Denkmalgeschützte Fassade bleibt

Die Oederlin AG plant die Stilllegung ihres alten ­ Limmatkraftwerks an der Grenze zwischen Baden, Ennetbaden und Obersiggenthal. Optisch soll sich allerdings nicht viel ändern.
Das ehemalige Oederlin-Kraftwerk wird rückgebaut. (Bild: zVg)

Ende 2020 wurde das Wasserkraftwerk an der Limmat der Oederlin AG an der Grenze zwischen Baden, Ennetbaden und Obersiggenthal nach Ablauf der Konzession stillgelegt. Da die Anforderungen für eine Erneuerung der Wasserrechtskonzession inzwischen verschärft worden waren, bemühte man sich nicht mehr darum. Die Eigentümerin entschied sich, die Kraftwerksgebäude sowie die darin vorhandenen technischen Anlagen aus Gründen des Denkmalschutzes zu erhalten. Nun wird das alte Kraftwerk endgültig stillgelegt. Gleichzeitig werden Arbeiten zur Sanierung der Fischgängigkeit umgesetzt. Das Stilllegungsprojekt wurde von der Firma FMB Ingenieure aus Baar ausgearbeitet und im Oktober 2023 beim Kanton eingereicht, gegenwärtig wird es in die Tat umgesetzt.

Rückkehr zu natürlichem ­Lebensraum
Im Rahmen der Massnahmen zur Wiederherstellung der Fischgängigkeit soll eine gebogene Betonmauer errichtet werden, die das Wasser zur neu konzipierten Doppelschütze leitet. Die Doppelschütze wurde im Vorprojekt als beste der untersuchten Varianten für den Fischabstieg ausgewiesen und ermöglicht den Fischen einen sicheren Abstieg vom Kanal in den Fluss darunter. Ein bodennahes Loch dient dabei bodenorientierten Fischen als Abstieg, während an der Wasseroberfläche absteigende Fische über eine Klappe ins Unterwasser gelangen. Der Wasserstand im Oberwasserkanal soll nach der Stilllegung auf dem bisherigen Niveau bleiben, während im Unterwasserkanal eine leichte Durchströmung gewährleistet sein soll, um stehendes Wasser und damit unangenehme Gerüche und Verschlammung zu vermeiden. Dafür soll eine Rohrleitung verlegt werden, die Wasser aus dem Oberwasserkanal in den Unterwasserkanal führt. 

Teil des Stilllegungsprojekts ist zudem, den Oberwasserkanal als aufgewerteten Lebensraum für Fische zu gewinnen. Hierzu werden Stein- und Holzstrukturen in den Oberwasserkanal eingebracht, die den Fischen als Unterschlupf dienen sollen. Im Unterwasserkanal soll durch die Stilllegung gleichzeitig eine Stillwasserzone entstehen, die ihrerseits für eine Vielzahl von Lebewesen ein passendes Habitat darstellt. Die Sicherheit für Kanuten und Badende bleibt erhalten, und die Massnahmen sind darauf ausgelegt, die Unterhaltskosten möglichst gering zu halten. Die Bauarbeiten, die über einen Zeitraum von drei Monaten stattfinden sollen, umfassen den Einsatz von Tauchern, um für die Arbeiten auf eine trockene Baugrube zu verzichten. Unterwassersauger und geschlossene Schalungstechniken kommen zum Einsatz, um die Bauarbeiten im Wasser sicher durchzuführen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich voraussichtlich auf etwa 352 000 Franken.