnhafte. «Ich bin auf überaus interessante Personen gestossen und merkte, dass ich in der Nachfolge faszinierender Menschen stehe, die ihr Leben teilweise weit über die Schweiz hinaus verbrachten und dort ihre beruflichen Fähigkeiten zum Einsatz kommen liessen. Manche Belarts waren weltgängige Zeitgenossen.» 

Peter Belart hat bis heute sieben Bücher über ebendiese ehemaligen Familienmitglieder verfasst. 

Belart-Familienwappen (Stadtkirche Brugg)

«Nehmen Sie mein Jawort hin!»
Davon erzählt Peter Belart in seinem neuesten Band: von der Liebe. Dieser nie erlahmenden Kraft, die Menschen seit Anbeginn in ihrem Bann hält. «So nehmen Sie mein Jawort hin» berichtet vom Zusammenkommen der Bernerin Rosalie Lanz, die, von Odessa kommend, im Hafen von Konstantinopel den dort lebenden Brugger Hans Belart traf. 

Dieser hatte sich bereit erklärt, seiner Landsmännin während einiger Tage die Sehenswürdigkeiten dieser schon damals berückenden Weltstadt zu zeigen. Hans Belart beschrieb später die Sache so: «Amors Pfeil, der nicht mehr herauszureissen war, hatte mich getroffen.» Da wegen der grossen Distanz zwischen den Aufenthaltsorten an eine rasche Heirat nicht zu denken war, blieb den beiden als Kontaktmittel nur das Medium Brief, wovon zwischen 1872 und 1874 stattliche 150 Exemplare hin- und herwanderten und – Gott sei Dank! – der Nachwelt bis heute erhalten geblieben sind. 

Über diese zarte Liebesatmosphäre, die von einer behutsamen und sehr bewusst eingeleiteten Annäherung spricht – sie bildet die Grundlage des aktuellen Belart-Buchs –, wird Nachfahre Peter Belart anlässlich der Vernissage vom 3. November lesen. Das Ganze wird musikalisch umrahmt von Katharina Guggenheim am Klavier und Trompeter Markus Fankhauser. Jede und jeder ist eingeladen. Selbstverständlich sind Nachfragen erlaubt, der Buchverfasser schätzt den Austausch mit dem Publikum sehr. 

Hans Belart-Lanz (1847–1907)

Und wer am Schluss so von der Geschichte begeistert ist, dass er sie unbedingt im Detail lesen möchte, kann das Buch vor Ort natürlich gleich erstehen. Es dürfte ein vergnüglicher Abend und ein tiefes Eintauchen in des Menschen schönste Fähigkeit, die Liebe, werden.

Anmeldung zur Vernissage «So nehmen Sie mein ­Jawort hin» bis 31. Oktober an Johanna Zumstein-­Belart, 056 441 60 88, johanna.zumstein@gmail.com.

Vernissage und Autorenlesung
Sonntag, 3. November, 16 Uhr
Salzhaus, Brugg