Brücke zum Publikum gebaut

Der Gospelchor Spirit of Hope verzauberte sein Publikum in der reformierten Kirche in Nussbaumen – stehende ­Ovationen waren der Lohn.
Der Chor Spirit of Hope bei seinem Auftritt in der reformierten Kirche in Nussbaumen. (Bilder: chr)

Zwei Kirchen gebe es an diesem Abend, in denen etwas los sei, sagte Sänger und Moderator Edwin Suter, als er das Publikum am Samstag begrüsste: Notre-Dame in Paris, die mit Staatschefs und anderen prominenten Gästen feierlich wiedereröffnet werde, und die reformierte Kirche in Nussbaumen, wo der Chor Spirit of Hope sein Konzert gebe. «Und Sie sind bei einem dabei», meinte Edwin Suter mit einem Augenzwinkern. Zwar ist Notre-Dame etwas älter und die Medienpräsenz etwas grösser, doch kann der 1994 gegründete Gospelchor auch schon auf eine 30-jährige Geschichte zurückblicken.

Ein Jahr lang Vorbereitung
Mit einer guten Mischung aus Gospel, Welthits von Stevie Wonder, Elton John und Paul Simon sowie einigen Abstechern in den Jazz und die Klassik unterhielten die 40 Sängerinnen und Sänger, die von einer dreiköpfigen Band begleitet wurden, das ­Publikum hervorragend. Nicht nur die gute Technik, dank der die Musik auch in den hinteren Reihen akustisch gut zu vernehmen war, war dafür verantwortlich. Wichtiger war die grosse Präsenz der Sängerinnen und Sänger, die sich in ihren wöchentlichen Proben ein Jahr lang vorbereitet hatten. Unter der Leitung der neuen Dirigentin Joanna Skowronska sangen sie durchgehend auswendig, einige traten zudem solistisch auf. «Sie legt grossen Wert auf Stimmbildung und das Aufwärmen der Stimmbänder», sagte Edwin Suter über die Polin mit Masterabschluss in Chorleitung. Ausserdem bot das schwarz gekleidete Ensemble, das Schals, Krawatten und Hosenträger in der Chorfarbe Hellgrün trug, etwas für das Auge. Rhythmisch bewegten sich die Sängerinnen und Sänger zur Musik, klatschten, schnippten oder hoben die Arme in die Höhe.

Nicht fehlen durfte der Hinweis, dass neue Sängerinnen und Sänger willkommen seien. Der Chor probt am Dienstagabend in der reformierten Kirche in Nussbaumen.

Dirigentin Joanna Skowronska führt den Chor mit sicherer Hand. (Bild: chr)

Weihnachtslied als Zugabe
Das zu Beginn des Konzerts angekündigte Ziel, mit der Musik eine Brücke zum Publikum zu bauen, gelang sehr gut. Das wurde spätestens nach dem letzten Stück klar, das auf dem vorher verteilten Programm stand. Mit stehenden Ovationen verlangten die Zuhörerinnen und Zuhörer nach mehr. Und erhielten als Dank nochmals zwei Zugaben, darunter das Weihnachtslied «Joy to the World».