Die Ermittlungen dauern an

Das Schadenereignis in Nussbaumen beschäftigt weiterhin nicht nur Verwaltung und Anwohnende, sondern auch die Bundesanwaltschaft.
Die zerstörte Tiefgarage im Juni 2024. (Bild: EJO | Archiv)

Der 13. Juni 2024 dürfte sich bei vielen Menschen in Nussbaumen und in der Umgebung ins Gedächtnis eingebrannt haben. Damals kam es in einem in einer Tiefgarage eines Wohnblocks integrierten Hobbyraum beim Markthof nach mehreren Explosionen zu einem Brand. Zwei Personen kamen dabei ums Leben, elf Personen wurden verletzt. Zwölf angrenzende Gebäude wurden beschädigt. Neben etwa 200 Einsatzkräften der Feuerwehr Obersiggenthal und Feuerwehrleuten umliegender Feuerwehren waren die Polizei, Rettungsdienste und das kantonale Katastropheneinsatzelement (Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz) in Aktion. In der Nacht dieses Grossereignisses mussten etwa 100 Personen aus den mit der Tiefgarage verbundenen Häusern evakuiert werden. Zunächst war unbekannt, ob Einsturzgefahr bestand. Das führte dazu, dass 21 Personen kurzfristig anderweitig untergebracht werden mussten. 

Frau Gemeindeammann Bettina Lutz Güttler erklärte damals gegenüber der «Rundschau», dass diese Personen in verschiedenen Hotels, Bed and Breakfast, Jugendherbergen und im katholischen Pfarrhaus hätten untergebracht werden können. Im weiteren Verlauf mussten alle Mieter und Mieterinnen zweier Wohnblocks bis zu deren Innenreinigung und Wiederherstellung der gemeinsamen Einrichtungen wie zum Beispiel Waschmaschinen oder Eingangstüren vorübergehend auswärts wohnen. In den Folgewochen konnten alle in ihre Wohnungen zurückkehren. Damit waren die für die Gemeinde dringendsten Aufgaben erledigt. 

Vieles wurde wieder in Ordnung gebracht. (Bild: ejo | Archiv)

Mittlerweile sind rund fünf Monate vergangen – Zeit für eine Standortbestimmung. Die «Rundschau» hat bei Frau Gemeindeammann Bettina Lutz Güttler nachgefragt.

Bettina Lutz Güttler, sind noch Spuren der Explosion und des Brands sichtbar?
Vieles wurde gereinigt und wieder in Ordnung gebracht. Aber es sind noch immer Spuren sichtbar. Das Ereignis wird die Gemeinde weiterhin beschäftigen.

Wer führt die Ermittlungen, und kann die Schadenhöhe beziffert werden?
Bereits im vergangenen August wurde bekannt, dass die Bundesanwaltschaft den Fall der tödlichen Explosion von der Staatsanwaltschaft Baden übernommen hat. Das aufgrund ihrer Zuständigkeit bei Sprengstoffdelikten. Betreffend Schadenhöhe können noch keine abschliessenden Zahlen genannt werden. Diese dürfte im einstelligen Millionenbereich liegen.

Die Gemeinde hat bei den Eigen­tümerschaften nachgefragt. Dabei erwähnen Sie, dass für die Liegenschaft Schulstrasse 7/9 Ersatzteile bestellt worden seien. Worum handelt es sich?
Nach Auskunft der Verwaltung handelt es sich um Schaufenster­scheiben für ein Geschäft im Erdgeschoss, für die lange Lieferfristen bestehen. Wie zu vernehmen war, kann mit der Wiedereröffnung der Geschäfte Ende Jahr oder Anfang 2025 gerechnet werden.

Betroffen waren auch die Liegenschaften Schulstrasse 3/5. Wie ist der Stand dort?
Die aktuellen Zustände dort erinnern uns jedes Mal an die Nacht vom 13. Juni. Aktuell wurde uns von der Verwaltung mitgeteilt, dass die Wiederherstellung und die Instandstellung der Metallfassade mit einem erheblichen Aufwand verbunden seien und deshalb zur Offertstellung ausgeschrieben werden müssten. Seitens der Verwaltung wurde versichert, dass man mit Hochdruck daran arbeite. Man hofft, dass die Wiederherstellung der Fassade bis Frühling/Sommer 2025 abgeschlossen werden kann. Im Anschluss können die Innenräume erneuert werden.

Die Decke der Tiefgarage wurde arg in Mitleidenschaft gezogen und musste, bedingt durch die Einsturzgefahr, zum Teil rückgebaut werden. Wie geht es weiter? Wo steht der fehlende Parkraum zur Verfügung?
Für die Tiefgarage laufen die Planungsarbeiten, aus denen schliesslich ein Baugesuch hervorgehen wird. Dabei gilt es zu beachten, dass seit der ursprünglichen Erstellung einige Normen geändert haben. Das hat zur Folge, dass nicht nach den alten Plänen gebaut werden kann. Zurzeit können die betroffenen Mieterinnen und Mieter gegen Gebühr auf dem Kiesplatz beim Gemeindehaus parkieren.