Solarenergie statt brachliegender Fläche

Auf dem Areal des AEW-­Unterwerks in Spreitenbach nahm die AEW Energie AG ihre erste Photovoltaik-Freiflächenanlage in Betrieb.
Blick auf die Anlage auf der Brache. Stahlkonstruktion und 1414 Panels über dem Boden, ohne Bodenversiegelung. (Bilder: pg)

Bei Neubauten oder Sanierungen von Dächern eigener Immobilien und als Contracting-Dienstleistung auf Drittdächern prüft die AEW Energie AG (AEW) die Installation von Solaranlagen. Sie betreibt Gemeinschaftsanlagen, an denen sich Privatpersonen beteiligen können, und ist seit 30 Jahren am Sonnenkraftwerk der Gesellschaft Mont-Soleil beteiligt. David Gautschi, Bereichsleiter Produktion bei AEW, bezeichnet ihre erste Photovoltaik-Freiflächenanlage auf dem Areal des AEW-Unterwerks in Spreitenbach anlässlich des Medienanlasses vom 26. November als wichtigen Schritt zu einer nachhaltigen Energieversorgung der Region. «Nach über 40 Betriebsjahren musste das als Freiluftschaltanlage gebaute Unterwerk ersetzt werden. Es wurde durch eine wesentlich kompaktere, gasisolierte, wartungsarme und weniger störungsanfällige Anlage ausgetauscht, die in einem neu erstellten Gebäude untergebracht ist. Damit stand uns eine freie Fläche zur Verfügung, die jedoch durch Fundamente, Schächte und ­Kabelanlagen beeinträchtigt ist», so David Gautschi.

Biodiversität gesichert
Da sich auch die Gemeinde Spreitenbach dem Projekt gegenüber offen zeigte und im Rahmen des Bewilligungsverfahrens Hand reichte, konnte die Anlage, bei deren Erstellung rund zehn Parteien involviert waren, in weniger als drei Jahren durchgeführt werden.

Ausführlich erklärte Gesamtprojektleiter René Wüst die Realisierung des Projekts, bei der nicht nur auf eine umweltfreundliche Energieerzeugung, sondern ebenso auf ökologische Vielfalt geachtet wurde. Die Anlage wurde so gestaltet, dass sie optimal in die Natur integriert ist. «Die unter der Anlage naturbelassene Wiese bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten und trägt so zur Biodiversität bei. Um die Anlage nach Ende ihrer Lebensdauer rückstandslos rückbauen zu können, wurde auf Betonfundamente verzichtet. Die Stützen der Stahlunterkons­truktion, auf der die 1414 Solarmodule montiert wurden, mussten 1,6 Meter tief im Boden versenkt werden. Um dadurch im Erdreich liegende Leitungen, Kabel und Schächte nicht zu beschädigen, mussten im Vorfeld genaue Sondierungen vorgenommen werden», so René Wüst.

Wechselrichter unter den Panels.

Erneuerbare Energie für 140 Haushalte
Auch Michael Hohn, Verwaltungsratspräsident der Swiss Solar City AG, welche die Anlage im Auftrag der AEW erstellt hat, lobt das Projekt, dank dem seit September Strom erzeugt wird. «Hier wurde eine Photovoltaikanlage auf einer brachliegenden Fläche, ohne Kulturland zu beanspruchen, schnell und kostengünstig realisiert. Der Boden musste nicht versiegelt werden, und es kamen weder Kran noch Gerüst zum Einsatz», so Michael Hohn. Swiss Solar City AG hat schon mehrere Freiflächenanlagen erstellt, und Michael Hohn zeigte sich überzeugt, dass sich gerade auf Reserveflächen der Industrie noch mehr solcher temporären Anlagen erstellen liessen, denn im Vergleich zu geplanten Solaranlagen in den Alpen wäre der Eingriff in die Natur auf solchen Flächen deutlich weniger einschneidend.

Die Anlage in Spreitenbach soll rund 140 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen und durch ihre Erzeugungskapazität zu einer Reduktion der CO2-Emissionen in der Gemeinde beitragen.