Fahrdienst setzt auf elektrische Zukunft

Mit neuem Design und klimafreundlichem Antrieb zeigte sich Ende November das jüngste Fahrzeug des Vereins Rollstuhlfahrdienst in der Garage Schneider in Würenlingen.
Auffälliger und vollelektrisch: Das neue Auto des Vereins. (Bilder: sma)

Seit über 38 Jahren bringt der Rollstuhlstuhlfahrdienst Region Brugg Menschen aus der Region ans Ziel. Der Verein, dessen Rückgrat seine zahlreichen ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer sind, legt dabei pro Jahr rund 100 000 Kilometer auf Schweizer Strassen zurück. Daraus ergibt sich ein Rotationsprinzip, wodurch im Schnitt alle zwei Jahre ein neues Fahrzeug benötigt wird. Für den Verein, der auf Zuwendungen und Spenden angewiesen ist, jedes Mal aufs Neue eine herausfordernde Anschaffung.

Ende November war es wieder so weit, und man präsentierte in der Garage Schneider in Würenlingen ein neues Fahrzeug. Der umgebaute Opel Combo bedeutet für den Fahrdienst nicht nur eine Abkehr vom Volkswagen-Konzern – bisher waren alle vier Fahrzeuge vom Modell Caddy –, sondern auch der Einstieg in die Welt der Elektroautos. Für den Vorstandspräsidenten Marcel Hartmeier ein wichtiger Schritt vorwärts. Ein Grossteil der Fahrten würde lokal und innerorts absolviert, das ideale Terrain für ein E-Auto. Zudem sei der Betrieb des Fahrzeugs kostensparend und transportiere ein fortschrittliches Image – und längst nicht alle Konkurrenten seien bereits elektrisch unterwegs.

Ladestation und Logo
Der Weg zum ersten E-Auto der Flotte, die aus vier Fahrzeugen besteht, war allerdings etwas komplizierter als erhofft. Lange Lieferzeiten seitens der Hersteller und Verzögerungen für die Schweiz vom Opel-Mutterkonzern Stellantis sorgten dafür, dass man sich nach ähnlichen Modellen umschauen musste. Mit einem Preisnachlass und einer guten Offerte der Garage Schneider entschied sich der Vereinsvorstand letztlich für das am Anlass präsentierte Modell. Für den Rollstuhlfahrdienst ist es ausserdem wichtig, dass man einen verlässlichen Partner für Servicearbeiten in der Nähe hat. Mit einer Ladestation in der Schützenmatt Brugg ist der E-Opel seit dem 21. November in der Region unterwegs.

Passend zum neuen Wagen präsentierte der Verein ein neues Logodesign. Mit grösseren Folien möchte man zukünftig besser im Alltag auffallen. Die ersten Feedbacks laut ­Marcel Hartmeier: «Das sieht super aus.» Da man extrem auf die Ausgaben achten muss, war man bei den Folien dankbar für die Unterstützung der Sponsoren.

Vorstandspräsident Marcel Hartmeier

Äussere Einflüsse
«Das neue Fahrzeug ist für uns auf jeden Fall das Highlight zum Jahresende», erzählt Marcel Hartmeier während des Apéros in Würenlingen. Insgesamt hätten sich die Fahrten in diesem Jahr wieder stabilisiert, und seit Jahresbeginn beschäftigt der Verein zudem eine neue Sekretärin. «Die Fahrten dürfen aber gern noch steigen», ergänzt der Präsident des Vorstands. Während die Coronapandemie einen grossen Einfluss auf den Fahrdienst in Sachen Fahrten und Spenden hatte, sind es heute vor allem die geringeren IV-Zahlungen. Rund ein Drittel der laufenden Kosten wird über Spenden finanziert, für Grossanschaffungen wie ein neues Fahrzeug braucht es dann zusätzliche spendable Geldgeber und Geldgeberinnen. In diesem Fall sprang die Elsa-Benz-von-Arx-Stiftung dem Verein zur Seite.

Mit einem besonderen Dank an die Garage Schneider sowie an alle Helferinnen und Unterstützer endete die Veranstaltung in Würenlingen. «Und bitte keine Beule», verwies Marcel Hartmeier humorvoll auf die Abstandssensoren des neuen Fahrzeugs.