Zur Wintergemeindeversammlung konnte Gemeindeammann Fabian Keller 115 der 3328 Stimmberechtigten begrüssen. In einem kurzen Rückblick auf das Gäbifäscht vom vergangenen Sommer bedankte er sich bei allen, insbesondere beim Organisationskomitee für seinen Einsatz anlässlich der 777-Jahr-Feier. Gewohnt sachlich stellte Ressortvorsteherin Giovanna Miceli das aus einer Machbarkeitsstudie des Kantons hervorgegangene Sanierungsprojekt der Vogelsangstrasse und der Einmündung Grubenstrasse zwischen dem Gemeindehaus und der Liegenschaft Vogelsangstrasse 17 (Höhe Firma Relogis Frunz) auf einer Länge von etwa 480 Metern vor. «Neben dem Strassenbelag müssen die darunterliegenden Werkleitungen ersetzt werden, handelt es sich doch bei der 1912 erstellten Trinkwasserleitung um die älteste Leitung in der Gemeinde. Beim Knoten Vogelsangstrasse/Grubenstrasse sind ein Mehrzweckstreifen und zwei Fussgängerquerungen mit Inseln geplant», so Giovanna Miceli. Gleichzeitig gilt es, die Abwasserleitungen und die Strassenentwässerung zu ersetzen beziehungsweise zu vergrössern. Für die Stromversorgung soll das Leitungsnetz ausgebaut werden. Die Gesamtkosten für das Projekt werden mit 3,43 Millionen Franken beziffert, Aus die Gemeinde entfallen gemäss Dekret 1,65 Millionen Franken.
Zwist um Radweg
Während der Ersatz der Werkleitungen unbestritten war, rief die Führung des Radverkehrs, die mit beidseitigen, 1,5 Meter breiten und markierten Fahrstreifen geplant ist und auf die ab dem Grundstück der Garage Felix Emmenegger aufgrund der örtlichen Gegebenheiten bis zum Projektende Fahrtrichtung Turgi verzichtet werden soll, Kritiker auf den Plan. Seitens der FDP-Ortspartei stellte Christoph Jauslin die Frage, warum der Radweg Richtung Turgi nicht weitergeführt werde und so ein durchgehender Radweg realisiert werden könne, zumal es sich um einen Schulweg handle. «Ich werde dieser Vorlage so nicht zustimmen», sagte Christoph Jauslin und stellte einen Rückweisungsantrag. Giovanna Miceli stellte fest, dass hinsichtlich der Entwicklung in diesem Bereich noch zu viele Fragen offen seien und der Strassenausbau einen Landerwerb voraussetze, zumal derzeit eine Markierung des Radstreifens auf der Strasse den Normen nicht zu genügen vermöge. Bauverwalter Dominic Suter erklärte, dass ein Eingriff in diesen Strassenabschnitt auch die Verbreiterung der SBB-Brücke nach sich ziehe. Als weitere Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ihren Unmut zum Ausdruck gebracht hatten, griff Gemeindeammann Fabian Keller in das Geschehen ein und liess, nachdem Giovanna Miceli über die Konsequenzen einer Rückweisung informiert hatte, über den Rückweisungsantrag abstimmen. Dieser wurde mit 63 Nein- zu 18 Ja-Stimmen abgelehnt. Der beantragte Kredit über 1,65 Millionen Franken wurde mit 76 Ja- zu 15 Nein-Stimmen genehmigt.
Kostentreiber
Das vorgelegte Budget 2025 wies im operativen Ergebnis ein Minus von 723 000 Franken aus. Durch die Entnahme dieses Betrags aus der Aufwertungsreserve konnte Gemeinderat und Finanzvorsteher Patrick Senn eine schwarze Null präsentieren. Die Entnahme reduziert sich jedoch jährlich und ist im Jahr 2027 vollständig abgeschlossen. Einsparungen konnten durch die Reduktion des Unterhalts der Infrastruktur erzielt werden. «Die Kostentreiber wie die Pflegefinanzierung, die Sonderschulungen und Fremdplatzierungen in Heimen lassen sich nicht beeinflussen und werden in Zukunft noch ansteigen», so Patrick Senn. Der Finanzplan zeigt auf, dass man auf dem richtigen Weg ist und kommende Rechnungsergebnisse sich positiv entwickeln werden. Zu Fragen aus dem Plenum zu möglichen Desinvestitionen wurden keine konkreten Aussagen gemacht. «Der neue Kindergarten und die Sanierung der Landstrasse werden jährlich rund 140 000 Franken Investitionsfolgekosten nach sich ziehen», so Patrick Senn. Durch die Bevölkerungszunahme kann aber auch mit steigendem Steuersubstrat gerechnet werden. Das Budget 2025 wurde grossmehrheitlich genehmigt.
Ein neues Kommunalfahrzeug
«Unerwartete Reparaturen führen zunehmend zu Ausfällen des 20-jährigen Kommunalfahrzeugs. Da dieses Fahrzeug mit den Anbaugeräten wie Salzstreuer, Schneepflug und Heckkran für den Winterdienst ausgerüstet ist, könnte bei einem Ausfall die Gemeinde nicht mehr vollständig bedient werden», so Vizeammann Urs Bätschmann. Aufgrund des guten Zustands der Anbaugeräte soll nur das Fahrzeug ersetzt werden. Der Kreditantrag über 235 000 Franken, dem eine Richtofferte zugrunde liegt, wurde mit einer Gegenstimme genehmigt. Diskussionslos wurde zudem vier Kreditabrechnungen zugestimmt, die alle mit einer Kostenunterschreitung abgeschlossen wurden. Informiert wurde zum Schluss über bevorstehende Veranstaltungen sowie über die geplante Umstrukturierung der Schulführung. Mit Applaus wurde dem anwesenden Schulleiter René Keller, der per Ende Schuljahr gekündigt hat, für seinen Einsatz gedankt. Mit der Ankündigung seines Rücktritts per Ende Legislatur 2025 als Gemeindeammann hat Fabian Keller die Versammlungsteilnehmenden wohl etwas überrascht. Im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen findet am 30. Januar ein Politapéro statt.