Notstromaggregate feierlich eingeweiht

Die Gemeinde Obersiggenthal präsentiert ihre Neuzugänge. Zwei Stromgeneratoren sollen zukünftig im Ernstfall die Wasserversorung absichern.
Vertreter aus der Politik, Mitglieder der Feuerwehr und der Wasserversorgung sowie Familienangehörige und Interessierte waren vor Ort. (Bild: sma)

Bei sonnigem Wetter hatte die Wasserkommission Obersiggenthal am vergangenen Samstag zur Taufe ihrer zwei neuen Mitarbeiter geladen. Hinter den sperrigen Namen HSW-550 T5 und HRFW-60 S5 verbergen sich zwei Notstromaggregate der Firma Himoinsa, die zukünftig die Wasserver­sorgung der Gemeinde bei Stromausfällen absichern sollen.

Pünktlich um 14 Uhr begrüsste Christian Buser, Präsident der Wasserkommission und Einwohnerrat, etwa 30 Personen im technischen Zentrum Nussbaumen. Obwohl in den Morgenstunden noch ein Wasserrohrbruch behandelt werden musste, war alles parat für die Präsentation. Zusammen mit Brunnenmeister Urs Meier wurde noch einmal der doch längere Beschaffungsweg erläutert. Nachdem in den letzten Jahren auf der Gemeindeebene immer andere Themen Vorrang erhalten hatten, genehmigte der Einwohnerrat Obersiggen­thal letztlich im Dezember 2023 die Beschaffung der beiden Stromgeneratoren, das auch in Anbetracht der Dringlichkeit und der Lieferzeit von rund zehn Monaten.

Versorgungssicherheit schaffen
Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine war das Thema Versorgungssicherheit, wie überall, in Obersiggenthal auf die Agenda gerückt. Im Fall einer Strommangellage sollen die Notstromaggregate für das Grundwasserpumpwerk Aesch und das Reservoir Grüt weiterhin Energie liefern, damit die gesamte Gemeinde mit Trink- und Löschwasser versorgt werden kann. Während beim Löschschutz das Reservoir nach 24 Stunden ohne Strom leer wäre, wurde auch auf die umliegenden Altersheime, Arztpraxen und die Lebensmittelindustrie verwiesen, die nur schwer auf Trinkwasser verzichten können. «Einsatzbereit sein im Notfall», fasst Urs Meier die Neuanschaffung zusammen.

Für die Gemeinde war es ausserdem eine Kostenfrage. Im letzten Winter musste man die Notstromaggregate noch anmieten, und selbst wenn sie nicht benötigt wurden, beliefen sich die Ausgaben auf 70 000 Franken. Der Einkauf der nun hauseigenen Geräte belief sich dagegen auf nur 120 000 Franken. Der entsprechende Anhänger, um das grössere Aggregat zum Grundwasserpumpwerk Aesch zu transportieren, stand ebenfalls auf der Einkaufsliste. Bei einem Einsatz benötigt es zusätzlich noch einen Traktor, um den ungefähr fünf Tonnen schweren Dieselviertakter zu bewegen. Die beiden Aggregate werden zukünftig im technischen Zentrum gelagert, da das Grundwasserpumpwerk in einer Schutzzone liegt und ein Einsatz nicht zeitkritisch wäre, sondern einen Spielraum von drei bis vier Stunden erlaubt Die eigentliche Installation der Geräte benötigt nur 30 Minuten.

Berühmte Vorbilder
Die eigentliche Taufe der Maschinen fand ganz ohne Champagner statt. Vorsichtig wurden die zuvor angebrachten weissen Sticker abgezogen. Die Cartoonfigur auf dem roten Lack verriet allen Anwesenden sofort die Namen der beiden Stromaggregate: Obelix und Asterix – korrekt eingeteilt nach der Körpergrösse. Bei der Enthüllung von «Asterix» richtete Gemeinderätin Tanja Marullo noch ein paar Worte an die Anwesenden.

Nach den Ausführungen von Urs Meier zur Betankung und zu den Sicherheitsmassnahmen sowie einem Blick in das Innenleben der Geräte wurden die Dieselmotoren für eine Präsentation angeworfen. Rund zehn Minuten lang erschwerte das Brummen von Obelix zwar die Gespräche, lud aber dazu ein, sich die Neueinkäufe aus der Nähe anzusehen.

Das Grundwasser im Fokus
Im Gespräch erklärte Urs Meier noch einmal die Bedeutung der neu gewonnenen Eigenständigkeit, die auch aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen von Wasserquellen und Gemeinden in der Umgebung erstrebenswert sei. Im Notfall könnte man den Nachbargemeinden sogar etwas abgeben. Zudem betonte Urs Meier die Wichtigkeit von Wasser in Zeiten von Quellenrückgang, Umweltverschmutzungen und klimatischen Veränderungen. «Das Grundwasser ist unser Tafelgold», so der Leiter Wasserversorgung.

Nach knapp einer Stunde meldete sich Grillmeister Thomas Hutter von der Wasserversorgung, und der Apéro konnte beginnen. Allerdings nicht ohne den Hinweis, dass die Firma Bimex nicht nur für die Lieferung und die Instruktion der Stromaggregate verantwortlich gewesen sei, sondern auch die Verpflegung für die Taufe gesponsert habe.